Hund liegt im Gras

Zecke beim Hund: Risiko, Behandlung & Vorbeugung

Eine Zecke kann überall auf den Hund lauern. Hängt sich der blutsaugende Parasit bei einem Spaziergang in der Haut fest, kann er Krankheitserreger übertragen und zu schweren Erkrankungen führen. Daher ist die richtige Vorbeugung gegen Zecken wichtig. Doch was tun, wenn der Hund doch eine Zecke hat?

Inhaltsverzeichnis

💡 Das Wichtigste auf einen Blick: Zecke beim Hund

  • Zeckenarten: Die bekanntesten Zeckenarten in Deutschland sind der gemeine Holzbock, die Auwaldzecke und die braune Hundezecke. Auch die Igelzecke kann sich den Hund als Wirt aussuchen.
  • Körperstellen: Zecken springen nicht, sondern heften sich an ihren Wirt beim Vorbeilaufen an. Daher findet man beim Hund eine Zecke häufig am Kopf, an den Beinen und an der Brust. Dennoch sollte der ganze Körper des Hundes nach Zecken abgesucht werden.
  • Entfernung: Eine Zecke kann man am besten mit einer Zeckenzange oder Pinzette entfernen. Dabei sollte man darauf achten, sie nicht zu zerdrücken und sie beim Herausziehen nicht zu drehen.
  • Vorbeugung: Damit sich Ihr Hund keine Zecke einfängt, sollten Sie regelmäßig Zeckenschutz anwenden. Dieser kann aus Präparaten und Mitteln wie Spot-Ons, Zeckenhalsbändern und Tabletten bestehen.

Welche Zeckenarten können Hunde befallen?

Es gibt mehrere Zeckenarten, die einen Hund befallen können. Die häufigsten Arten in Deutschland sind der sogenannte gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus).

Je nachdem, welche Zecke den Hund gebissen hat, können unterschiedliche Krankheiten übertragen werden. Deshalb ist eine Unterscheidung und Ermittlung der jeweiligen Zeckenart wichtig, um vorbeugende Maßnahmen gegen den Ausbruch der entsprechenden Krankheiten vorzunehmen.

Die blutsaugenden Parasiten mögen hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme. Auf Gräsern, Blättern oder in Gebüschen lauern sie auf potenzielle Wirte. Dabei nehmen sie Duftstoffe, ausgeatmete Luft, Bewegungen oder die Körpertemperatur eines Tieres oder Menschen auf eine Distanz von bis zu 5 m wahr. Nähert sich der Wirt, heften sie sich an ihn.

Die häufigsten Hundezecken im Überblick:

Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)

Der gemeine Holzbock ist vor allem in einer feuchten und kühlen Umgebung, wie in Wäldern oder auf Wiesen, zu finden. Auch Gärten und Parks können zu seinem Lebensraum gehören. Erkennbar ist diese Zeckenart an ihrem ovalen Körper und ihrer stahlgrauen bis hellrotbraunen Farbe. Die Holzbockzecke kann etwa bis zu 5 mm groß werden.

Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)

Die Auwaldzecke findet sich häufig an Waldrändern, in der Nähe von Flüssen, auf Wiesen, Grünstreifen und brachen Flächen. Das Besondere an der Auwaldzecke ist ihr weißlich marmoriertes Rückenschild mit dunklen Flecken. Dabei wird diese Zecke etwa doppelt so groß wie der gemeine Holzbock.

Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

Die braune Hundezecke stammt aus dem Mittelmeerraum und benötigt warme Temperaturen. Im Herbst und Winter besiedelt sie daher gern Innenräume von Wohnungen, Häusern, Tierheimen und Tierpensionen. Doch auch Parkanlagen und der eigene Garten können die braune Hundezecke beherbergen. Diese erkennen Sie an der rot- bis dunkelbraunen Farbe. Männchen haben gelbbraune Beine und einen birnenförmigen Körper, während sich Weibchen vollgesogen grau-blau verfärben und einen ovalen Körper haben. Dabei können sie bis zu 11 mm groß werden. Im nicht vollgesogenen Zustand haben sowohl Weibchen als auch Männchen eine Größe von etwa 3 bis 4 mm.

Igelzecke (Ixodes hexagonus)

Nicht zu vergessen ist die Igelzecke, die hauptsächlich in den Bauten und Nestern von Igeln, Iltissen und Dachsen zu finden ist. Sie hat ein helles bis komplett weißes Rückenschild und kann bis zu 4 mm groß werden. Besonders Hof- und Jagdhunde können sich eine Igelzecke einfangen, wenn sie Kontakt zu Igelnestern hatten.

Welche Stellen bevorzugen Zecken bei Hunden?

Hund mit Zecke

Zecken findet man bei Hunden häufig an Körperstellen, die weniger behaart sind, oder an dünnen Hautstellen. Deshalb ist meist der Kopf, aber auch die Unterseite des gesamten Körpers betroffen.

Suchen Sie nach einem Spaziergang in der Natur bei Ihrem Hund nach Zecken, sollten Sie zunächst den Kopf absuchen. Ein Zeckenbiss beim Hund ist häufig an den Augen, Ohren, der Schnauze sowie dem dort umliegenden Bereich und dem Kinn zu entdecken.

Da Zecken in Wiesen, Gräsern und Büschen sitzen und – nicht wie Flöhe auf den Hund bzw. Wirt springen – diesen im Vorbeistreifen befallen, konzentriert sich der Befall häufig auf die Stellen, die dem Boden näher sind. Demnach sind die Blutsauger beim Vierbeiner an folgenden Stellen zu finden:

  • Kopf 
  • Beine 
  • Hals 
  • Brust 
  • Schulter 
  • Flanken 
  • Bauch 
  • Rücken 
  • Rute 
  • Pfoten 

Wie kann man Zecken bei Hunden entfernen?

Mit einer Zeckenzange oder Pinzette lässt sich eine Zecke beim Hund entfernen. Dabei sollten Sie die Zecke sehr nah an der Haut des Hundes greifen und sie langsam, senkrecht aus der Haut herausziehen. Achten Sie darauf, die Zecke nicht zu drehen oder zu zerdrücken. Denn so könnten Teile der Zecke in der Haut stecken bleiben oder Krankheitserreger in den Wirt gelangen.

Benutzen Sie beim Entfernen der Zecke kein Öl und keinen Alkohol. Dadurch steigt das Risiko einer Übertragung von Erregern. Nachdem Sie die Zecke beim Hund erfolgreich entfernt haben, muss diese unschädlich gemacht und richtig entsorgt werden. Einfaches Hinunterspülen im Waschbecken reicht dabei nicht aus. Stattdessen kann die Zecke mit einem festen Gegenstand wie etwa einem Glas zerdrückt oder in hochprozentigem Alkohol, Chlorreiniger oder Desinfektionsmittel unschädlich gemacht werden. Zerdrücken Sie den Parasiten nicht mit den bloßen Händen, da auch auf diese Weise Krankheitserreger übertragbar sind.

Zecke beim Hund nicht ganz entfernt – was tun?

Lässt sich die Zecke beim Hund nicht vollständig entfernen, sollten Sie mit Ihrem Vierbeiner schnellstmöglich zur Tierärztin oder zum Tierarzt gehen. Je nach Zustand des in der Haut steckenden Blutsaugers kann es zur Übertragung von Erregern kommen. Das Risiko einer Übertragung steigt zudem, je länger die Zecke in der Haut steckt.

Ist die jeweilige Zecke nicht mit Krankheitserregern infiziert, bereitet der Zeckenbiss dem Hund in der Regel keine Probleme. Wird die Zecke nicht ganz oder nicht richtig entfernt, kann der Hund in der Haut Entzündungen entwickeln. Auch die Wunde an der Biss- bzw. Einstichstelle kann sich entzünden. 

Gut zu wissen: Zecken können überall auf Ihren Hund lauern. Um Sie als Hundehalterin oder Hundehalter zu unterstützen, übernehmen wir von petolo daher nicht nur die Kosten tiermedizinisch notwendiger Behandlungen, etwa für das Entfernen einer Zecke beim Hund, sondern bezuschussen auch Vorsorgeuntersuchungen wie Schutzmaßnahmen gegen Zecken je nach gewähltem Tarif mit bis zu 120 € im Jahr.

