Ohrenentzündung beim Hund richtig behandeln
Bei Hunden kann eine Ohrenentzündung recht häufig auftreten. Anzeichen dafür, dass ein Hund eine Entzündung am Ohr hat, sind beispielsweise unruhiges Auf-und-ab-Laufen oder ständiges Kratzen am Ohr. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, was es mit der Otitis bei Hunden auf sich hat.
Inhaltsverzeichnis
💡Wichtiges über entzündete Hundeohren auf einen Blick
- Ohrenentzündung: Die Ohrenentzündung beim Hund wird auch Otitis genannt. Diese kann verschiedene Bereiche des Ohrs betreffen und ist für einen Hund in der Regel sehr unangenehm oder auch schmerzhaft.
- Anzeichen: Ist ein Hund von einer Ohrenentzündung betroffen, wird er versuchen, den Juckreiz durch häufiges Kopfschütteln oder Kratzen im Bereich des Ohres zu bekämpfen. Weitere Anzeichen für eine Ohrenentzündung kann die Appetitlosigkeit Ihres Hundes oder gar aggressives Verhalten sein.
- Risikofaktoren: Fremdkörper wie Grannen können in den Gehörgang geraten und dort beispielsweise das Trommelfell reizen oder schädigen. Kommt es zu einer Verletzung im Innenohr, können sich schnell schädliche Erreger ansammeln, die eine Infektion verursachen.
- Behandlung: Für die Behandlung von Otitis beim Hund ist es wichtig, eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen und keine Eigenbehandlung durchzuführen. Der Gehörgang eines Hundes unterscheidet sich vom menschlichen, weshalb Medikamente oder Behandlungsmethoden für Menschen die Situation verschlimmern können.
Hat der Hund Juckreiz oder eine Ohrenentzündung?
Kratzen muss nicht unbedingt ein Symptom einer Ohrenentzündung sein. Kratzen gehört bei Hunden zur täglichen Körperpflege – und manchmal juckt es eben auch einfach irgendwo. Wichtig ist, dass Hundehalterinnen und Hundehalter einen Unterschied zwischen normalem Kratzen und Juckreiz machen. Ändert sich das Kratzverhalten Ihres Hundes und das Ohr scheint ständig zu jucken, könnte es sich um eine Entzündung des Gehörgangs handeln.
Was ist eine Otitis beim Hund?
Sind beim Hund Teile des Ohres oder das gesamte Ohr entzündet, spricht man von einer Otitis bzw. Ohrenentzündung. Das Hundeohr lässt sich grob in Innen-, Mittelohr und äußeres Ohr aufgliedern, weshalb es sein kann, dass nur einzelne Bereiche von einer Entzündung betroffen sind.
- Hund mit Otitis Externa: Entzündung im äußeren Gehörgang
- Hund mit Otitis Media: Entzündung im Mittelohr
- Hund mit Otitis Interna: Entzündung im Innenohr
Die Ohrenentzündung tritt bei Hunden aufgrund des Ohrgefüges relativ häufig auf. Faktoren, die eine Entzündung begünstigen können, sind unter anderem schwere und hängende Schlappohren, tief angesetzte Ohrmuscheln und behaarte sowie enge Gehörgänge.
So erkennen Sie eine Ohrenentzündung beim Hund
Um Otitis beim Hund zu erkennen, müssen Hundehalterinnen und Hundehalter sehr aufmerksam sein. Je nach Hund macht sich die Krankheit anders bemerkbar. Symptome reichen von bloßem Neigen des Kopfes bis zu dunklem und übelriechendem Ohrenschmalz.
