Ein Pudel liegt im Gras.

Leptospirose beim Hund: Infektion erkennen & behandeln

Hunde gehen vor allem an warmen Tagen gerne in einem Bach oder Weiher schwimmen und trinken aus einer Pfütze. Hauptsächlich in abgestandenen Gewässern können sich allerdings Bakterien aufhalten, die Leptospirose auslösen – eine potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit.

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste zur Leptospirose bei Hunden auf einen Blick: 

  • Bakterien: Fadenförmige Bakterien, sogenannte Leptospiren, lösen die Multiorganerkrankung Leptospirose bei Hunden aus. Der Erreger ist eine Zoonose und befällt neben Tieren auch Menschen.
  • Infektion: Die Leptospiren werden von infizierten Tieren über den Urin ausgeschieden und gelangen so in Böden und Gewässer. Allerdings können die Erreger auch über andere Körperflüssigkeiten der Tiere, wie Speichel, Milch oder Fruchtwasser, übertragen werden.
  • Symptome: Leptospirose kann bei Hunden verschiedene Symptome auslösen. Dazu zählen Müdigkeit, Dehydration, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit, erhöhter Harnabsatz oder Atemnot.
  • Behandlung: Die Therapie von Leptospirose bei Hunden besteht grundsätzlich aus Antibiotika und einem stationären Aufenthalt. So haben Hunde die beste Chance, wieder gesund zu werden, insbesondere bei schweren Verläufen

Was ist Leptospirose beim Hund?

Leptospirose ist eine lebensbedrohliche, bakterielle Infektionskrankheit, die verschiedene Organe angreift. Häufig betroffen sind die Nieren, Leber und die Lunge. Die Leptospiren können akutes Nierenversagen hervorrufen, das zusätzlich durch Probleme mit der Leber und Blutgerinnungsstörungen begleitet werden kann. Auch Lungenblutungen können aufgrund der Gerinnungsstörungen durch die Leptospirose entstehen, was für den Hund schnell lebensbedrohlich wird.¹

Welche Symptome zeigen Hunde mit Leptospirose?

Hund rührt sein Futter nicht an.

Da es verschiedene Erregertypen für Leptospirose gibt, können Hunde unterschiedliche Symptome zeigen. Zudem hängen die Symptome ebenfalls vom Alter und Gesundheitszustand sowie bereits gebildeten Antikörpern des Hundes ab. Manche Hunde zeigen direkt heftige Symptome, bei anderen bricht die Krankheit trotz Infektion auch nach mehreren Wochen nicht aus.

Infiziert sich Ihr Hund mit Leptospirose, können sich die Bakterien bereits am ersten Tag nach der Infektion über das Blut im gesamten Körper ausbreiten. So gelangen sie schnell zu wichtigen Organen wie Leber und Nieren, die in der Regel als erstes befallen werden. Dadurch kann die Leptospirose bei Ihrem Hund Symptome wie Müdigkeit, Dehydration, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit, erhöhter Harnabsatz oder Gelbsucht hervorrufen. Greifen die Leptospiren auch die Lunge des Tieres an, können Atemnot und Husten Anzeichen auf eine Erkrankung sein.2

Wie kann man Leptospirose beim Hund sicher feststellen?

Da Leptospirose ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Hunde darstellt, ist es wichtig, jeden Verdacht auf die Erkrankung von einer Tierärztin oder einem Tierarzt abklären zu lassen. Eine sichere Diagnose kann nur durch einen Urintest oder einen Test auf Antikörper im Blut gestellt werden.2 Oftmals werden zwei Tests im Abstand von 1 bis 2 Wochen gemacht, da der erste Test negativ ausfallen kann, wenn sich der Hund gerade erst angesteckt hat.

Besteht eine Meldepflicht, wenn mein Hund an Leptospirose erkrankt?

Kann eine Tierärztin bzw. ein Tierarzt Leptospirose bei Ihrem Hund feststellen, besteht eine Meldepflicht. Diese Pflicht liegt bei der Tierärztin bzw. dem Tierarzt.³ Dasselbe gilt übrigens auch, wenn die Krankheit bei Menschen festgestellt wird. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt ist dann verpflichtet, die Infektion beim Gesundheitsamt zu melden.⁴

Wie stecken sich Hunde mit Leptospirose an?

Ein Hund trinkt aus einer Pfütze.

