Zwingerhusten: Mit einer Impfung der Infektion vorbeugen

💡Das Wichtigste zur Impfung gegen Zwingerhusten zusammengefasst:

• Zwingerhusten: Zwingerhusten ist eine hochansteckende, grippeähnliche Erkrankung der oberen Atemwege bei Hunden, die durch eine Kombination von Viren und Bakterien verursacht wird.
• Art der Impfung: In der Regel werden Hunde per Injektion gegen Zwingerhusten geimpft. Zusätzlich wird jedoch die nasale Impfung empfohlen, um die Schleimhäute in der Nase lokal zu schützen.
• Sinnvoll: Die Impfung gegen Zwingerhusten ist eine Non-Core-Impfung, das bedeutet, sie wird von Tierärztinnen und Tierärzten individuell empfohlen. Eine Impfpflicht besteht nicht.
• Kosten: In der Regel liegen die Kosten für eine Impfung gegen Zwingerhusten bei ca. 50 €. Die Hundekrankenversicherung von petolo übernimmt die Kosten dafür im Rahmen des jährlichen Gesundheitsbudgets.

Was ist Zwingerhusten und wie stecken sich Hunde an?

Zwingerhusten ist eine Erkrankung der oberen Atemwege, die durch verschiedene Erreger ausgelöst werden kann und nur Hunde betrifft. Meistens sind die Haupterreger Viren wie Canines Parainfluenzavirus, Canines Adenovirus und weitere Canines-Viren. Zusätzlich sind Bakterien wie Bordetella bronchiseptica an der Infektion beteiligt.¹

Die betroffenen Hunde bekommen je nach Erreger einen trockenen Husten, der vor allem bei Anstrengung und Aufregung eintritt. Das Bakterium Bordetella bronchispetica hingegen löst eher einen feuchten Husten mit häufigem Niesen und zusätzlichem Augenausfluss aus. In der Regel ist der Husten nach 14 Tagen wieder vorbei. Ein Besuch bei der Tierärztin oder beim Tierarzt ist auf jeden Fall wichtig, um den Hund richtig behandeln zu lassen und keine Komplikationen oder bleibende Schäden zu riskieren.

Doch wie kommt es dazu, dass sich Hunde mit Zwingerhusten anstecken? Das kann schnell gehen, vor allem bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem. Die Erkrankung wird hauptsächlich durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Vor allem an Plätzen, an denen sich viele Hunde tummeln, ist die Gefahr der Ansteckung besonders groß. Dazu zählen Tierheime, Hundepensionen und auch Hundeschulen.

Auch wir Menschen können zur Übertragung der Krankheit beitragen. Der Hund Ihres Nachbarn, der die Erreger in sich trägt, leckt Ihnen die Hand ab, als Sie ihn im Vorbeigehen begrüßen. Ein paar Meter weiter treffen Sie einen Bekannten mit Hund und streicheln den Vierbeiner, der sich später über das eigene Fell leckt. So konnte der Erreger von einen zum anderen Hund gelangen, auch ohne direkten Kontakt der beiden Tiere miteinander.

Ist es Pflicht, Hunde gegen Zwingerhusten impfen zu lassen?

In Deutschland besteht keine Impfpflicht für Hunde. Das bedeutet, Sie müssen Ihren Hund nicht gegen Zwingerhusten impfen lassen. Die Zwingerhustenimpfung gilt als Non-Core-Impfung. Das bedeutet, dass Tierärztinnen und Tierärzte individuell eine Empfehlung für die Impfung aussprechen können.

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) teilt Impfungen für Hunde in Kernimpfungen (Core-Impfungen) und andere Impfungen (Non-Core-Impfungen) ein. Core-Impfungen sind von der StIKo Vet stark empfohlene Impfungen, wie zum Beispiel die Staupeimpfung. Non-Core-Imfpungen können individuell, abhängig von den individuellen Bedürfnissen des Hundes und den regionalen Risiken empfohlen werden. Die Impfung gegen Zwingerhusten wurde als Non-Core eingestuft, da Hunde in Westeuropa nur noch selten an Zwingerhusten erkranken.²

Für ältere und kranke Hunde kann dennoch eine Empfehlung für die Impfung ausgesprochen werden. Denn diese Tiere können aufgrund ihres schwächeren Immunsystems einen schwierigen Verlauf der Krankheit haben. Das Immunsystem gesunder Hunde schafft es oftmals, die Erkrankung auch ohne Impfung zu besiegen. Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht und es können Komplikationen auftreten.

Wie wirkt die Impfung gegen Zwingerhusten bei Hunden?

Früher schützte die Routine-Impfung Hunde nur vor Viren, wie dem Canines Parainfluenzavirus, die den Zwingerhusten auslösen. Denn diese galten lange Zeit als einzige Haupterreger und Bakterien nur als sekundäre Erreger. Mittlerweise ist jedoch bekannt, dass das Bakterium Bortedella bronchiseptica die Erkrankung auch ohne viralen Einfluss auslösen kann. Es setzt sich vor allem in den Schleimhautzellen der Atemwege fest. Deswegen wird heute bei der Impfung gegen Zwingerhusten ein kombinierter Impfstoff verwendet, der Hunde sowohl gegen das Canines Parainfluenzavirus als auch gegen Bordetella bronchiseptica immunisiert.³ Für Impfungen gegen Zwingerhusten wird in der Regel ein kombinierter Impfstoff verwendet.

Wie jede Impfung kann auch die Impfung gegen Zwingerhusten Nebenwirkungen auslösen. Vor allem bei sehr jungen Welpen können leichter Augen- und Nasenausfluss auftreten. Gelegentlich kommt es durch die Impfung auch zu Röcheln, Niesen oder Husten. In sehr seltenen Fällen können Erbrechen und Lethargie auftreten. Zeigt Ihr Hund nach der Impfung gegen Zwingerhusten starke Symptome, sollten Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.

Impfrhythmus: Wie oft braucht der Hund eine Impfung gegen Zwingerhusten?

Wurde eine Impfung gegen Zwingerhusten von einer Tierärztin oder einem Tierarzt empfohlen, gilt folgender Impfrhythmus: Nach der Grundimmunisierung hält die Immunität gegen Zwingerhusten ein Jahr an. Das bedeutet, Hunde sollten jedes Jahr erneut gegen Zwingerhusten geimpft werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Um diese Grundimmunisierung zu erreichen, sind meist zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen notwendig. Hier wird empfohlen, die erste Impfung gegen Zwingerhusten bereits in der 8. Lebenswoche des Welpen durchzuführen. Die zweite Dosis sollte dann in der 12. Lebenswoche folgen.⁴

Zusätzlich wird eine nasale Impfung empfohlen. Sie wirkt lokal an den Schleimhäuten der Nase und schützt diese bereits nach der ersten Dosis vor den Haupterregern. Die nasale Impfung kann jährlich zusammen mit der Routine-Impfung gegen Zwingerhusten aufgefrischt werden.

Ab wann ist die Impfung gegen Zwingerhusten wirksam?

Die Standardimpfung gegen Zwingerhusten entfaltet nach ca. 3 Wochen ihre volle Wirksamkeit. Durch die Injektion verteilt sich der Impfstoff im ganzen Körper des Hundes und kann an allen Stellen wirken, die von den Erregern befallen werden könnten. Eine nasale Impfung gegen Zwingerhusten kann lokal schneller wirken – zumindest was den Schutz gegen Bakterien angeht. Denn sie wird in der Nase durchgeführt und kann dadurch direkt an den Schleimhäuten wirken. Bereits ca. 72 Stunden nach der nasalen Impfung gegen Zwingerhusten sind Hunde gegen den Haupterreger Bortedella bronchiseptica immun. Die Immunität gegen das Canines Parainfluenzavirus tritt auch hier nach ca. 3 Wochen ein.²

Kann sich der Hund trotz Impfung mit Zwingerhusten anstecken?

Den Hund impfen zu lassen bietet, wie bei uns Menschen, keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion. Die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung ist jedoch deutlich geringer. Zudem ist der Verlauf der Krankheit meist milder, da das Immunsystem die Erreger aufgrund der Impfung schon kennt und somit weiß, was zu tun ist.

Außerdem ist es wichtig, die Impfung jedes Jahr aufzufrischen, um den vollen Schutz zu gewährleisten. Besonders Hunde, die im Tierheim leben oder oft in einer Hundeschule oder Hundepension sind, sollten regelmäßig geimpft werden.

Dennoch kann es passieren, dass sich der Hund mit Zwingerhusten ansteckt. Denn die meisten Impfstoffe sind auf den Schutz gegen die Haupterreger ausgerichtet. Es gibt jedoch weitere Viren und Bakterien, die Zwingerhusten verursachen können und gegen die der Impfstoff möglicherweise keinen Schutz bietet. Trotz allem bieten Impfungen immer noch den besten verfügbaren Schutz gegen Zwingerhusten und können helfen, die Schwere der Symptome und die Dauer der Krankheit zu reduzieren, wenn sich ein geimpfter Hund infiziert.

