Therapiehunde: So hilft die therapeutische Wirkung der Vierbeiner den Menschen
Dass die Vierbeiner ein freundliches und beruhigendes Wesen haben, würden viele Hundebesitzerinnen und -besitzer direkt unterschreiben. Kein Wunder, dass Hunde häufig in der Therapie eingesetzt werden. Doch wo genau kommen die Therapiebegleithunde zum Einsatz?
Inhaltsverzeichnis
💡Das Wichtigste zur Therapie mit Hunden in Kürze
- Therapiehunde: Therapiehunde bilden zusammen mit ihrer Hundeführerin oder ihrem Hundeführer ein Therapiehundeteam. Das Team bietet mit seiner Arbeit betroffenen Menschen Unterstützung bei tiergestützten Therapien.
- Wirkung: Das ruhige Wesen der Hunde kann bei Therapien helfen, ein sicheres und angenehmes Umfeld zu schaffen, Stress abzubauen, Ängste zu mindern und den Blutdruck zu senken.
- Einsatzbereiche: Ob bei der Arbeit mit Kindern oder älteren Menschen, Therapiehunde werden z. B. in Gesundheitseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, psychologischen Praxen oder Rehazentren eingesetzt.
- Voraussetzung: Die Hundeführerin bzw. der Hundeführer muss nachweisen, dass das Tier gesund und geimpft ist. Bei verschiedenen Vereinen kann die Ausbildung zum Therapiehund abgeschlossen werden. Die Arbeitszeit des Therapiehundes ist auf max. 45 Minuten pro Tag begrenzt.
Was sind Therapiehunde?
Therapiehunde oder auch Therapiebegleithunde bzw. Begleithunde sind speziell ausgebildete Hunde, die eine wichtige Rolle bei tiergestützten Therapien spielen. Ihr Einsatz ist darauf ausgerichtet, emotionale Unterstützung, Trost und therapeutischen Nutzen für betroffene Menschen zu bieten. Das freundliche Wesen der Vierbeiner, ihre Geduld und ihre Fähigkeit, eine positive Atmosphäre zu schaffen, machen sie zu unschätzbaren Begleitern in Gesundheitseinrichtungen, Bildungseinrichtungen und anderen therapeutischen Umgebungen. Durch das Interagieren der Vierbeiner mit beispielsweise Patientinnen und Patienten oder Schülerinnen und Schülern tragen sie dazu bei, Stress abzubauen, Ängste zu mindern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Ihre Anwesenheit schafft eine beruhigende Umgebung, die ein therapeutisches Ziel unterstützt und zu positiven Veränderungen im emotionalen Zustand der Menschen beiträgt.
Unterschied zu Assistenzhunden und Besuchshunden
Als weitere tierische Helfer auf vier Pfoten gelten Assistenzhunde und Besuchshunde, die nicht mit Therapiehunden zu verwechseln sind. Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die darauf trainiert sind, konkrete Aufgaben für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen zu übernehmen. Im Gegensatz zu Therapiehunden, die bei tiergestützten Therapien emotionale Unterstützung bieten, haben Assistenzhunde eine klare Funktion im täglichen Leben ihrer Besitzerinnen und Besitzer. Beispielsweise führen Blindenführhunde Menschen mit Sehbehinderungen sicher durch den Verkehr, während medizinische Assistenzhunde speziell darauf trainiert sind, Erkrankungen wie epileptische Anfälle zu erkennen. Assistenzhunde leben zudem bei der Person, der sie assistieren, während Therapiehunde mit ihrer Hundeführerin oder ihrem Hundeführer Schulen, Pflegeheime, therapeutische Einrichtungen oder Praxen besuchen.
Besuchshunde werden dagegen in erster Linie eingesetzt, um Menschen Freude zu bringen und soziale Interaktionen zu fördern. Im Unterschied zu Therapiehunden haben Besuchshunde keine therapeutische Ausbildung. Ihre Aufgabe besteht darin, durch ihre Anwesenheit Freude und Abwechslung zu bringen, besonders in Umgebungen wie Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Schulen. Während Therapiebegleithunde speziell geschult sind, um therapeutische Ziele zu erreichen, sind Besuchshunde darauf ausgerichtet, positive und entspannte Erlebnisse zu schaffen.
Welche Auswirkungen hat ein Hund auf eine psychische oder neurologische Therapie?
Hunde können positive Auswirkungen auf eine psychische oder neurologische Therapie haben. Zu den potenziellen Effekten von Therapiebegleithunden zählen:
- Emotionale Unterstützung: Hunde haben die Fähigkeit, eine beruhigende Wirkung auf Menschen auszuüben und können Gefühle wie Stress, Angst oder Einsamkeit lindern. Diese emotionale Unterstützung kann den Therapieprozess unterstützen und die Schaffung einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Therapeutinnen bzw. Therapeuten und ihren Klientinnen und Klienten fördern.
- Stressreduktion: Die Interaktion mit einem Hund kann die Ausschüttung von Stresshormonen verringern, den Blutdruck senken und gleichzeitig das Wohlbefinden steigern. Das Streicheln, Spielen oder einfache Beisammensein mit einem Hund kann dazu beitragen, den Stresspegel zu senken und eine positive, entspannte Atmosphäre während der Therapiesitzung zu schaffen.
- Verbesserung sozialer Fähigkeiten: In der Therapie mit Hunden kann die Arbeit an sozialen Fähigkeiten gefördert werden. Die Interaktion mit dem Hund kann als Verbindung dienen, um zwischenmenschliche Beziehungen zu üben, Empathie zu entwickeln und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Dies ist besonders relevant bei Therapieansätzen für Menschen mit Autismus oder sozialen Ängsten.
