Eine Katze kratzt sich am Ohr.

Wie gefährlich ist ein Blutohr bei Katzen und wie wird es behandelt?

Bei einem Blutohr sammelt sich Blut zwischen Haut und Knorpel der Ohrmuschel. Es entsteht durch intensives Kopfschütteln oder Kratzen im Zuge einer Verletzung oder Entzündung. Das Blutohr kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern unbehandelt auch dauerhafte Deformationen des Ohres verursachen.

Inhaltsverzeichnis

Krankheitssteckbrief: Blutohr bei Katzen

  • Symptome: Heftiges Kopfschütteln oder Kratzen am Ohr, deutliche Schwellung der Ohrmuschel
  • Verlauf: Akut
  • Schwere der Erkrankung: Meist unproblematisch
  • Häufigkeit: Gelegentlich
  • Vorkommen: Bei allen Katzen
  • Diagnose: Blutohr, auch Othämatom genannt
  • Behandlung: Punktion, Operation
  • Prognose: Gute Prognose bei rechtzeitiger Behandlung
  • Ansteckungsgefahr: Nicht ansteckend, aber die zugrunde liegenden Ursachen für ein Blutohr können ansteckend sein
  • Fachgebiet: Dermatologie

Welche Ursachen hat ein Blutohr bei Katzen?

Ein Blutohr, auch Othämatom genannt, entsteht bei Katzen meist durch das Platzen von feinen Blutgefäßen in der Ohrmuschel. Dies geschieht häufig infolge von intensivem Kopfschütteln oder Kratzen. Das Blut sammelt sich im Gewebe und führt zu einer Schwellung, die weich oder teigig ist und sich im Laufe der Zeit verhärten kann. Ein Blutohr kann mehrere Ursachen haben. Dazu zählen: 

  • Ohrenentzündungen: Ohrenentzündungen sind eine der häufigsten Ursachen für ein Blutohr bei Katzen. Ohrenentzündungen entstehen, wenn Bakterien oder Pilze den Gehörgang infizieren, was zu starkem Juckreiz und Schmerzen führt.
  • Parasiten: Ein Befall mit Parasiten ist eine weitere häufige Ursache für die Entstehung eines Blutohres. Ohrmilben nisten sich bei Katzen im Gehörgang ein und verursachen starken Juckreiz. Für andere Tiere sind Ohrmilben sehr ansteckend, während die Parasiten für Menschen ungefährlich sind. Auch Katzenflöhe oder Zecken können bei Katzen den Weg ins Ohr finden und die Katze dort so sehr stören, dass sie durch intensives Kopfschütteln und Kratzen versucht, die Parasiten loszuwerden. 
  • Allergien: Allergien wie Futtermittelallergien bei Katzen verursachen starken Juckreiz. Dabei reagiert das Immunsystem der Katze allergisch auf bestimmte Bestandteile im Futter.
  • Verletzungen: Raufereien mit anderen Katzen oder Verletzungen durch Fremdkörper können die Ohrmuschel beschädigen. Auch Stürze oder Schläge auf das Ohr können ein Othämatom auslösen. Es kann auch bei der Zusammenführung von Katzen zu Auseinandersetzungen kommen, die in einem Blutohr enden können. 

Symptome eines Othämatoms bei Katzen

Ein Blutohr führt oft zu sichtbaren und für die Katze schmerzhaften Veränderungen an der Ohrmuschel. Die Anzeichen dieser Erkrankung lassen sich gut erkennen. Zu den Symptomen eines Othämatoms bei Katzen gehören:

  • Schwellung der Ohrmuschel: Die Schwellung ist meist weich und teigig, kann jedoch mit der Zeit verhärten.
  • Schmerzen: Bei einem Blutohr kann die betroffene Katze empfindlich auf Berührungen am Ohr reagieren. Sie vermeidet es möglicherweise auch, auf dieser Seite zu liegen.
  • Kopfschütteln und Kratzen: Katzen mit einem Blutohr zeigen oft exzessives Kopfschütteln und kratzen am betroffenen Ohr.
  • Hängendes Ohr: In schweren Fällen kann das Ohr schlaff herunterhängen oder seine natürliche Form verlieren.
  • Beeinträchtigtes Gehör: Dauert es einige Zeit, bis die Behandlung eines Blutohrs bei der Katze eingeleitet wird, kann das Gehör stark beeinträchtigt werden. 
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Schon gewusst? Zeigt Ihre Katze eines der beschriebenen Symptome, kann dies auf ein Blutohr hindeuten. In einem solchen Fall ist eine tierärztliche Kontrolle ratsam, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen bei Ihrer Katze zu vermeiden. Mit der petolo Katzenkrankenversicherung haben Sie die Möglichkeit, schnelle Hilfe von qualifizierten Tierärztinnen und Tierärzten zu bekommen, denn dank der Videosprechstunde von Dr. Fressnapf erhalten Sie bereits von zu Hause aus eine erste Einschätzung zum Gesundheitszustand Ihres Tieres. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets kann die Online-Tierärztin oder der Online-Tierarzt Ihre Katze begutachten und eine Empfehlung geben, ob ein persönlicher Termin in einer Praxis notwendig ist. In den Tarifen Komfort und Premium steigt die Kostenübernahme der Tierarztrechnung um 20 %, wenn Sie zunächst die Videosprechstunde im Zusammenhang mit dem entsprechenden Krankheitsbild nutzen. Sollte sich Ihr Verdacht auf ein Blutohr bei Ihrer Katze bestätigen, erfolgt eine unkomplizierte Überweisung in eine Tierarztpraxis Ihrer Wahl. In allen 3 Tarifen der petolo Katzenkrankenversicherung ist diese Videosprechstunde kostenlos enthalten

Wie wird ein Blutohr bei Katzen behandelt?

Eine Katze wird untersucht.

Die Behandlung eines Blutohrs bei Katzen kann je nach Ursache und Schweregrad der Entzündung variieren. Bevor das Blutohr behandelt werden kann, ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu klären. Ohrentzündungen, Ohrmilben oder andere Auslöser wie Allergien müssen spezifisch behandelt werden, da sie das Blutohr immer wieder verursachen können. Das Othämatom selbst kann durch Punktion behandelt werden, um die Flüssigkeit aus dem Ohr abzuleiten. In manchen Fällen ist jedoch eine Operation notwendig, um das Problem dauerhaft zu lösen.

  • Nicht-invasive Behandlung: Bei kleineren Hämatomen kann eine Punktion ausreichend sein. Dabei wird das Blut mit einer Nadel abgesaugt. Diese Vorgehensweise erfordert jedoch regelmäßige Kontrollen, da sich das Ohr erneut mit Flüssigkeit füllen kann.
  • Operative Behandlung: In schweren Fällen öffnet die Tierärztin oder der Tierarzt das Ohr operativ, um die Ohrmuschel zu entleeren. Das angesammelte Blut wird entfernt und das Ohr entlastet. Nach der Operation werden Haut und Knorpel meist mit einer speziellen Nähtechnik genäht, um die erneute Bildung eines Blutohrs zu verhindern. Auf diese Weise wird auch eine Missbildung des Ohres, auch Blumenkohlohr genannt, verhindert. Die genauen Kosten einer operativen Behandlung eines Othämatoms bei Katzen hängen von verschiedenen Faktoren ab, sie liegen jedoch laut Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) zwischen circa 70 und 360 Euro.

In der Regel verschreibt die Tierärztin oder der Tierarzt nach der Operation des Blutohrs Medikamente, die die Schmerzen der Katzen lindern. In dieser Zeit helfen Ruhe und das Vermeiden von Stress Ihrer Katze bei der Erholung und der Heilung des operierten Blutohrs. Außerdem ist es ratsam, nach diesem operativen Eingriff einen Verband anzulegen. Hierbei sollten das gesunde Ohr und der Gehörgang der betroffenen Seite frei bleiben, um Infektionen zu vermeiden und weitere lokale Behandlungen sowie vorsichtiges Reinigen zu ermöglichen. Ein häufiges Problem bei Kopfverbänden ist das Verrutschen oder Verschmutzen, weshalb häufig ein zusätzlicher Halskragen zum Schutz der Wunde verwendet wird. 

Versuche, ein Blutohr bei Katzen selbst zu behandeln, bergen erhebliche Risiken und könnten den Zustand Ihres Tieres sogar verschlimmern. Ohne die richtige Technik und sterile Instrumente könnte sich das Ohr infizieren, was die Heilung verzögert und möglicherweise zu schwerwiegenden Komplikationen wie einem vollständigen Gehörverlust führt. Auch wenn das Blutohr abklingt, besteht ohne fachgerechte Versorgung das Risiko, dass sich ein Blumenkohlohr entwickelt.

