Röntgen bei Katzen: Eine wichtige Untersuchungsmethode
Eine Röntgenuntersuchung bei Katzen hilft Tierärztinnen und Tierärzten, schnell die richtige Diagnose zu stellen und das Tier entsprechend zu behandeln. Das hat viele Vorteile und ist bei gelegentlicher Anwendung und wenigen Röntgenaufnahmen unbedenklich.
Inhaltsverzeichnis
💡Das Wichtigste auf einen Blick: Röntgen bei Katzen
- Röntgenuntersuchung: Mensch und Tier, wie z. B. Katzen oder Hunde, werden mit Röntgenstrahlen untersucht, um z. B. eine Erkrankung, einen Fremdkörper oder eine Veränderung der Knochen und Gelenke zu erkennen und eine eindeutige Diagnose stellen zu können.
- Röntgenaufnahme: Röntgenbilder von Katzen zeigen knöcherne Strukturen und auch die Weichteilstrukturen im Brustkorb (z. B. Herz oder Bronchien) sind sehr gut erkennbar. Das macht die Röntgenuntersuchung zu einem wichtigen Bestandteil der Diagnostik bei Katzen, Hunden und anderen Tieren.
- Risiken: Eine geringe Dosis an Röntgenstrahlung ist für Katzen ungefährlich. Allerdings können die Tiere auf das Kontrastmittel reagieren, das unter Umständen zur besseren Sichtbarkeit von Fremdkörpern oder Weichteilstrukturen verwendet wird. Häufiges Röntgen von Katzen sollte jedoch aufgrund der Strahlenbelastung vermieden werden.
- Kosten: Die Kosten für das Röntgen der Katze sind in der sog. Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) festgehalten. Je nach abgerechnetem GOT-Satz können allein nur für das Durchleuchten des Tieres ca. 40–110 € fällig sein. Die Röntgenaufnahmen werden zusätzlich berechnet. Die Katzenkrankenversicherung von petolo übernimmt je nach Tarif bis zu 100 % der Tierarztkosten für Ihre Katze – darunter auch die Kosten für Röntgenuntersuchungen.
Wie läuft eine Röntgenuntersuchung bei Katzen ab?
Durch Röntgenstrahlen können Tierärztinnen und Tierärzte in den Körper der Katze schauen, ohne sie dafür zu operieren. Die Röntgenbilder können zeigen, ob die Katze gesund ist oder gesundheitliche Probleme hat. Knochenbrüche, Veränderungen der Gelenke, Probleme mit Herz, Lunge oder Darm, Tumore, Zysten, Fremdkörper und andere Erkrankungen können so schnell und einfach entdeckt werden.
Um die Röntgenuntersuchung durchzuführen, wird die Katze auf eine gerade Fläche unter dem Röntgengerät gelegt. Da es für gute, verwertbare Röntgenbilder wichtig ist, dass die Katze stillhält, können Helferinnen und Helfer den Patienten behutsam festhalten. Allerdings kann das Stress auslösen. Deswegen ist es nicht unüblich, Katzen mit Beruhigungsmitteln auf das Röntgen vorzubereiten oder sie in Narkose zu versetzen. Die Untersuchung an sich ist auch im Wachzustand schmerzfrei. Katzen spüren die Röntgenstrahlen nicht. Lediglich das Spritzen eines Kontrastmittels kann für die Katze unangenehm sein, wenn sie Nadeln nicht so gerne mag. Das Mittel hilft, Blutgefäße oder Körperhöhlen besser erkennen zu können, ist jedoch nicht automatisch bei jeder Röntgenuntersuchung notwendig. Um den Magen-Darm-Trakt genau zu untersuchen, wird das Kontrastmittel in Form einer Tablette verabreicht.
Sind die Röntgenbilder gemacht, kann die Katze wieder zurück in den Behandlungsraum und sich entspannen. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt schaut dann gemeinsam mit der Katzenbesitzerin bzw. dem Katzenbesitzer auf die Aufnahmen.
Muss die Katze zum Röntgen nüchtern sein?
Wenn Sie einen expliziten Termin zur Röntgenuntersuchung in einer Tierarztpraxis vereinbart haben, ist es von Vorteil, die Katze nüchtern zum Röntgen zu bringen. Das heißt, sie sollte mindestens 12 Stunden vorher nichts mehr fressen.¹ Der Grund dafür ist eine Narkose, die für das Röntgen der Katze notwendig sein könnte. Wird Ihr Tier jedoch ungeplant geröntgt, ist ein voller Magen kein Beinbruch und die Röntgenuntersuchung kann trotzdem durchgeführt werden.
Kann man eine Katze auch ohne Narkose röntgen?
Es ist nicht zwingend notwendig, eine Katze zum Röntgen in Narkose zu versetzen. Die Voraussetzung für verwertbare Röntgenaufnahmen ist jedoch, dass die Katze stillhält. Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer wissen, wie schwer das den kleinen Tieren fällt, wenn sie nicht gerade zu Hause auf der Couch oder ihrem Katzenbaum entspannen. Ist es möglich, die Katze bei der Röntgenuntersuchung behutsam festzuhalten, ohne dass sie dadurch in Panik gerät oder großem Stress ausgesetzt ist, kann auf eine Narkose verzichtet werden. Tierärztinnen und Tierärzte helfen hier auch bei aufgeregten oder sich wehrenden Patienten mit Beruhigungsmitteln aus.