Wie hoch sind die Kosten für eine Impfung gegen Zwingerhusten?

Tiermedizinische Behandlungen werden nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) abgerechnet. Dort sind feste Preise für die einzelnen Behandlungen und Behandlungsschritte aufgelistet. Tierärztinnen und Tierärzte können je nach Aufwand den 1- bis 3-fachen Satz der GOT abrechnen. Wenn Sie Ihren Hund gegen Zwingerhusten impfen lassen möchten, kommen Kosten von ca. 50 € (1-facher GOT-Satz) pro Impfung auf Sie zu.⁵ Rechnen Tierärztinnen und Tierärzte nach dem 2- oder 3-fachen GOT-Satz ab, fallen die Kosten entsprechend höher aus.

Die Kosten für die Impfung gegen Zwingerhusten setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:

Werden die Kosten von der Hundekrankenversicherung übernommen?

Eine Hundekrankenversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für das Impfen gegen Zwingerhusten. Haben Sie eine reine Hunde-OP-Versicherung für Ihren Vierbeiner abgeschlossen, sind Impfkosten nicht abgedeckt.

Die petolo Hundekrankenversicherung schützt Sie umfangreich vor vielen Tierarztkosten für Ihren Hund. Überzeugen Sie sich selbst und finden Sie den Tarif der Hundekrankenversicherung von petolo, der am besten zu Ihnen und Ihrem Liebling passt:

Unser Tipp: Bemerken Sie ein ungewöhnliches Verhalten Ihres Hundes oder Symptome, die auf eine Impfreaktion hindeuten könnten, müssen Sie nicht direkt mit Ihrem Vierbeiner zu einer Tierärztin oder einem Tierarzt fahren. Um einen ersten Verdacht abzuklären, können Sie Ihrem Hund mit den Videosprechstunden von Dr. Fressnapf den Stress in einer Tierarztpraxis ersparen. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets kann sich eine erfahrene Tierärztin bzw. ein erfahrener Tierarzt Ihren Hund in seiner gewohnten Umgebung genau anschauen. Sollte doch ein Besuch in einer Tierarztpraxis ratsam sein, werden Sie und Ihr Vierbeiner schnellstmöglich in eine Tierarztpraxis Ihrer Wahl überwiesen. Das Beste: Die Dr. Fressnapf Videosprechstunde ist in allen drei Tarifen unserer Hundekrankenversicherung inklusive.

Fazit: Die Impfung gegen Zwingerhusten ist durchaus sinnvoll

Wenn Sie Ihren Hund gegen Zwingerhusten impfen lassen, können Sie ihn vor dieser hochansteckenden und potenziell ernsten Atemwegserkrankung schützen. Das gilt vor allem für Hunde, die regelmäßig in Hundeschulen gehen oder in einer Tierpension untergebracht sind. Die Impfung, die entweder intranasal oder durch subkutane Injektion verabreicht werden kann, trägt dazu bei, das Immunsystem Ihres Hundes zu stärken und seine Fähigkeit, die Erreger effektiv zu bekämpfen, zu verbessern. Zudem kann die Entscheidung für eine Impfung dabei helfen, die Verbreitung von Zwingerhusten noch weiter zu reduzieren.

Allerdings ist wichtig zu bedenken, dass kein Impfstoff eine hundertprozentige Garantie gegen eine Infektion bietet. Schließen Sie Zwingerhusten demnach nicht kategorisch aus, wenn Ihr Hund trotz Impfung Symptome zeigt. Nichtsdestotrotz können geimpfte Hunde oft mit einer milderen Form der Krankheit rechnen. Daher ist die Impfung gegen Zwingerhusten durchaus sinnvoll, denn sie ist die beste verfügbare Präventionsmaßnahme gegen diese Krankheit.

Quellenangaben:

¹https://www.tieraerzteverband.de/bpt/berufspolitik/Impfkommission/stiko-vet_empfehlungen-mitteilungen.php

²https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/impfempfehlungen-fuer-hund-und-katze/infektionskrankheiten-hund/zwingerhusten/

³https://www.msd-tiergesundheit.de/produkte/nobivac-bbpi/

⁴https://www.rehmann-scheffler.de/ratgeber/ratgeber_hunde_impfungen.php

⁵https://www.bundestieraerztekammer.de/tierhalter/got/