Staupe beim Hund: Symptome, Übertragung & Behandlung
Staupe ist eine weit verbreitete Infektionskrankheit bei Hunden und anderen Wildtieren wie Füchsen, Wölfen, Waschbären oder Mardern. Die Erkrankung nimmt in vielen Fällen einen tödlichen Verlauf und ist nicht heilbar. Eine prophylaktische Impfung bietet jedoch Schutz vor dem Virus.
Inhaltsverzeichnis
💡 Das Wichtigste zu Staupe beim Hund auf einen Blick
- Übertragung: Das Staupevirus wird über alle Sekrete und Exkrete infizierter Tiere übertragen, wie Augen- und Nasenausfluss, Speichel, Urin, Kot und Erbrochenes. Eine Ansteckung erfolgt meist über den Mund, die Nase oder den Magen-Darm-Trakt.
- Symptome: Staupe bei Hunden kann zu zahlreichen Symptomen führen, darunter Fieber, Erbrechen, Durchfall, Augen- und Nasenausfluss, Atemprobleme, neurologische Störungen und Hautveränderungen. Besonders gefährdet sind Welpen im Alter von 3 bis 6 Monaten.
- Behandlung: Es gibt keine gezielte antivirale Therapie gegen Staupe. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Bekämpfung bakterieller Sekundärinfektionen. Strenge Hygienemaßnahmen sind wichtig, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
- Vorbeugung: Die effektivste Vorbeugung gegen Staupe bei Hunden ist eine Impfung zur Grundimmunisierung als Welpe. Die Impfung sollte alle 3 Jahre aufgefrischt werden.
Staupevirus: Der Erreger von Staupe beim Hund
Der Erreger von Staupe beim Hund ist das Canine Distemper Virus. Das Staupevirus gehört zur Familie der Paramyxoviren und ist eng mit dem Masernvirus bei Menschen verwandt. An der Krankheit können neben Hunden auch andere Fleischfresser (Carnivoren) wie Füchse, Wölfe oder Waschbären erkranken. Für Menschen besteht keine Infektionsgefahr.
Das Staupevirus kann im Sonnenlicht bis zu 14 Stunden überleben. In Räumen oder an kontaminierter Kleidung liegt die Überlebensdauer bei einigen Tagen. Bei kalten Temperaturen zwischen 0 und 4 Grad Celsius kann das Virus sogar mehrere Wochen überleben und für eine Ansteckung Ihres Hundes mit Staupe sorgen. Bei hohen Temperaturen oder mithilfe von Desinfektionsmittel kann das Staupevirus in der Regel schnell abgetötet werden.
Unser Tipp: Wenn sich Ihr Vierbeiner mit Staupe infiziert hat, müssen Sie sich keine Sorgen um die finanzielle Belastung der Behandlung machen. Die petolo Hundekrankenversicherung übernimmt die Kosten für die Behandlung von Hunden bei Staupe.
Wie wird Staupe bei Hunden übertragen?
Die Übertragung von Staupe bei Hunden erfolgt über alle Sekrete und Exkrete infizierter Tiere. Dazu zählen:
- Augen- und Nasenausfluss
- Speichel
- Ausstoß beim Husten und Niesen
- Erbrochenes
- Urin
- Kot
Durch den Kontakt mit diesen Sekreten und Exkreten infizierter Tiere oder kontaminierten Gegenständen und Kleidung kann eine Ansteckung Ihres Hundes mit Staupe eintreten. Die Übertragung geschieht hauptsächlich über den Mund, die Nase oder den Magen-Darm-Trakt. Häufig erfolgt eine Ansteckung mit dem Virus durch Kontakt beim Belecken, Tröpfcheninfektion oder die Aufnahme von verunreinigtem Futter oder Wasser. Ungeborene Welpen können sich bereits im Mutterleib mit dem Staupevirus infizieren. Der Erreger kann bereits 5 Tage nach der Infektion in Augen- und Nasenausfluss, Speichel und Urin nachgewiesen werden. Die Ausscheidung des Virus kann mehrere Wochen andauern.
Gut zu wissen: Eine Ansteckung mit Staupe ist bei Hunden aller Rassen und jedes Alters möglich. Junge Tiere sind aber in der Regel anfälliger für eine Staupe-Erkrankung als erwachsene Hunde. Bei Welpen im Alter von 3 bis 6 Monaten ist die Gefahr der Staupeinfektion am größten.
Verlauf der Staupeinfektion
Nach der Aufnahme des Virus vermehrt sich dieses zunächst in den oberen Atemwegen. Etwa 8 bis 9 Tage nach der Infektion verbreitet sich das Virus über die Blutbahn im gesamten Körper und erreicht auch die inneren Organe, Knochenmark, Augen, Haut und das zentrale Nervensystem. Bei einer schwachen Reaktion des Immunsystems auf das Staupevirus treten schwerwiegende Symptome auf, die sogar zum Tod des Tieres führen können. Wird die Phase überstanden, kommt es häufig zu neurologischen Spätfolgen beim Hund. Bei einer mittelstarken Reaktion des Immunsystems treten zwar Symptome auf, aber weniger schwerwiegend. In manchen Fällen kann die Erkrankung auch symptomfrei verlaufen. Dennoch kann es hier zu Spätfolgen durch Staupe beim Hund kommen. Weist das Tier eine starke Immunreaktion auf das Virus auf, können Symptome vermieden werden und das Staupevirus wird nach etwa 14 Tagen aus dem Körper verdrängt. In seltenen Fällen kann es trotzdem zu Spätfolgen kommen.
Welche Symptome hat ein Hund mit Staupe?
Verbreiten sich die Viren der Hundekrankheit Staupe im Körper des Tieres, können eine Vielzahl von Symptomen auftreten:
- Schlechtes Allgemeinbefinden
- Starkes Fieber beim Hund
- Hund muss erbrechen
- Durchfall beim Hund
- Hund frisst nicht
- Dehydration
- Niesen und Husten
- Augen- und Nasenausfluss
- Mandelentzündungen oder Lungenentzündungen mit Atemnot
- Augenentzündungen und Bindehautentzündungen beim Hund
- Staupeticks (Kopf wird schief gehalten, Lähmungen, Krämpfe, Blindheit, Muskelzittern)
- Gehirnentzündungen
- Hautentzündungen und verhornen der Zehenballen und Nase beim Hund (Hartballenkrankheit)
- Zahnprobleme
Bei einer Staupeinfektion vor dem Zahnwechsel eines Welpen wird die Zahnschmelzbildung beeinträchtigt und der Hund entwickelt das sogenannte Staupegebiss. Dies äußert sich in missgebildeten und verfärbten Zähnen.
Bei einer Erkrankung Ihres Hundes mit Staupe können einzelne oder mehrere Symptome auftreten. Ebenso kann die Krankheit in manchen Fällen symptomfrei auftreten. Bei Verdacht auf eine Staupeinfektion sollte unbedingt eine Tierärztin oder ein Tierarzt aufgesucht werden, da die Krankheit tödlich verlaufen kann.
Mögliche Spätfolgen von Staupe beim Hund
Auch nachdem die eigentliche Infektion mit Staupe überstanden ist, kann Ihr Hund Spätfolgen erleiden. Zu den möglichen Spätfolgen gehören:
- Schäden am Verdauungstrakt
- Erblindung oder Schäden an den Augen
- Ataxie (Störung der Bewegungskoordination)
- Lähmungserscheinungen
- Epileptische Anfälle
- Staupegebiss bei Junghunden
- Kau- und Schluckstörungen
- Staupeticks (unwillkürliche Muskelzuckungen)
- Schäden an Herz und Lunge
Die Spätfolgen der Staupe-Erkrankung beim Hund sind oft nicht heilbar und verlaufen chronisch fortschreitend.
Wie wird eine Infektion mit Staupe bei Hunden diagnostiziert?
Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund sich mit Staupe infiziert hat, sollten Sie umgehend eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Zur Diagnose der Krankheit wird zunächst eine gründliche Anamnese und allgemeine Untersuchung des Hundes durchgeführt. Bei Verdacht auf eine Infektion werden weiterführende Untersuchungen wie Blut-, Urin- oder Liquorproben durchgeführt. Bei einer Liquorprobe wird dem Hund Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit entnommen, um Erkrankungen des zentralen Nervensystems festzustellen. Auch Abstriche von den Augen oder Lungenspülproben können entnommen werden. Die Diagnose ist oft schwierig, da Viren nicht in jeder Krankheitsphase nachweisbar sind und Antikörper auch durch unzureichende Impfungen, zum Beispiel wenn die Impfung längere Zeit nicht aufgefrischt wurde, vorhanden sein können. Letztendlich stellen Tierärztinnen und Tierärzte die Diagnose von Staupe beim Hund anhand einer Kombination aus Anzeichen und Laborwerten.