Es gibt jedoch verschiedene Szenarien, in denen eine Narkose für das Röntgen der Katze unumgänglich ist. Müssen mehrere Röntgenaufnahmen gemacht werden, kann eine Narkose aufgrund der Strahlenbelastung sinnvoll sein. Denn so ist sichergestellt, dass die Katze die Röntgenbilder aufgrund von Bewegungen nicht unverwertbar macht und dadurch nur eine minimale Anzahl an Aufnahmen nötig ist. Zudem kann dem Patienten dann ein Strahlenschutz angelegt werden, der die Bereiche schützt, die nicht geröntgt werden. Ein weiterer Grund für eine Narkose beim Röntgen der Katze können Verletzungen sein.
Beispiel 1: Ihre Katze hat einen Knochenbruch erlitten, deswegen müssen Sie die Katzenpfote röntgen lassen. Um den Bruch auf der Röntgenaufnahme gut sehen zu können, ist eine bestimmte Lage der Katze unter dem Röntgengerät wichtig. Jedoch ist das für Ihr Tier aufgrund des Knochenbruchs in der Regel sehr schmerzhaft. Ohne Narkose wäre das Röntgen der Katze nicht möglich.
Beispiel 2: Bei Ihrer Katze wird eine Zahnerkrankung vermutet und der Kopf soll geröntgt werden. Dafür müsste der Kopf gerade liegen, darf sich nicht bewegen und es sollten auch keine Hände auf dem Röntgenbild zu sehen sein, die den Kopf des Tieres festhalten. Kurz gesagt: Das Röntgen des Kopfes einer Katze ist ohne Narkose in der Regel nicht möglich.²
Nachsorge und Beobachtung nach dem Röntgen der Katze
Konnte das Röntgen der Katze ohne Narkose, Beruhigungsmittel und Kontrastmittel ablaufen, ist keine spezielle Nachsorge oder Beobachtung des Tieres notwendig. In allen anderen Fällen sollten Sie Ihren tierischen Begleiter zunächst nicht allein lassen, beobachten und auf Veränderungen im Verhalten oder des Gesundheitszustandes achten. Denn manche Katzen vertragen das Kontrastmittel nicht so gut und reagieren darauf mit Erbrechen und Durchfall. Möglicherweise sind sie sogar allergisch auf das Mittel.
Auch bei Beruhigungsmitteln und vor allem nach einer Narkose ist es wichtig, die Katze zunächst zu beobachten. Je nach Art der Narkose kann es zu unterschiedlichen Nebenwirkungen und Veränderungen im Verhalten kommen, unter anderem Desorientierung, Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen. In unserem Ratgeber „Narkose bei Katzen“ können Sie sich über Narkoserisiken und -nebenwirkungen sowie die Narkosearten und den genauen Ablauf informieren.
Wie gefährlich ist das Röntgen für Katzen?
Das Röntgen selbst ist für Katzen ungefährlich, da die Strahlenbelastung eher gering ist. Dennoch kann die Röntgenuntersuchung ein Risiko bergen, wenn die Katze dafür in Narkose gelegt werden muss. Allerdings ist dann nicht das Röntgen an sich, sondern die Narkose der Risikofaktor. Muss eine Katze jedoch sehr häufig und kurz hintereinander geröntgt werden, kann die Strahlenbelastung steigen. In solchen Fällen sollten Alternativen in Erwägung gezogen oder zumindest spezielle Strahlenschutzkleidung verwendet und möglichst wenig Röntgenaufnahmen gemacht werden.
Wie oft darf eine Katze geröntgt werden?
Es gibt keine maximale Anzahl an Röntgenuntersuchungen, die eine Katze durchlaufen darf, ehe die Untersuchung bedenklich wird. Grundsätzlich gilt: Je weniger Strahlenbelastung, desto besser. Muss eine Katze aufgrund einer schweren Erkrankung oder anderen Beschwerden mehrmals in kurzen Zeitabständen geröntgt werden oder sind viele Aufnahmen bei einer Untersuchung notwendig, sollten bestimmte Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Eine hohe Strahlenbelastung kann krebserregend sein. Strahlenabweisende Schutzkleidung schützt beispielsweise die Körperbereiche der Katze, die nicht durchleuchtet werden müssen.
Gibt es für Katzen Alternativen zum Röntgen?
Das Röntgen der Katze ist nicht in allen Fällen die richtige Untersuchungsmethode. Manche Erkrankungen sind durch Röntgenstrahlung nicht zu erkennen. Eine Kernspintomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) könnten für die Diagnostik eher geeignet sein. Aber auch in anderen Fällen sind Alternativen zu Röntgenaufnahmen sinnvoll, z. B. bei einer trächtigen Katze. Dann wird Ultraschall als Untersuchungsmethode eingesetzt.
Fazit: Röntgenbilder bringen Licht ins Dunkel
Wie auch bei uns Menschen ist Röntgen bei Katzen eine schnelle und einfache Untersuchungsmethode, um den Gesundheitszustand des Tieres zu überprüfen. Knochenbrüche werden sofort erkannt, Tumore frühzeitig entdeckt oder Zahnerkrankungen festgestellt. Auch viele weitere Erkrankungen oder Ursachen für Beschwerden können durch das Röntgen der Katze diagnostiziert und bei der nachfolgenden Behandlung therapiert werden. Die Strahlenbelastung ist in der Regel so gering, dass das Anfertigen von Röntgenbildern für Katzen ungefährlich ist. Meist stehen Röntgengeräte in jeder Tierarztpraxis zur Verfügung, sodass Sie die Röntgenaufnahmen Ihrer Katze von der Tierärztin bzw. dem Tierarzt Ihres Vertrauens machen lassen können.
Quellenangaben:
- https://www.tierarztpraxis-doebern.de/single-service_roentgen.html
- https://www.kleintierspezialisten.de/de/infothek/untersuchungsmethoden/roentgenuntersuchung