Wann muss der Hund beim Zeckenbiss zum Tierarzt?

Hund beim Tierarzt

Ein Tierarztbesuch ist wichtig, wenn sich die Zecke beim Hund nicht entfernen lässt oder nicht vollständig entfernt wurde und die Haut sich an der Einstichstelle entzündet hat. Ebenso sollten Sie schnellstmöglich eine Tierarztpraxis oder -klinik aufsuchen, wenn Sie bei Ihrem Vierbeiner erste Anzeichen einer Krankheit wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Blut im Urin nach einem Zeckenbiss bemerken.

Übernimmt die Hundekrankenversicherung die Kosten bei Zecken?

Hat sich Ihr Hund eine Zecke eingefangen, übernimmt in der Regel die Hundekrankenversicherung die Kosten für tiermedizinisch notwendige Behandlungen. Bei petolo werden Sie auch bei Vorsorgeuntersuchungen wie der Vorbeugung von Zeckenbissen beim Hund unterstützt. Denn wir von petolo wissen: Die richtige Vorbeugung erspart nicht nur das Entfernen einer Zecke bei Ihrem Hund, sondern ist auch der beste Schutz vor gefährlichen Folgeerkrankungen.

Die 3 unterschiedlichen Tarife unserer Hundekrankenversicherung bieten Ihnen größtmögliche Flexibilität. Entscheiden Sie sich einfach für den, der am besten zu Ihnen und Ihrem Vierbeiner passt, um die Tierarztkosten Ihres Hundes abzusichern.

Tarifübersicht petolo

Wie gefährlich sind Zecken für Hunde?

Infizierte Zecken sind gefährlich für Hunde, da sie Krankheitserreger in sich tragen und diese auf den Hund übertragen können. Abhängig von der Infektion können unterschiedliche Krankheiten beim Hund durch eine Zecke auftreten, die wiederum auf verschiedene Weisen für Ihren Vierbeiner gefährlich sein können.

Welche Krankheiten können bei Hunden mit einem Zeckenbiss übertragen werden?

Infizierte Zecken sind gefährlich für Hunde, da sie Krankheitserreger in sich tragen und diese auf den Hund übertragen können. Abhängig von der Infektion können unterschiedliche Krankheiten beim Hund durch eine Zecke auftreten, die wiederum auf verschiedene Weisen für Ihren Vierbeiner gefährlich sein können.

Welche Krankheiten können bei Hunden mit einem Zeckenbiss übertragen werden?

Zecken, die Erreger wie Viren, Bakterien und Einzeller übertragen, können bei Hunden Erkrankungen wie Borreliose, Babesiose, Anaplasmose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) hervorrufen.

Borreliose

Überträger von Borreliose sind vor allem Zecken wie der gemeine Holzbock. Die Krankheitserreger sind Bakterien, die nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa verbreitet sind. Wird ein Hund von einer Zecke gestochen, die mit den Erregern von Borreliose infiziert ist, überträgt sie sie nach etwa 16 bis 24 Stunden an den Wirt. Der Erreger breitet sich anschließend über den Blutkreislauf im gesamten Körper des Tieres aus und kann Organe, Gelenke und das Nervensystem angreifen. Zwar verläuft eine Borreliose beim Hund meist ohne Symptome, doch als Folge dessen kann der Hund an einer mit Schmerzen verbundenen Arthritis erkranken. Es ist möglich, dass sich jeder 3. Hund in seinem Leben mit Borrelien infiziert und dagegen Antikörper bildet. Zudem gibt es eine Impfung für den Hund gegen Borreliose.

Babesiose

Die Babesiose ist im Volksmund fälschlicherweise unter Hundemalaria bekannt. Die Erreger dieser Erkrankung sind Einzeller, die in Deutschland hauptsächlich durch die Auwaldzecke übertragen werden. Im Mittelmeerraum wird die Babesiose häufiger durch die braune Hundezecke hervorgerufen. Die kleinen einzelligen Parasiten werden, sobald die Zecke im Hund steckt, nach mehr als 24 Stunden übertragen. Die Einzeller gelangen in die roten Blutzellen, vermehren sich dort und schädigen so die Blutzellen. Dabei entstehen für den Hund gefährliche Entzündungs- und Abwehrreaktionen.