Hunde stecken sich mit Leptospirose an, indem sie die Bakterien über die Schleimhäute oder kleine Verletzungen in der Haut aufnehmen. So gelangen die Leptospiren schnell ins Blut und können sich ausbreiten. Die Erreger finden sich meist in abgestandenen Gewässern, wie Pfützen, Tümpeln oder Sümpfen. Vor allem im Sommer und frühen Herbst siedeln sich dort viele Leptospiren an. In feucht-warmer Umgebung können sie oft wochen- oder gar monatelang überleben, ohne zwischenzeitlich mit einem Wirt in Kontakt zu kommen.

Verbreitet werden die Bakterien durch infizierte Tiere. Sie scheiden diese hauptsächlich über den Urin aus, wodurch die Erreger in die Gewässer oder den Boden gelangen. Vor allem Wildtiere, die infiziert sind, aber nicht erkranken, können die Bakterien jahrelang in ihrem Lebensraum verbreiten. Auch Hunde können zur Übertragung der Leptospirose-Erreger beitragen, wenn sie sich anstecken und die Krankheit unentdeckt bleibt. So können sie auch andere Hunde mit Leptospirose anstecken, wenn sie mit ihnen spielen. Denn die Bakterien können ebenfalls über Körperflüssigkeiten wie Speichel übertragen werden, was beim gemeinsamen Spielen mit einem Spielzeug durchaus passieren kann. Ihr Hund kann die Erreger dann durch die Schleimhäute im Maul aufnehmen.2

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Unser Tipp: Mit einer Impfung gegen Leptospirose können Sie Ihren Hund vor der Infektionskrankheit schützen. Im jährlichen Gesundheitsbudget der Hundekrankenversicherung von petolo ist das Impfen von Hunden inbegriffen, sodass Sie Ihrem Vierbeiner stets den besten Schutz bieten können.

Inkubationszeit von Leptospirose bei Hunden

Die Inkubationszeit von Leptospirose bei Hunden beträgt in der Regel ca. 1 bis 2 Wochen.4 Allerdings kann es hier starke Unterschiede geben, je nachdem welcher Erregertyp der Leptospiren das Tier befällt und wie viele. Auch die Immunabwehr des Hundes und bereits gebildete Antikörper, bspw. durch einen Impfstoff, spielen eine Rolle. Bei schweren Erkrankungen können sich die Bakterien bereits am Tag nach der Infektion im ganzen Körper ausbreiten, sodass nach 4 bis 14 Tagen Symptome für Leptospirose bei Ihrem Hund auftreten.2

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Gut zu wissen: Wird bei einem ersten Verdacht auf Leptospirose ein Bluttest bei Ihrem Hund gemacht, können die Blutwerte zunächst unauffällig sein, obwohl Ihr Tier infiziert ist. Dies ist sogar relativ häufig der Fall, wenn Hundehalterinnen und Hundehalter ihren Vierbeiner bei ersten Anzeichen schnell in eine Tierarztpraxis bringen. Denn dann hatte der Körper noch nicht genügend Zeit, auf den Erreger zu reagieren und Antikörper zu bilden. Eine Wiederholung des Bluttests nach einigen Tagen ist daher wichtig. So kann durch die Blutwerte eine eindeutige Diagnose für Leptospirose bei Ihrem Hund gestellt werden.

Unser Tipp: Bei Verdacht auf Leptospirose ist schnelles Handeln wichtig, um einen schweren Verlauf bestmöglich zu verhindern. Dabei kommen mehrere Untersuchungen und Tests sowie Medikamente und ein stationärer Aufenthalt auf Ihren Hund zu. Für Sie kann dies wiederum hohe Tierarztkosten bedeuten. Mit einer Hundekrankenversicherung können Sie sich gegen solche Kosten absichern. Wir von petolo bieten Ihnen je nach Tarif bis zu 100 % Kostenübernahme – und das bis zum 4-fachen Satz der GOT. Der Schutz der Hundekrankenversicherung gilt bereits ab dem 1. Tag, ganz ohne Wartezeit. Sie können zwischen 3 Tarifen wählen und so den optimalen Schutz für sich und Ihren Vierbeiner auswählen.

Die Tarife der petolo Hundekrankenversicherung.

Ist eine Übertragung von Leptospirose von Hund auf Mensch möglich?

Leptospirose ist eine zoonose Infektionskrankheit, das bedeutet, sie ist von Tieren auf Menschen übertragbar. Hundehalterinnen und Hundehalter können sich also bei ihren Hunden mit Leptospirose anstecken. Die Übertragung der Leptospirose von Hund auf Mensch unterscheidet sich dabei nicht von der Übertragung von Tier zu Tier. Ist Ihr Vierbeiner infiziert, können Sie sich über seinen Urin oder Speichel anstecken. Ebenso kann es passieren, dass Sie sich bei einem Spaziergang anstecken, wenn Sie mit Wasser in Berührung kommen, in dem sich Leptospiren befinden.