- Schiefliegender Kopf
- Unruhiges auf und ab laufen
- Häufiges Schütteln und Kratzen des Kopfs bzw. Ohrs
- Rötung oder Schwellung der Ohrmuschel
- Dunkel gefärbtes Ohrenschmalz
- Erhöhte Sensibilität am Ohr
- Gleichgewichtsstörungen
Eine Otitis Media verursacht meist zusätzliche Schmerzen im Bereich des Kiefers und kann sogar Lähmung einiger Gesichtsnervenzellen hervorrufen. Anzeichen für eine Beschädigung der Gesichtsnerven sind unter anderem ein hängendes Augenlid, Einsinken der Augen und eine Engstellung der Pupillen. Da sich das Gleichgewichtsorgan des Hundes wie bei uns Menschen im Ohr befindet, kann Otitis Interna zu Störungen des Gleichgewichtssinns und dem Verlust des Hörsinns führen.
Entzündetes Hundeohr – was sind die Ursachen?
Nicht nur anatomische Gegebenheiten können eine Ohrenentzündung beim Hund begünstigen. Auch äußere Einflüsse können eine Erkrankung auslösen. Ist das Ohr beispielsweise für längere Zeit feucht und warm, kann dies der perfekte Nährboden für Erreger wie Bakterien und Parasiten sein.
Zudem können Fremdkörper wie Grannen ziemlich gefährlich für das Hundeohr werden. Grannen sind kleine und borstige Pflanzenteile, die sich beispielsweise an den Ähren verschiedener Getreidearten befinden und das Korn umschließen. Sie haben kleine Widerhaken, die sich am Hundefell festheften können. Die Grannen können schnell in den Gehörgang von Vierbeinern eindringen und dort das Trommelfell beschädigen.
Faktoren, die das Risiko einer Otitis beim Hund erhöhen, im Überblick:
- Schmale Gehörgänge
- Übermäßige Behaarung im Ohr
- Allergien, beispielsweise Futtermittelallergien
- Fremdkörper wie Grannen
- Bakterien und Pilze
- Parasiten, wie Milben oder Zecken
- hohe Luftfeuchtigkeit
- nicht artgerechte Pflege und Reinigung der Ohren
Wenn das Ohr eines Hundes entzündet ist, kann dies auch einer unterschwelligen Erkrankung geschuldet sein. In solchen Fällen ist das Immunsystem nicht stark genug, um schädliche Erreger wie Bakterien fernzuhalten.
Diese Erkrankungen bei Hunden können von einer Ohrenentzündung begleitet werden:
- Nieren- oder Leberprobleme
- Autoimmunerkrankung
- Tumore
Wie kann eine Ohrenentzündung beim Hund behandelt werden?
Je nachdem, welcher Teil des Ohres betroffen ist, können antibiotische und entzündungshemmende Salben, Tabletten oder Ohrentropfen die Entzündung beim Hund lindern und bekämpfen. Zusätzlich werden bei einem Hund mit Otitis Medikamente verschrieben, die Schmerzen lindern und den Juckreiz stoppen. Um den Gehörgang von Fremdkörpern zu befreien, wird auch häufig eine Ohrspülung empfohlen.
In manchen Fällen ist die Ohrenentzündung ein Zeichen dafür, dass Ihr Hund eine Allergie hat. Ob eine Allergie wie zum Beispiel eine Futtermittelallergie bei Ihrem Hund vorliegt, können Sie tierärztlich überprüfen lassen.
Behandlung einer Ohrenentzündung beim Tierarzt
Hat der Hund eine Ohrenentzündung, ist es wichtig, dass Hundehalterinnen und Hundehalter eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Die Ohrenentzündung kann für Hunde sehr störend bis schmerzhaft sein, weshalb eine schnelle tierärztliche Behandlung von Vorteil ist. Mithilfe eines Abstrichs kann eine Tierärztin oder ein Tierarzt feststellen, ob schädliche Erreger die Ursache für die Ohrenentzündung beim Hund sind.