- Förderung der Motorik: Bei therapeutischen Übungen oder während spielerischer Aktivitäten mit dem Hund kann die Motorik verbessert werden. Das Gehen, Laufen oder Spielen mit dem Hund kann dazu beitragen, die physische Aktivität zu steigern und die Koordination zu fördern.
- Aufbau von Vertrauen: Für Menschen, die Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen, kann die Beziehung zu einem Therapiehund als Ausgangspunkt dienen. Die bedingungslose Akzeptanz eines Hundes schafft eine Verbindung, die als Grundlage für den therapeutischen Prozess dienen kann.
Wo kommen Therapiehunde zum Einsatz?
Therapiehunde kommen in verschiedenen Umgebungen zum Einsatz, um Menschen emotional zu unterstützen und therapeutische Ziele zu verfolgen. Sie haben ihre Einsatzbereiche zum Beispiel in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen, Bildungseinrichtungen, psychologischen Praxen und Therapiezentren sowie Rehabilitationszentren.
- Gesundheitseinrichtungen: In Krankenhäusern, Kliniken und Senioren- oder Pflegeheimen werden Therapiehunde eingesetzt, um das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten zu fördern. Die Hunde können Besuche auf Krankenstationen machen, um Menschen emotional zu unterstützen und eine positive Ablenkung während des Heilungsprozesses zu bieten. Auch in logopädischen oder ergotherapeutischen Praxen finden Therapiehunde ihr Einsatzgebiet.
- Bildungseinrichtungen: Sog. Schulhunde können dazu beitragen, stressige Prüfungszeiten zu erleichtern, Ängste abzubauen und Kinder bei emotionalen Herausforderungen zu unterstützen. Schulhunde können auch in speziellen Bildungsprogrammen eingesetzt werden, um Lernprozesse zu fördern und die soziale Entwicklung zu fördern.
- Psychologische Praxen und Therapiezentren: Hier arbeiten Therapiehunde oft Seite an Seite mit Therapeutinnen und Therapeuten, um die therapeutische Beziehung zu stärken und eine vertraute Umgebung zu schaffen. Die Anwesenheit eines Hundes kann Menschen in Einzel- oder Gruppensitzungen dazu ermutigen, sich zu öffnen, und erleichtert den Zugang zu emotionalen Themen.
- Rehabilitationszentren: In Rehabilitationszentren für körperliche oder geistige Gesundheit können Therapiehunde dazu beitragen, die Motivation zu steigern und den Rehabilitationsprozess zu erleichtern. Die Interaktion mit einem Hund kann die Beweglichkeit verbessern und den therapeutischen Fortschritt fördern.
Wie werden Therapiehunde ausgebildet?¹
Eine einheitliche Ausbildung zum Therapiehund ist in Deutschland nicht definiert. Verschiedene Vereine und Verbände bieten Seminare für Hundehalterinnen und Hundehalter an, die gerne ein Therapiehundeteam werden möchten. Diese Ausbildung umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Dabei wird den Besitzerinnen und Besitzern ein grundlegendes Wissen über geltende Gesetze, Humanpsychologie und Soziologie vermittelt. In der Praxis wird der Hund in Gehorsamkeit oder im Umgang mit Geräten trainiert, die in der späteren tiergestützten Therapie zur Anwendung kommen können. Das Team aus Mensch und Hund legt abschließend eine Prüfung ab und kann nach erfolgreichem Abschluss seine Dienste in verschiedenen Einrichtungen, Praxen, Schulen, im Ehrenamt o. ä. anbieten.
Arbeitsbedingungen: Das gilt für den Einsatz von Therapiehunden
Damit ein Therapiehund effektiv arbeiten kann und darf, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst muss der Hund für die Ausbildung mindestens ein Jahr alt sein und einen sehr guten Gesundheitszustand aufweisen. Dazu muss auch nachgewiesen werden, dass der Vierbeiner regelmäßig geimpft und entwurmt wird.
Ein Hund darf 45 Minuten pro Tag als Therapiehundes arbeiten. So soll sichergestellt werden, dass der Vierbeiner nicht überfordert wird. Der Hund soll zudem maximal dreimal pro Woche zur Therapie eingesetzt werden. Der genaue Einsatz des Teams hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Anzahl der beteiligten Personen, die Raumgröße und -temperatur. Diese Bedingungen gewährleisten nicht nur das Wohlbefinden des Therapiehundes, sondern auch die Effektivität seiner emotionalen Unterstützung und therapeutischen Wirkung in den verschiedenen Situationen.
Therapiehund richtig absichern
Um den Hund in Therapien einsetzen zu können, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was passiert, wenn der Vierbeiner aus Versehen etwas beschädigt, kann eine Haftpflicht für den Hund abgeschlossen werden. In den meisten Bundesländern ist eine Hundehaftpflichtversicherung für Halterinnen und Halter von Hunden Pflicht. Mit petolo kann für Therapiehunde eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen werden, die Ihren Vierbeiner ab Tag 1 ganz ohne Wartezeit vollumfänglich abgesichert. Sie sichert Sach-, Personen- und Vermögensschäden pauschal mit 50 Millionen € ab.
Die Hundekrankenversicherung von petolo sichert dagegen nicht nur die Kosten für allgemeine Untersuchungen und Behandlungen bei der Tierärztin oder beim Tierarzt ab, sondern Sie erhalten einen Vollschutz aus Kranken- und OP-Versicherung. So können Sie Ihrem Vierbeiner jederzeit die optimale Gesundheitsversorgung zukommen lassen und er ist schnell wieder bereit für den nächsten Einsatz als Hund in der Therapie von Menschen.
Quellenangaben:
1 https://www.dbtb.info/ausbildung/ausbildung-zum-therapiehunde-team/ ¹