Behandlung von Staupe beim Hund
Bislang gibt es keine gezielte antivirale Therapie, um gegen Staupeviren vorzugehen. Die Behandlung von Staupe bei Hunden zielt deswegen auf eine Linderung der Symptome ab. Je nachdem welche Symptome auftreten, können unterschiedliche Mittel zur Behandlung verabreicht werden. Bei Durchfall oder Erbrechen erhält das Tier intravenöse Infusionen zum Ausgleich von Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlusten. Zur Bekämpfung von bakteriellen Sekundärinfektionen werden Antibiotika eingesetzt. Leidet Ihr Hund infolge eines Virenbefalls des Nervensystems an epileptischen Anfällen, werden Antiepileptika verschrieben. Bei Atemnot sind Maßnahmen durchzuführen, die dem Tier das Atmen erleichtern, wie Inhalieren oder Medikamente zur Bronchienerweiterung. Ebenso können Augentropfen oder schleimlösende Mittel eingesetzt werden, um die Symptome des Hundes zu lindern.
Wie lange die Behandlung durchgeführt wird, hängt von den genauen Symptomen ab und wie gut der Hund auf die Therapie anschlägt. So kann die Behandlung von Staupe bei Hunden von einigen Tagen bis hin zu mehreren Jahren dauern.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei Staupe?
Die Prognose bei einer Staupe-Erkrankung hängt stark vom Verlauf der Krankheit ab. Bei milden Symptomen können die Heilungschancen günstig sein, während bei schwer erkrankten Welpen oder Tieren mit bleibenden neurologischen Symptomen die Heilungschancen sinken. In den meisten Fällen sind die Heilungschancen eher gering und verschlechtern sich, sobald neurologische Folgen auftreten.
Fazit: Staupe beim Hund vorbeugen
Um eine Staupeinfektion bei Hunden vorzubeugen, ist eine effektive Impfung von großer Bedeutung und wird von Experten empfohlen. Die Grundimmunisierung erfolgt in der 8., 12. und 15. Lebenswoche sowie erneut ein Jahr später. Danach sollte die Impfung gegen Staupe bei Hunden alle drei Jahre aufgefrischt werden. In Regionen mit erhöhtem Staupe-Risiko sind zudem prophylaktische Hygienemaßnahmen wichtig, wie das regelmäßige Reinigen und Desinfizieren von Flächen und das Vermeiden des Kontakts zwischen kranken und gesunden Hunden. Bei älteren, ungeimpften Hunden kann ebenfalls eine Grundimmunisierung durchgeführt werden. Besonders bei jungen Hunden sind häufigere Impfungen notwendig, um den Einfluss mütterlicher Antikörper, die die Impfwirksamkeit beeinträchtigen können, zu überwinden. Die Impfung gegen Staupe wird häufig mit anderen Schutzimpfungen, z. B. gegen Hepatitis oder Parvovirus kombiniert.
Schon gewusst? Die Tierarztkosten Ihres Hundes für die Impfung gegen Staupe können Sie sich mit der Hundekrankenversicherung von petolo erstatten lassen. Impfungen Ihres Hundes sind Teil des jährlichen Gesundheitsbudgets, das – abhängig vom gewählten Tarif – bis zu 120 € beträgt. Auch die Kosten für die Behandlung bei Staupe, falls sich Ihr Hund infiziert, werden von der Hundekrankenversicherung übernommen.
Quellenangaben:
- https://www.kleintierpraxis-wandsbek.de/hunde/krankheiten-hunde/staupe/
- https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/tiergesundheit/tierseuchen_tierkrankheiten/fachinformation-staupe-73586.html
- https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/impfempfehlungen-fuer-hund-und-katze/infektionskrankheiten-hund/staupe/
- https://www.tiergesundheitszentrum-overath.de/images/stories/pdf/veroeffentlichungen/Breeder-Special.pdf