Zusätzlich wird in der Regel eine Ohrreinigung durchgeführt, um das Innenohr von Fremdkörpern und hartem Ohrenschmalz zu befreien. Für die Ohrreinigung bei einem Hund mit Otitis werden gleichzeitig auch Medikamente mit antiseptischer und entzündungshemmender Wirkung angewandt, um die Beschwerden zu lindern. Eine Tierärztin oder ein Tierarzt kann Ohrentropfen verschreiben, um die Entzündung beim Hund von zu Hause aus zu behandeln. Falls die Ohrenentzündung beim Hund durch eine unterschwellige Erkrankung verursacht wird, ist es notwendig, die übergeordnete Ursache zu ermitteln und zu behandeln.
In jedem Fall ist es wichtig, dass Hundehalterinnen und Hundehalter geduldig sind. Die Behandlung von Otitis braucht in der Regel ein wenig Zeit. Nach erfolgreicher Bekämpfung der Ohrentzündung ist bei einigen Vierbeinern eine regelmäßige Ohrpflege notwendig, da sie ein erhöhtes Risiko haben, nochmals an einer Ohrentzündung zu erkranken.
Ohrenentzündung beim Hund: Wie viel kostet eine Behandlung?
Pauschale Kosten für die Behandlung einer Ohrenentzündung beim Hund gibt es nicht. Die Behandlung und somit auch die Kosten richten sich nach Ursache und Beschwerden. Im folgenden Beispiel haben wir mögliche Kosten für einen komplizierteren Erkrankungsverlauf aufgelistet.
Tierärztliche Behandlung | Kosten nach dem 1-fachen GOT-Satz |
---|---|
Eingehende Untersuchung des Gehörorgans |
17,25 € |
Otitis Externa, Behandlung, je Seite, kompliziert |
15,39 € |
Otitis Externa, Spülung, kompliziert |
42,10 € |
Operative Entfernung der seitlichen Wand des Gehörgangs |
145,03 € |
Kann die Otitis beim Hund mit Hausmitteln behandelt werden?
Es kann unter Umständen schwierig sein, einen Hund mit einer Entzündung im Ohr mithilfe von Hausmitteln zu behandeln. Das liegt hauptsächlich daran, dass es viele verschiedene Gründe für Ohrenentzündungen bei Hunden gibt und eine falsche Handhabung das Gehörorgan weiter reizen oder sogar schädigen kann.
Ein weiterer Grund, warum von Hausmitteln bei einem Hund mit einer Entzündung im Ohr abgesehen werden sollte, ist, dass die Ohrreinigung nicht von Hundehalterinnen und Hundehaltern vorgenommen werden sollte. Vierbeiner haben einen langen L-förmigen Gehörgang, der mit normalen Wattestäbchen nicht gereinigt werden kann. Hierfür ist das Expertenwissen von Tierärztinnen und Tierärzten erforderlich.
Fazit: Ohrenentzündung beim Hund: So beugen Sie einer Erkrankung vor
Um einer Entzündung des Hundeohres vorzubeugen, ist eine regelmäßige Pflege essenziell. Hundehalterinnen und Hundehalter sollten jedoch nicht nach Hausmitteln greifen, um das Innenohr des Hundes zu säubern und so Otitis vorzubeugen. Dafür ist eine tierärztliche Expertise erforderlich. Dennoch gibt es ein paar einfache Möglichkeiten, mit der eine Entzündung der Ohren Ihres Hundes vermieden werden kann:
- Nach dem Baden, Schwimmen oder einem Spaziergang im Regen sollten die Ohren des Hundes immer gut abgetrocknet werden
- Übermäßige Ohrbehaarung sollte beispielsweise durch einen Hundefriseur gekürzt werden
- Nach einem Spaziergang sollte das Ohr nach Fremdkörpern abgesucht werden
- Artgerechte Ernährung, gegebenenfalls eine Futterumstellung für Ihren Hund
Sollte Ihr Hund dann trotzdem mal an einer Ohrenentzündung erkranken, können Sie beruhigt mit der petolo Hundekrankenversicherung eine Tierärztin oder einen Tierarzt konsultieren. Die petolo Hundekrankenversicherung übernimmt die Kosten für den Tierarztbesuch je nach Tarif bis zu 100 %.