Ein kleiner Hund rennt durch hohes Gras.

Sachkundenachweis für Hunde: Prüfung, Kosten & wer braucht einen?

Eine Sachkundebescheinigung ist für Hundehalterinnen und -halter in Deutschland teilweise vorgeschrieben. Sie bestätigt, dass diese über das Wissen und die Fähigkeiten verfügen, ihre Vierbeiner verantwortungsvoll zu halten. Doch was genau ist ein Sachkundenachweis für Hunde und wann braucht man ihn?

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste zur Sachkundeprüfung für Hunde im Überblick

  • Erklärung: Ein Sachkundenachweis bestätigt, dass Hundehalterinnen bzw. Hundehalter über die notwendige Sachkunde im Umgang mit Hunden verfügen.
  • Pflicht: In Deutschland ist – im Gegensatz zum freiwilligen Hundeführerschein – teilweise eine Sachkundeprüfung für Hunde vorgeschrieben. Für welche Hunde ein Sachkundenachweis benötigt wird, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und im jeweiligen Landeshundegesetz festgehalten. 
  • Prüfung: Der Nachweis zur Sachkunde über das Halten eines Hundes besteht aus einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Sie kann beispielsweise bei Tierärztinnen und Tierärzten oder bei offiziellen Sachverständigen abgelegt werden.
  • Kosten: Die Kosten für die Sachkundebescheinigung können je nach Bundesland variieren. Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer können mit Kosten zwischen 50 und 150 € rechnen.

Was ist ein Sachkundenachweis für Hunde?

Der Sachkundenachweis für Hunde ist ein formeller Nachweis, der bestätigt, dass eine Hundehalterin oder ein Hundehalter über das erforderliche Wissen und die Fähigkeiten verfügt, um einen Vierbeiner verantwortungsbewusst zu führen, potenzielle Gefahrensituationen zu erkennen und angemessen zu reagieren. Der Nachweis ist beispielsweise in einigen Bundesländern erforderlich, um einen sog. Listenhund halten zu können. Der Sachkundenachweis umfasst eine Prüfung, in der Kenntnisse über das Verhalten von Hunden, die Bedürfnisse der Tiere oder die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften im Umgang mit Hunden abgefragt werden.

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Schon gewusst? Der Sachkundenachweis für Hunde ist nicht zu verwechseln mit dem Hundeführerschein. Der Sachkundenachweis ist in einigen Bundesländern Pflicht, während der Hundeführerschein freiwillig abgelegt werden kann. Häufig wird der umfangreichere Hundeführerschein jedoch als Sachkundenachweis akzeptiert. Aus diesem Grund werden Sachkundenachweis und Hundeführerschein häufig auch synonym verwendet, obwohl es sich um zwei verschiedene Nachweise handelt.

Warum ist ein Sachkundenachweis für Hunde wichtig?

Ein Sachkundenachweis für Hunde kann die Sicherheit und das Wohlergehen von Hunden, ihren Halterinnen und Haltern und von Dritten fördern. Dadurch, dass Hundehalterinnen und Hundehalter über das erforderliche Wissen verfügen und die notwendigen Fähigkeiten erlernen, können sie verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen und angemessen auf die Bedürfnisse ihrer Tiere eingehen. Dies trägt dazu bei, Unfälle und Zwischenfälle zu vermeiden, die durch unsachgemäße Hundehaltung oder unangemessenes Verhalten entstehen könnten. Der Sachkundenachweis fördert zudem das Bewusstsein für die Bedeutung einer guten Hundehaltung.

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Gut zu wissen: Auch mit der besten Erziehung kann nicht immer vermieden werden, dass der Vierbeiner einen Schaden anrichtet. Sei es ein Unfall oder die Zerstörung von Eigentum Dritter: Eine Hundehaftpflichtversicherung schützt Sie und Ihren Vierbeiner zuverlässig und bereits ab dem ersten Tag vor finanziellen Risiken. Profitieren Sie bei petolo von einer Haftung von 50 Mio. € im Versicherungsfall und vielen weiteren Vorteilen.

Wer braucht einen Sachkundenachweis für Hunde?

Ein Pit Bull rollt sich über eine Wiese.

Der Sachkundenachweis für Hunde kann für alle Hundehalterinnen und Hundehalter sinnvoll sein, unabhängig von der Rasse oder Größe des Hundes. Dies gilt sowohl für erfahrene Hundebesitzerinnen und -besitzer als auch wenn Sie sich zum ersten Mal einen Hund anschaffen. Einige Bundesländer können spezifische Anforderungen daran haben, wer den Sachkundenachweises für Hunde braucht. Zum Beispiel kann es sein, dass Hundehalterinnen und -halter, deren Hunde als potenziell gefährlich eingestuft werden oder bestimmte Größen- oder Gewichtsgrenzen überschreiten, zusätzliche Anforderungen erfüllen müssen.

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Gut zu wissen: Personen, die aufgrund ihres Berufes als offiziell sachkundig gelten, müssen keine separate Sachkundeprüfung für ihren Hund ablegen. Dazu zählen beispielsweise Tierärztinnen und Tierärzte, Hundeführende bei der Polizei oder Personen mit einer Zuchterlaubnis.

Ist der Sachkundenachweis für Hunde Pflicht?

