Eine Katze frisst.

Bluthochdruck bei Katzen: Ursachen, Symptome & Behandlung

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist bei Katzen eine schwerwiegende Erkrankung, die vor allem bei älteren Tieren auftritt. Viele Katzen zeigen anfangs keine eindeutigen Anzeichen, der Bluthochdruck wird oft erst dann entdeckt, wenn bereits gesundheitliche Schäden aufgetreten sind.

Inhaltsverzeichnis

Krankheitssteckbrief: Bluthochdruck bei Katzen

  • Symptome: oft keine frühen Anzeichen, später Sehstörungen, Erblindung, vergrößerte Pupillen, Verhaltensänderungen (Unruhe, Aggressivität), neurologische Störungen (Desorientierung, Zittern, Krampfanfälle)
  • Verlauf: Chronisch, schleichender Beginn
  • Schwere der Erkrankung: Schwerwiegend, da Organschäden an Herz, Nieren, Augen und Gehirn auftreten können
  • Häufigkeit: Gelegentlich, vermehrt bei älteren Katzen oder Katzen mit Grunderkrankungen
  • Vorkommen: Bei allen Katzen
  • Diagnose: Bluthochdruck, auch Hypertonie bzw. Hypertension genannt
  • Behandlung: Medikamentöse Behandlung, Ernährungsanpassung, Stressreduktion
  • Prognose: Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung gut, bei fortgeschrittenem Zustand Möglichkeit schwerwiegender Folgen
  • Ansteckungsgefahr: Nicht ansteckend
  • Fachgebiet: Kardiologie

Bei welchen Werten hat die Katze Bluthochdruck?

Bluthochdruck kann für eine Katze schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, da ein dauerhaft erhöhter Blutdruck den gesamten Organismus belastet. Der Blutdruck wird bei Katzen in 2 Werten gemessen: dem systolischen (oberer Wert) und dem diastolischen (unterer Wert). Der systolische Wert liegt bei gesunden Katzen normalerweise zwischen 110 und 140 mmHg, während der diastolische Wert bei 60 bis 80 mmHg liegt. Wenn der systolische Wert über 160 mmHg steigt, spricht man bei einer Katze von hohem Blutdruck oder Hypertonie. Ab einem Wert von 180 mmHg ist das Risiko für Organschäden an Herz, Nieren, Augen und Gehirn deutlich erhöht. Zeigt Ihre Katze bei einer Blutmessung zuhause diese Werte, sollten Sie schnellstmöglich eine Tierärztin oder einen Tierarzt kontaktieren.

Ursachen für Bluthochdruck bei Katzen

Eine Katze liegt auf einem Sofa.

Die Ursache von Bluthochdruck liegt bei Katzen häufig in Grunderkrankungen, die vor allem bei älteren Tieren auftreten. Zu diesen Grunderkrankungen zählen:

  • Niereninsuffizienz bei Katzen: Wenn die Nieren nicht mehr richtig funktionieren, steigt der Blutdruck bei Katzen, da der Körper vermehrt Flüssigkeit und Salze zurückhält. Die aus Nierenerkrankungen resultierende Überlastung des Herzens und der Blutgefäße führt zu einem dauerhaft erhöhten Blutdruck.
  • Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen: Bei dieser Krankheit produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, was den Stoffwechsel der Katze beschleunigt. Dies führt zu einer Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems und zu einem Anstieg des Blutdrucks. 
  • Diabetes bei Katzen: Diabetes hat nicht nur direkte Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, sondern auch auf den Blutdruck. Durch die gestörte Insulinproduktion kommt es zu einer Verhärtung der Blutgefäße, was den Blutdruck der Katze in die Höhe treibt.

Auch übergewichtige Katzen haben oft ein übermäßig belastetes Herz-Kreislauf-System, was dazu führt, dass das Herz härter arbeiten muss, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Regelmäßige Bewegung und eine kalorienarme, ausgewogene Ernährung sind essentiell, um den Bluthochdruck bei Katzen zu regulieren.

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Schon gewusst? Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind besonders bei älteren Katzen ab 7 Jahren wichtig, da Symptome von Bluthochdruck oft schleichend auftreten und anfangs schwer zu erkennen sind. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, schwere gesundheitliche Folgen wie Erblindung oder Probleme mit Nieren und Herz zu verhindern. Die Katzenkrankenversicherung von petolo bietet Ihnen ein jährliches Gesundheitsbudget von bis zu 120 €, das Sie für Gesundheitschecks bei Ihrer Katze, die professionelle Einschätzung zu Bluthochdruck oder Impfungen für die Katze nutzen können. Außerdem übernimmt petolo je nach gewähltem Tarif bis zu 100 % der Tierarztkosten für Ihre Katze. Die Kosten für Behandlungen werden dabei bis zum 4-fachen GOT-Satz (Gebührenordnung für Tierärzte) erstattet.
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Welche Symptome zeigt eine Katze mit Bluthochdruck?

Bluthochdruck entwickelt sich bei Katzen oft schleichend und zeigt in den frühen Stadien wenige bis gar keine Symptome. Aus diesem Grund wird der hohe Blutdruck bei Katzen häufig erst erkannt, wenn er bereits erhebliche Schäden verursacht hat. Daher ist es für das Wohlbefinden Ihres Tieres entscheidend, eine Tierärztin oder einen Tierarzt zu kontaktieren, wenn Sie eines oder mehrere Symptome für Bluthochdruck bei Ihrer Katze erkennen. Vor allem neurologische Symptome wie Desorientierung oder Gleichgewichtsstörungen treten bei Katzen häufig im Zusammenhang mit Bluthochdruck auf.

  • Sehstörungen oder Erblindung: Ein plötzlicher Verlust des Sehvermögens, eine vollständige Erblindung oder erweiterte, nicht reagierende Pupillen sind oft die ersten Symptome eines hohen Blutdrucks bei Katzen. Diese Reaktion des Körpers auf den Bluthochdruck wird meist durch Blutungen in der Netzhaut oder eine Netzhautablösung verursacht, die aufgrund des hohen Drucks im Auge auftreten können.
  • Verhaltensänderungen: Katzen mit Bluthochdruck zeigen oft ungewöhnliche Verhaltensweisen, wie vermehrte Unruhe, Aggressivität oder vermehrte und längere Schlafphasen.
  • Neurologische Störungen: Desorientierung, Krampfanfälle oder Zittern können bei Katzen Anzeichen auf eine Hypertonie sein. Diese Symptome können darauf hindeuten, dass der hohe Blutdruck bereits das Gehirn geschädigt hat.
  • Schwäche oder Lähmungen: Besonders die Hinterbeine können von Schwäche oder Lähmungen betroffen sein, da ein hoher Blutdruck das Rückenmark und dessen Stabilität beeinträchtigen kann.
  • Nasenbluten: Blutungen aus der Nase sind ein mögliches Symptom für Bluthochdruck bei Katzen. Der hohe Druck in den Blutgefäßen kann dazu führen, dass die Gefäße in der Nasenschleimhaut platzen.
  • Zunehmende Appetitlosigkeit: Frisst Ihre Katze nicht, kann das ein Anzeichen auf Hypertonie sein. Die vollständige Futterverweigerung ist in vielen Fällen ein Warnzeichen für gesundheitliche Probleme, einschließlich Erkrankungen an Herz oder Nieren. In Verbindung damit tritt oft ein merklicher Gewichtsverlust auf, was auf eine zunehmende Belastung der Organe hindeuten kann.
  • Erbrechen: Katzen erbrechen häufiger, wenn sie unter Bluthochdruck leiden. Dies kann durch Organschäden an der Niere ausgelöst werden. Erbrechen kann auch in Zusammenhang mit den Auswirkungen von Hypertension auf den Verdauungstrakt stehen.
  • Atemnot (Dyspnoe): Bei einigen Katzen kann Bluthochdruck zu Atemnot führen. Dieses Symptom tritt auf, wenn das Herz aufgrund des erhöhten Drucks nicht mehr effektiv arbeiten kann, was eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Körpers zur Folge hat. Atembeschwerden sollten ernst genommen und immer tierärztlich abgeklärt werden.
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Schon gewusst? Erkennen Sie bei Ihrer Katze Anzeichen, die auf Bluthochdruck hindeuten, ist eine tierärztliche Kontrolle ratsam. Mit der petolo Katzenkrankenversicherung und der Videosprechstunde von Dr. Fressnapf haben Sie die Möglichkeit, schnelle Hilfe von qualifizierten Tierärztinnen und Tierärzten direkt in den eigenen 4 Wänden zu bekommen. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets kann die Online-Tierärztin oder der Online-Tierarzt Ihre Katze begutachten und eine Empfehlung geben, ob ein persönlicher Termin in einer Praxis notwendig ist. Sollte ein Verdacht auf Hypertension bestehen, erfolgt eine unkomplizierte Überweisung in eine Tierarztpraxis Ihrer Wahl. In allen 3 Tarifen der petolo Katzenkrankenversicherung ist diese Videosprechstunde kostenlos enthalten. In den Tarifen Komfort und Premium steigt die Kostenübernahme der Tierarztrechnung um 20 %, wenn Sie zunächst die Videosprechstunde im Zusammenhang mit dem entsprechenden Krankheitsbild nutzen.

Diagnose von Bluthochdruck bei Katzen

Eine Katze wird beim Tierarzt untersucht.

Die Diagnose von Bluthochdruck bei Katzen erfolgt durch die Blutdruckmessung. Diese Messung erfolgt bei Katzen ähnlich wie bei Menschen, jedoch mit speziellen Geräten. Hierfür wird eine kleine Manschette am Schwanz oder an einem der Beine der Katze angebracht. Es ist wichtig, die Katze während der Blutdruckmessung ruhig zu halten, da Stress den Blutdruck bei einer Katze beeinflussen und dementsprechend zu verfälschten Ergebnissen führen kann. Wiederholte Messungen in entspannter Umgebung sind entscheidend, um verlässliche Daten zu erhalten.

Neben der reinen Blutdruckmessung kann eine Tierärztin oder ein Tierarzt auch andere Untersuchungen durchführen, um eventuelle Grunderkrankungen zu erkennen. Unter anderem sind Bluttests, Urinuntersuchungen sowie Screenings der Nieren und des Herzens ratsam, um die Ursache des hohen Blutdrucks bei einer Katze zu bestimmen. In einigen Fällen kann auch eine Untersuchung der Augen notwendig sein, um mögliche Schäden an der Netzhaut zu erkennen.

Behandlung von Bluthochdruck bei Katzen

Die Behandlung von Bluthochdruck bei Katzen richtet sich in erster Linie nach der zugrunde liegenden Ursache. In vielen Fällen ist Bluthochdruck das Symptom einer anderen Grunderkrankung wie einer Nierenerkrankung, Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes mellitus. Daher müssen zunächst diese Krankheiten behandelt werden, bevor der Blutdruck effektiv gesenkt werden kann. Ein unbehandelter Bluthochdruck kann für eine Katze schwerwiegende Folgen haben, da der dauerhafte Druck die Blutgefäße und Organe erheblich schädigen kann. Zu den häufigsten Folgen gehören:

  • Erblindung durch Schäden an der Netzhaut: Blutungen in der Netzhaut oder eine Netzhautablösung können dazu führen, dass die Katze vollständig erblindet.
  • Nierenschäden: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Nieren und kann zu Nierenversagen führen.
  • Herzerkrankungen: Der hohe Blutdruck zwingt das Herz, härter zu arbeiten, was zu Herzinsuffizienz führen kann.
  • Schädigung des Gehirns: Blutungen im Gehirn können zu Krampfanfällen oder Lähmungen führen.

Um diese schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen bei Ihrer Katze zu vermeiden, hat die Tierärztin oder der Tierarzt mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Die gängigste tierärztliche Behandlung ist die Gabe von Medikamenten, die den Blutdruck regulieren. Am häufigsten kommen dabei ACE-Hemmer und Kalziumkanalblocker zum Einsatz. 

Neben der Behandlung mit Medikamenten spielt die Ernährung bei Katzen mit Bluthochdruck eine zentrale Rolle. Futter mit niedrigem Natrium- und hohem Kaliumgehalt kann dazu beitragen, den Blutdruck der Katze natürlich zu senken und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Auch Stress ist ein relevanter Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von Bluthochdruck bei Katzen. Ein verändertes, stressfreies Umfeld kann dazu beitragen, dass sich der Bluthochdruck bei Ihrer Katze senkt und sich ihre Symptome lindern. 

Da Bluthochdruck bei Katzen in den meisten Fällen eine lebenslange Behandlung erfordert, ist es wichtig, dass die Katze engmaschig überwacht wird. Der Blutdruck muss regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass die Medikamente wie gewünscht wirken und keine Organschäden entstehen. 

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Wichtig: Katzen, die unter Bluthochdruck leiden, müssen in der Regel dauerhaft behandelt werden. Der Bluthochdruck selbst kann oft nicht geheilt werden, insbesondere wenn er altersbedingt oder chronisch ist. Allerdings können die zugrunde liegenden Ursachen behandelt oder geheilt werden, was zu einer Verbesserung des Bluthochdrucks der Katze führen kann. Tierärztliche Behandlungen zielen darauf ab, den Blutdruck langfristig in einem normalen Bereich zu halten und Schäden an wichtigen Organen wie Herz, Nieren, Augen und Gehirn zu verhindern. Medikamente gegen Bluthochdruck müssen in vielen Fällen dauerhaft verabreicht werden, selbst wenn die Symptome bei der Katze nachlassen. Ein eigenständiges Absetzen der Medikamente ohne Rücksprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt kann ernste gesundheitliche Konsequenzen haben.

Fazit: Frühzeitige Behandlungen sichern die Lebensqualität einer Katze mit Bluthochdruck

Eine Katze spielt im Gras.

Bluthochdruck ist bei Katzen eine ernstzunehmende Erkrankung, die vor allem ältere Katzen und solche mit chronischen Grunderkrankungen betrifft. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Messungen des Blutdrucks sind entscheidend, um gesundheitliche Schäden frühzeitig zu erkennen. Mit der richtigen tierärztlichen Behandlung durch Medikamente, die Anpassung der Ernährung sowie durch natürliche Stressreduktion kann sich der Blutdruck bei Katzen senken und effektiv kontrolliert werden. Bleibt der Bluthochdruck jedoch unbehandelt, kann dies zu schwerwiegenden Folgen wie Erblindung, Nierenversagen oder Herzproblemen führen. Daher ist es essentiell, die Gesundheit der Katze durch regelmäßige Besuche bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt und geeignete Behandlungen zu unterstützen.

Quellenangabe:

Krankheiten