Anaplasmose

Der Krankheitserreger der Anaplasmose ist ein Bakterium, das die weißen Blutzellen befällt und sich darin vermehrt. Das geschieht nach mehr als 24 Stunden des Zeckenbisses durch den gemeinen Holzbock. 

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine durch Viren hervorgerufene Hirnhautentzündung und wird hauptsächlich durch den gemeinen Holzbock übertragen. Beim Menschen kommt es dabei häufiger zu einer Erkrankung als beim Hund. Treten beim Hund jedoch Symptome auf, verläuft die Krankheit meist tödlich. 

Unser Tipp: Sie machen sich Sorgen um die Gesundheit Ihres Hundes nach einem Zeckenbiss, möchten Ihrem Vierbeiner aber den Stress eines Tierarztbesuchs ersparen? Bei petolo haben Sie die Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden schnelle Hilfe von erfahrenen Tierärztinnen und Tierärzten zu bekommen. Mit der kostenlosen Videosprechstunde von Dr. Fressnapf können Sie ganz einfach von Zuhause aus per Videocall Rat einholen. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets kann sich die Online-Tierärztin bzw. der Tierarzt Ihren Hund genau anschauen und Ihnen eine Einschätzung geben, ob ein Vor-Ort-Termin in der Praxis sinnvoll ist. Besteht der Verdacht einer Erkrankung, nachdem Ihr Hund von einer Zecke gestochen wurde, erhalten Sie eine Überweisung in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik Ihrer Wahl – schnell und unkompliziert.

Wie kann man Zecken beim Hund vorbeugen?

Zecken lassen sich bei Hunden meist gut entfernen. Um dieser Prozedur jedoch vorzubeugen, können unterschiedliche Präparate und Mittel gegen Zecken beim Hund angewendet werden. Dazu zählen Spot-Ons, Zeckenhalsbänder oder Tabletten. Ätherische Öle oder Kokosöl können die blutsaugenden Parasiten ebenfalls fernhalten.

Diese Schritte können befolgt werden, um Hundezecken vorzubeugen:

  • Zeckenschutz anwenden: Als Faustregel gilt: Vor jedem Spaziergang – und insbesondere während der Zeckensaison – sollte ein Zeckenschutzmittel angewendet werden.
  • Fell absuchen: Nach jedem Spaziergang in der Natur ist es wichtig, das Fell Ihres Vierbeiners nach Zecken abzusuchen. Beim Hund ist eine Zecke häufig am Kopf oder der Brust zu finden.
  • Zecken-Hotspots meiden: Manche Zeckenarten sind zu bestimmten Zeiten besonders aktiv. Wenn möglich sollten die Orte, an denen sie lauern, gemieden werden.

Welche Zeckenschutzmittel und Präparate gegen Zecken für Ihren Hund genau geeignet sind, kann Ihnen Ihre Tierärztin oder Tierarzt verraten.

Fazit: Zecken bei Hunden vorbeugen oder diese frühzeitig entfernen

Hunde beschnuppern Igel

Dass Zecken für Hunde und auch Menschen gefährlich sind, ist bekannt. Denn die blutsaugenden Parasiten übertragen Krankheitserreger, die gefährliche Erkrankungen hervorrufen können. Je länger ein Hund von einer Zecke befallen ist, desto höher ist das Risiko einer Übertragung von Erregern. Um dies zu vermeiden, sollte daher eine Zecke mit einer Zeckenzange oder Pinzette vorsichtig herausgezogen werden. Manchmal kommt es vor, dass sich Zecken nicht vollständig entfernen lassen. In diesem Fall sollte ein Tierarztbesuch erfolgen, um schnellstmöglich eine eventuelle Übertragung von Krankheitserregern zu stoppen oder zu verhindern. Damit das Ihrem Vierbeiner erspart bleibt, ist Vorsorge und der richtige Zeckenschutz mit unterschiedlichen Präparaten und Mitteln wichtig.

Quellenangaben:

Krankheiten