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Wussten Sie schon? Es ist wichtig, zu bedenken, dass das Behandeln eines Blutohres bei einer Katze oft mehrere Tierarztbesuche und Nachsorgen erfordert. Dies erhöht die Gesamtkosten der Behandlung, ist allerdings für die vollständige Heilung unumgänglich. Leidet Ihre Katze unter einem Blutohr, so unterstützt Sie die Katzenkrankenversicherung von petolo und übernimmt je nach gewähltem Tarif bis zu 100 % der Tierarztkosten für Ihre Katze. Die Kosten für Behandlungen werden dabei bis zum 4-fachen GOT-Satz (Gebührenordnung für Tierärzte) erstattet. Bspw. Gesundheitschecks bei Ihrer Katze, die professionelle Einschätzung zu Ursachen eines Blutohrs oder Impfungen für die Katze sind über ein jährliches Gesundheitsbudget abgedeckt.
Die petolo Tarife für Katzen.

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Was passiert, wenn ein Blutohr bei der Katze unbehandelt bleibt?

Ein Othämatom kann bei Katzen unter Umständen von allein abheilen, doch das ist selten der Fall und birgt erhebliche Risiken. Unbehandelt kann das Blutohr bei Ihrer Katze zu dauerhaften Schäden am Ohr und sogar zum Hörverlust führen, da das gesammelte Blut in der Ohrmuschel langsam gerinnt. Während dieses Prozesses kann das Ohr verhärten und sich dauerhaft verformen – es entsteht das sogenannte Blumenkohlohr.

Außerdem verursacht ein unbehandeltes Blutohr starke Schmerzen bei der Katze und das Risiko von Infektionen oder weiteren Entzündungen ist hoch. Daher ist es nicht empfehlenswert, ein Blutohr bei Katzen ohne tierärztliche Behandlung abheilen zu lassen. Eine schnelle und professionelle Versorgung verhindert Komplikationen und verbessert die Heilungsaussichten erheblich.

Was können Sie tun, um ein Blutohr bei einer Katze zu verhindern?

Eine Frau säubert das Ohr ihrer Katze.

Um ein Blutohr bei Katzen zu verhindern, können Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer einige Maßnahmen ergreifen. Da ein Blutohr häufig durch übermäßiges Kratzen oder Kopfschütteln infolge von Ohrenentzündungen, Ohrmilben oder Verletzungen entsteht, liegt der Schlüssel zur Vorbeugung in der frühzeitigen Erkennung und Behandlung dieser Ursachen.

Ohrenreinigung bei Ihrer Katze: Wenn Ihre Katze häufig Schmutz und Verkrustungen in den Ohren hat, kann eine regelmäßige Ohrenreinigung sinnvoll sein. Wichtig ist jedoch, dass diese nur mit von einer Tierärztin oder einem Tierarzt empfohlenen Produkten erfolgt.

  • Kontrolle der Ohren: Die regelmäßige Kontrolle der Katzenohren ist ein zentraler Punkt bei der Vorbeugung und schnellen Erkennung von Krankheiten wie einem Befall von Ohrmilben oder einer Ohrenentzündung. Ohrmilben und Ohrenentzündungen sind häufige Ursachen für starkes Jucken im Ohr und exzessives Kopfschütteln und können somit zu einem Blutohr bei Katzen führen.
  • Vermeidung von Verletzungen bei Katzen: Verletzungen können schnell zu einem Blutohr führen, wenn die feinen Blutgefäße in der Ohrmuschel beschädigt werden. War die Katze unbeaufsichtigt draußen, sollten die Ohren auf Verletzungen untersucht werden, um frühzeitig auf etwaige Entzündungen reagieren zu können.

Fazit: Blutohr bei Katzen rechtzeitig erkennen und richtig behandeln

Ein Blutohr bei Katzen ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die schnell zu erheblichen Schmerzen und langfristigen Verformungen der Ohrmuschel führen kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Die Ursachen sind oft auf Ohrenentzündungen, Ohrmilben oder Verletzungen durch Kratzen und Kopfschütteln zurückzuführen, die empfindliche Blutgefäße im Ohr schädigen. 

Ein Othämatom erfordert immer eine zeitnahe und professionelle Behandlung. Eine schnelle und fachgerechte Versorgung ist nicht nur wichtig, um die Heilung des Blutohrs Ihrer Katze zu fördern, sondern auch, um das Risiko weiterer Infektionen oder dauerhaften Verformungen zu minimieren. Ein selbst behandeltes oder unbehandeltes Blutohr kann bei einer Katze zu einem Blumenkohlohr oder in schlimmen Fällen sogar zu vollständigem Gehörverlust führen.

Bei ersten Anzeichen eines Blutohres oder Problemen im Bereich der Ohren sollte der Gang zur Tierärztin oder zum Tierarzt nicht hinausgezögert werden. Eine schnelle Diagnose und die passende Behandlung sind entscheidend, um die Gesundheit der Katze zu erhalten und langfristige Komplikationen zu vermeiden.

Quellenangabe: 

Krankheiten