In Deutschland ist der Sachkundenachweis für Hunde teilweise gesetzlich vorgeschrieben. Diese Pflicht kann je nach Bundesland variieren und ist im jeweiligen Landeshundegesetz festgehalten. Vor der Anschaffung eines Hundes (insbesondere, wenn es sich um einen Listenhund handelt) oder vor dem Umzug in ein anderes Bundesland ist es daher sinnvoll, sich über die lokalen Vorschriften und Hundegesetze zu informieren, um sicherzustellen, dass man die gesetzlichen Anforderungen einhält. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick darüber, wann und für welche Hunde man einen Sachkundenachweis braucht:

Bundesland Sachkundenachweis erforderlich? Regelung
Baden-Württemberg Nein, in Planung Für die Haltung von gefährlichen Hunden gemäß § 1 Kampfhundeverordnung ist ein Sachkundenachweis notwendig. Bis 2026 soll ein genereller Sachkundenachweis verpflichtend werden.
Bayern Nein Bei potenziell gefährlichen Hunden wird üblicherweise ein Wesenstest durchgeführt. Ein freiwilliger Hundeführerschein ist möglich.
Berlin Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden. Ein freiwilliger Nachweis kann erbracht werden, um von der allgemeinen Leinenpflicht für Hunde zu befreien.
Brandenburg Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden.
Bremen Nein Sachkundenachweis kann im Einzelfall von der Ortspolizeibehörde bei auffälligen Hunden verlangt werden.
Hamburg Nein Ein freiwilliger Nachweis kann erbracht werden, um von der allgemeinen Leinenpflicht für Hunde zu befreien.
Hessen Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden.
Mecklenburg-Vorpommern Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden.
Niedersachsen Ja Sachkundenachweis erforderlich für alle Hunde unabhängig von der Rasse. Alle Halterinnen und Halter, die sich nach dem 1. Juli 2011 erstmals einen Hund angeschafft haben und nicht anderweitig als sachkundig gelten, müssen eine theoretische und praktische Prüfung als Sachkundenachweis ablegen.
Nordrhein-Westfalen Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden. Außerdem für Hunde über 20 kg oder über 40 cm Schulterhöhe – unabhängig von der Rasse.
Rheinland-Pfalz Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden.
Saarland Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden. Der Sachkundenachweis gilt nur für den Hund, mit dem die Sachkundeprüfung abgelegt wurde.
Sachsen Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden.
Sachsen-Anhalt Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden.
Schleswig-Holstein Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden oder nach Anordnung der Behörde bei aggressivem Verhalten unabhängig von der Rasse.
Thüringen Nein Sachkundenachweis erforderlich für Halterinnen und Halter von gefährlichen Hunden oder nach Anordnung der Behörde bei aggressivem Verhalten unabhängig von der Rasse.

Was passiert bei Nichterfüllung der Anforderungen des Sachkundenachweises?

Bei Nichterfüllung der Anforderungen des Sachkundenachweises können je nach Bundesland und den spezifischen gesetzlichen Bestimmungen verschiedene Konsequenzen die Folge sein. Dies kann von Geldstrafen über die Verweigerung der Hundehaltungserlaubnis bis hin zur Entziehung des Hundes reichen.

Wie und wo bekommt man einen Sachkundenachweis für Hunde?

Es gibt verschiedene Anlaufstellen und Organisationen, bei denen Sie mit Ihrem Hund die Sachkundeprüfung ablegen können. Dazu gehören zum Beispiel Hundeschulen, Tierärztinnen und Tierärzte, anerkannte Sachverständige oder spezielle Prüfungszentren. Dort können Sie sich über die genauen Anforderungen und Termine informieren und sich entsprechend auf die Prüfung vorbereiten.

Wie läuft die Sachkundeprüfung ab?

Ein Labrador mit seiner Besitzerin.

Dieser Nachweis besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die genauen Prüfungsinhalte zum Erhalt der Sachkundebescheinigung können je nach Bundesland variieren. 

  • In der theoretischen Prüfung werden Multiple-Choice-Fragen zu verschiedenen Themen rund um das Verhalten, die Haltung, die Pflege und das Recht bezüglich Hunden gestellt. Die Fragen können sich auf die Bedürfnisse der Hunde, die gesetzlichen Bestimmungen zur Hundehaltung oder Verhaltensweisen in bestimmten Situationen beziehen. 
  • Die praktische Prüfung wird gemeinsam mit dem Hund absolviert und dient dazu, die Kontrolle und den Umgang der Halterin oder des Halters mit dem Hund zu beurteilen. Dabei werden unter anderem das Verhalten des Hundes in verschiedenen Situationen, die Führung des Hundes und die Reaktion des Hundes auf Kommandos geprüft.
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Gut zu wissen: Falls die Prüfung nicht bestanden wird, kann sie beliebig oft wiederholt werden.

Wie hoch sind die Kosten für den Sachkundenachweis für Hunde?

Die Kosten für den Sachkundenachweis für Hunde können ebenfalls je nach Bundesland und der gewählten Anlaufstelle variieren. In der Regel kann mit Kosten zwischen 50 und 150 € gerechnet werden. Zusätzlich können Kosten für Vorbereitungskurse oder Lehrmaterialien anfallen, falls Sie sich auf die Prüfung vorbereiten möchten.

Fazit: Sachkundenachweis für alle Hunde und Halter sinnvoll

Ein Hund im Hundepark.

Auch wenn Sie in einem Bundesland leben, in dem die Sachkundeprüfung für Ihren Hund laut Hundegesetz nicht erforderlich ist, kann es dennoch sinnvoll sein, einen freiwilligen Nachweis über die Sachkunde zum Halten eines Hundes abzulegen. Denn durch die erfolgreiche Absolvierung der Prüfung zeigen Sie eine Verantwortungsbereitschaft im Umgang mit Ihrem Vierbeiner und erhalten ein Verständnis und die entsprechende Sachkunde für die Bedürfnisse und das Verhalten von Hunden. Ein umfangreiches Wissen zu Bereichen wie Hundeerziehung, Gesundheit, Pflege, Sozialverhalten oder Fortpflanzung kann dazu beitragen, das Risiko von Zwischenfällen zu verringern und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Hundehaltung zu stärken.

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Quellenangaben: