Ein kleiner Welpe spielt auf einer Wiese.

Zahnwechsel bei Welpen: Zeitpunkt, Symptome & Ablauf

Meist verläuft ein Zahnwechsel bei Welpen problemlos. Dennoch können währenddessen Symptome und Zahnfehlstellungen entstehen. Wird das Hundegebiss nicht regelmäßig kontrolliert, können Probleme unbemerkt bleiben und zu Folgeerkrankungen führen. Doch wie sollte ein Zahnwechsel bei Welpen verlaufen?

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste auf einen Blick: Zahnwechsel bei Welpen

  • Zeitpunkt: In der Regel erfolgt der Zahnwechsel bei Welpen im 3. Lebensmonat und dauert etwa 4 bis 5 Monate.
  • Reihenfolge: Zunächst wechseln die Schneidezähne. Anschließend werden die ersten vorderen und hinteren Backenzähne ersetzt. Darauf folgen die Eckzähne, die übrigen vorderen Backenzähne und die hinteren Backenzähne. Zu guter Letzt erscheinen die 3. Backenzähne im Unterkiefer.
  • Symptome: Hat der Welpe Mundgeruch oder frisst nicht beim Zahnwechsel, sind dies Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung oder Schmerzen. Zudem können Fieber, Müdigkeit oder Unruhe auftreten. In seltenen Fällen kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen.
  • Abhilfe: Um den Zahnwechsel bei Welpen zu erleichtern, sollten Halterinnen und Halter das Kauen fördern, das Gebiss kühlen, es regelmäßig kontrollieren und auf gute Zahnhygiene achten.

Was bedeutet Zahnwechsel bei Welpen?

Hunde werden wie wir Menschen ohne Zähne geboren. In der 3. bis 6. Lebenswoche wachsen schließlich 28 Milchzähne im Gebiss des Welpen. Schon im 3. bis 7. Lebensmonat beginnt der Zahnwechsel bei Welpen. Dabei werden die 28 Milchzähne durch 42 bleibende Zähne abgelöst.

Da der Welpe zunächst von seiner Mutter gesäugt wird, braucht er nicht alle 42 Zähne. Deshalb besteht das Milchgebiss aus 2 Fangzähnen, 6 Schneidezähnen und 6 Backenzähnen, die jeweils im Ober- und Unterkiefer sitzen. Während des Zahnwechsels wird der Welpe vom Säugen der Mutter entwöhnt und kann Änderungen im Verhalten aufweisen. Auch Schmerzen, Durchfall oder andere Symptome können beim Zahnwechsel bei Welpen entstehen.

Wann hat ein Welpe einen Zahnwechsel?

Ein Welpe im Arm einer Tierärztin.

Nach etwa 3 bis etwa 7 Monaten des Lebens erfolgt bei Welpen ein Zahnwechsel, der die 28 Milchzähne mit dem Dauergebiss von 42 Zähnen ablöst. Einen genauen Zeitpunkt zum Zahnwechsel gibt es nicht, da jeder Welpe unterschiedlich ist. Große Rassen zahnen jedoch in der Regel früher als kleine Rassen.

Manche Hundehalterinnen und Hundehalter bemerken einen Zahnwechsel bei ihrem Hund nur dadurch, dass einige Zähne im Haus oder in der Wohnung zu finden sind. Bei anderen Welpen verläuft der Zahnwechsel nicht so unkompliziert. Es können Schmerzen, Probleme und andere Beschwerden auftreten. Spätestens nach dem 7. Lebensmonat bzw. nach der 28. Lebenswoche sollte der Zahnwechsel abgeschlossen sein.

In welcher Reihenfolge findet der Zahnwechsel bei Welpen statt?

Findet ein Zahnwechsel bei einem Welpen statt, läuft er in einer bestimmten Reihenfolge ab: Zunächst fallen die Schneidezähne aus. Anschließend lösen sich die Eckzähne (Fangzähne). Die ersten vorderen Backenzähne brechen schon durchs Zahnfleisch. Im weiteren Verlauf lösen sich die restlichen 6 vorderen Backenzähne. Zuletzt wachsen die 4 hinteren Backenzähne aus Ober- und Unterkiefer und die letzten 2 hinteren Backenzähne treten aus dem Unterkiefer aus. Diese beiden Zähne hat der Oberkiefer nicht.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick der Reihenfolge des Zahnwechsels bei Welpen im Oberkiefer sowie im Unterkiefer:

Zähne Durchbruch
Schneidezähne fallen aus und neue kommen durch. 3.-5. Lebensmonat
Eckzähne (Fangzähne) fallen aus und neue kommen durch. 5.-7. Lebensmonat
Die ersten vorderen Backenzähne treten aus dem Zahnfleisch,
da keine Milchzähne an dieser Stelle verdrängt werden müssen.
4.-5. Lebensmonat
Die übrigen vorderen Backenzähne fallen aus und neue kommen durch. 5.-6. Lebensmonat
Die ersten hinteren Backenzähne brechen durch das Zahnfleisch,
da vorher keine Milchzähne an dieser Stelle waren.
4.-5. Lebensmonat
Die zweiten hinteren Backenzähne brechen durch das Zahnfleisch,
da vorher keine Milchzähne an dieser Stelle waren.
5.-6. Lebensmonat
Die dritten hinteren Backenzähne im Unterkiefer brechen durch das Zahnfleisch,
da vorher keine Milchzähne an dieser Stelle waren.
6.-7. Lebensmonat

Welche Symptome kann der Welpe beim Zahnwechsel haben?

Während die einen das Milchgebiss völlig problemlos gegen das Dauergebiss tauschen, haben andere Welpen beim Zahnwechsel Symptome wie Schmerzen, Durchfall, Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Unruhe oder Müdigkeit.

Um die Zahngesundheit des Hundes immer im Blick zu haben, empfiehlt es sich, dem Vierbeiner regelmäßig ins Maul zu schauen. Schon im Welpenalter sollten Halterinnen und Halter ihren Hund daran gewöhnen, um etwaigen Problemen, insbesondere beim Zahnwechsel, entgegenwirken zu können. Hat Ihr Welpe beim Zahnwechsel ein angeschwollenes Gesicht und ein verändertes Essverhalten, kann das neben unruhigem Verhalten und dem Reiben des Gesichts am Boden ein Anzeichen von Zahnschmerzen sein.

Symptome eines Zahnwechsels bei Welpen im Überblick:

  • Zahnfleischentzündungen: Beim Zahnwechsel kann es neben Reizungen des Zahnfleischs auch zu Zahnfleischentzündungen beim Hund kommen. Diese können sich durch leichte Blutungen am Zahnfleisch äußern. Zudem kann Mundgeruch beim Welpen durch den Zahnwechsel entstehen.
  • Durchfall: Es kann vorkommen, dass Welpen während des Zahnwechsels Durchfall bekommen, dieser jedoch von selbst wieder verschwindet. Hält der Durchfall beim Welpen über längere Zeit an, sollten Sie eine Tierärztin bzw. einen Tierarzt konsultieren.
  • Fieber: Eine leicht erhöhte Temperatur ist bei Welpen während des Zahnwechsels gar nicht so selten und meist ungefährlich. Hält das Fieber beim Hund allerdings mehrere Tage an, sollte der Vierbeiner tierärztlich untersucht werden.
  • Appetitlosigkeit: Beim Zahnwechsel ist es nicht unüblich, dass der Hund nicht frisst. Das hängt entweder mit Appetitlosigkeit oder mit Problemen beim Fressen zusammen. Spätestens nach der Vollendung des Zahnwechsels sollte Ihr Vierbeiner wieder ohne Probleme fressen können.
  • Erbrechen: Erbricht der Welpe, kann der Zahnwechsel die Ursache dafür sein. Erbricht der Hund oft oder über längere Zeit hinweg, sollten Halterinnen und Halter mit ihrem Vierbeiner in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.
  • Unruhe: Der Zahnwechsel kann bei Welpen nicht nur Schmerzen, sondern auch einen unangenehmen Juckreiz am Gebiss hervorrufen, was den Vierbeiner sehr unruhig macht.
  • Müdigkeit: Der Zahnwechsel ist für den kleinen Vierbeiner ein anstrengender Prozess, der zu Müdigkeit führen kann. Auch Schmerzen oder Unruhe können den Schlaf eines Welpen beeinträchtigen und so ebenfalls zu Müdigkeit führen.
  • Schmatzen: Zahnt Ihr kleiner Vierbeiner, kann es vorkommen, dass er beim Fressen ungewöhnlich laut schmatzt. Jault oder knurrt der Hund das Trockenfutter an, kann das darauf hindeuten, dass er Schmerzen beim Kauen hat.
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Welche Probleme kann ein Zahnwechsel bei Welpen hervorrufen?

Der Zahnwechsel verläuft bei Welpen nicht immer reibungslos. Daher kann es sinnvoll sein, Ihrem Vierbeiner nicht nur beim Zahnwechsel, sondern auch vor und nach dem Zahnen regelmäßig ins Maul zu schauen.

Sollten folgende Probleme auftreten, ist ein Tierarztbesuch notwendig:

  • Zahnungsstörung: Sind zwei Zähne an derselben Stelle zu sehen, handelt es sich um eine Zahnungsstörung. Dabei wächst der dauerhafte Zahn an die Stelle des noch nicht herausgefallenen Milchzahns. Der Milchzahn muss in diesem Fall schnellstmöglich entfernt werden, um bleibenden Schäden am dauerhaften Zahn vorzubeugen.
  • Blutungen und Verfärbungen: Blut auf dem Kauspielzeug Ihres Vierbeiners oder blutendes Zahnfleisch sowie braune Ablagerungen auf den Zähnen sind Anzeichen von Zahnerkrankungen.
  • Abgebrochene Zähne: Nicht nur Milchzähne, sondern auch die Zähne im Dauergebiss können abbrechen oder splittern. Das kann die Nerven der Zahnkrone freilegen und neben Schmerzen auch zu Infektionen führen.
  • Zahnfehlstellung: Die Zahnstellung kann je nach Rasse unterschiedlich sein. Sollte diese abweichend sein, ist eine Kontrolle in einer Tierarztpraxis sinnvoll, um etwaige Abweichungen zu beheben.
  • Lockeres Dauergebiss: Lockere Milchzähne sind beim Zahnwechsel normal. Wenn beim Welpen jedoch die bleibenden Zähne wackeln, deutet das auf eine länger anhaltende Erkrankung oder Entzündung des Zahnfleischs hin.
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Gut zu wissen: Probleme beim Zahnwechsel Ihres Welpen können nie ganz ausgeschlossen werden. Um Hundehalterinnen und Hundehalter zu unterstützen, übernehmen wir von petolo daher nicht nur die Kosten tiermedizinisch notwendiger Behandlungen, sondern bezuschussen auch Vorsorgeuntersuchungen und Zahnprophylaxe beim Hund je nach gewähltem Tarif mit bis zu 120 € im Jahr.

Kann man Welpen den Zahnwechsel erleichtern?

Ein Labradorwelpe beißt auf einer Zahnbürste herum.

Sie können Ihrem Welpen den Zahnwechsel erleichtern, indem Sie ihm Kauspielzeug oder Kausnacks zur Verfügung stellen, um sein Kaubedürfnis zu stillen. Zudem hilft eine Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter sowie die Gabe von kaltem Wasser und Futter. Die richtige Zahnpflege beim Hund ist genauso wichtig wie die regelmäßige Kontrolle des Hundegebisses.

Mit folgenden Tipps verläuft der Zahnwechsel bei Welpen einfacher:

  1. Das Kauen fördern: Das Kauen dient beim Zahnwechsel dazu, den Schmerz zu lindern und fördert das Ausfallen bereits lockerer Milchzähne. Zudem stärken Kauspielzeuge und Kausnacks die bleibenden Zähne und den Kiefer. Zerrspiele mit Ihrem Vierbeiner sollten Sie während des Zahnwechsels allerdings vermeiden.
  2. Weiches Futter bereitstellen: Frisst der Welpe während des Zahnwechsels nicht, deutet das auf Schmerzen hin. Um ihm das Fressen zu erleichtern, können Halterinnen und Halter das Trockenfutter einweichen oder auf Nassfutter umsteigen. Achten Sie bei der Auswahl des Futters darauf, dass genügend Calcium darin enthalten ist. Denn der Mineralstoff ist nicht nur für die Knochengesundheit, sondern auch für die Stärkung der Zähne wichtig.
  3. Das Gebiss kühlen: Kaltes Futter aus dem Kühlschrank kühlt das Zahnfleisch und die Zähne und lindert so die Schmerzen beim Zahnwechsel. Zudem gibt es spezielles Kauspielzeug, das sich mit Nassfutter oder selbstgemachtem Brei füllen und im Gefrierfach einfrieren lässt.
  4. Regelmäßig Zähne putzen: Die richtige Zahnpflege ist wichtig. Daher sollte das Zähneputzen beim Hund bereits im Welpenalter eingeführt werden. Insbesondere beim Zahnwechsel verringert eine gute Zahnhygiene das Risiko von Entzündungen im Maul.
  5. Geduldig sein: Wenn ein Welpe beispielsweise erbricht oder beim Zahnwechsel sein Verhalten ändert, kann es für Halterinnen und Halter sehr anstrengend werden. Für den kleinen Vierbeiner ist es jedoch noch schlimmer. Seien Sie daher unterstützend und schenken Sie Ihrem Liebling viel Aufmerksamkeit. Ablenkung von den Veränderungen und den Schmerzen macht den Zahnwechsel für Ihren Welpen erträglicher.
  6. Tierärztlichen Rat einholen: Sind Sie sich unsicher, ob der Zahnwechsel bei Ihrem Welpen problemlos verläuft, dann schafft ein Besuch bei der Tierärztin bzw. dem Tierarzt Klarheit. 

Sollte Ihr Welpe Probleme beim Zahnwechsel haben, müssen Sie sich keine Sorgen vor hohen Behandlungskosten machen. Wir von petolo erstatten nicht nur die Kosten für tiermedizinisch notwendige Behandlungen bis zum 4-fachen Gebührensatz, sondern unterstützen Hundehalterinnen und Hundehalter mit vielen weiteren Vorteilen unserer Hundekrankenversicherung:

  • In allen Tarifen handelt es sich um eine Vollversicherung inklusive Hundekrankenversicherung und OP-Versicherung für Ihren Hund.
  • Je nach gewähltem Tarif können Sie sich auf die Übernahme der Tierarztkosten Ihres Hundes für tiermedizinisch notwendige Behandlungen zu 100 % verlassen. 
  • Bei uns ist Ihr Vierbeiner ab dem ersten Tag versichert, denn unsere Hundekrankenversicherung ist ohne Wartezeit.
  • Ob lokale Tierklinik oder Online-Tierärztin bzw. Tierarzt: Dank freier Tierarztwahl entscheiden Sie, wo Sie Ihren Welpen behandeln lassen möchten.

Unsere 3 unterschiedlichen Tarife für größtmögliche Flexibilität: Entscheiden Sie sich einfach für den, der am besten zu Ihnen und Ihrem Vierbeiner passt.

Die Tarife der petolo Hundekrankenversicherung.

Fazit: Ablauf eines Zahnwechsels bei Welpen kennen und erleichtern

Kleiner Welpe auf dem Arm seines Besitzers.

Wann ein Welpe einen Zahnwechsel hat, ist nicht ganz unabhängig von seiner Rasse. Dennoch beginnt der Zahnwechsel in der Regel im 3. Lebensmonat und kann bis zum 7. Lebensmonat dauern. Dabei kann es während des Wechsels zu Appetitlosigkeit, Schmatzen, Unruhe, Müdigkeit und Zahnfleischentzündungen kommen. Neben dem veränderten Verhalten beim Zahnwechsel kann der Welpe Durchfall, Erbrechen oder Fieber bekommen. Zur Erleichterung des Zahnwechsels können Sie Ihrem Welpen Kauspielzeug oder Kausnacks, aber auch Nassfutter oder eingeweichtes Trockenfutter zur Verfügung stellen und die Schmerzen mit kaltem Wasser und Futter lindern. Kontrollieren Sie regelmäßig das Gebiss Ihres jungen Vierbeiners und konsultieren Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt, wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt. Die Kosten dafür können von einer Hundekrankenversicherung übernommen werden.

Quellenangabe:

Vorsorge