Beim Verdacht auf Leptospirose ist ein Besuch bei einer Ärztin oder einem Arzt wichtig. Denn die Bakterien werden nicht nur auf dieselbe Weise übertragen, sondern lösen auch dieselben Symptome aus wie bei Hunden. Leptospirose kann also auch bei Menschen Nieren- und Leberversagen hervorrufen.

Therapie der Leptospirose beim Hund

Besteht der Verdacht auf Leptospirose, wird der Hund direkt mit Antibiotika behandelt, ohne auf die Testergebnisse zu warten. So kann man sich einen zeitlichen Vorteil verschaffen und präventiv versuchen, Leber und Niere vor Langzeitschäden zu bewahren. Zudem wird dadurch die Ausscheidungen der Bakterien über den Urin eingedämmt und eine Übertragung der Leptospirose auf die Menschen, die den Hund behandeln, verhindert.

Um schnell eingreifen zu können, falls sich die Krankheit ausbreitet und das Tier ein Nierenversagen oder eine Lungenblutung erleidet, werden die Hunde stationär aufgenommen. Dadurch sind auch zusätzliche, intensive Pflegemaßnahmen möglich. Zudem bekommen an Leptospirose erkrankte Hunde zur Therapie weitere Medikamente und eine Infusion. So wird die Leberfunktion weiter unterstützt und chronische Infektionen verhindert. Kommt es doch zum Nierenversagen, wird eine Dialyse vorgenommen. Diese „Blutwäsche” übernimmt dann vorübergehend die Funktion der Niere, nämlich das Entgiften des Körpers, bis sich das Organ wieder erholt hat.

Die Prognosen für eine erfolgreiche Therapie der Leptospirose bei Ihrem Hund stehen gut, wenn Sie Ihr Tier schnell zu einer Tierärztin bzw. einem Tierarzt bringen. So kann die Behandlung frühzeitig beginnen und schlimmeres verhindert werden. Allerdings kann es immer Komplikationen geben und auch ein schwerer Verlauf der Erkrankung ist möglich. Die meisten Hunde, die eine Infektion mit Leptospiren überstehen, erholen sich wieder vollständig. In seltenen Fällen bleiben chronische Nierenschäden zurück. Daher ist es wichtig, auch nach der Infektion noch regelmäßig bei der Tierärztin oder dem Tierarzt vorbeizuschauen.

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Mit der Hundekrankenversicherung von petolo müssen Sie nicht lange zögern. Wir übernehmen je nach Tarif bis zu 100 % der Tierarztkosten für Ihren Hund. So können Sie auch beim kleinsten Verdacht auf Leptospirose eine Tierärztin oder einen Tierarzt zu Rate ziehen, ohne sich Gedanken über die Kosten zu machen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, erste Symptome der Krankheit über eine Videosprechstunde abklären zu lassen. Erfahrene Tierärztinnen und Tierärzte können über die Kamera Ihres Smartphones, Tablets oder Laptop einen Blick auf Ihren Vierbeiner werfen und eine Einschätzung der Situation geben. Sollte sich der Verdacht auf Leptospirose bei Ihrem Hund erhärten, werden Sie direkt zur Tierarztpraxis oder Tierklinik Ihrer Wahl überwiesen und können Ihr Tier vor Ort untersuchen lassen. Das Beste daran: Die Videosprechstunden sind in allen 3 Tarifen der petolo Hundekrankenversicherung kostenlos enthalten.

Fazit: Hunde durch Impfung vor Leptospirose schützen

Hund bekommt eine Impfung vom Tierarzt.

Den Hund von stehenden Gewässern fernzuhalten ist schwierig. Auch die Infektion beim Spielen mit anderen Hunden kann nie ganz ausgeschlossen werden. Daher ist es wichtig, den Hund mit einer Impfung vor den Leptospiren zu schützen. Diese Impfung für Hunde zählt zu den Pflichtimpfungen (Core-Impfung), das bedeutet, Sie sind verpflichtet, Ihren Hund jährlich gegen Leptospirose impfen zu lassen

Da es verschiedene Variationen (Serovare) der Leptospiren gibt, ist das Auffrischen der Impfung umso wichtiger. Früher wurden Hunde vor allem von den Serovaren icterohaemorrhagiae und canicola befallen. Heute sind es weitaus mehr Variationen der Leptospirose-Erreger, die bei Hunden nachgewiesen werden. Dazu zählen vor allem die Serovare icterohaemorrhagiae, grippotyphosa, pomona, bratislava, saxkoebing, sejroe und australis.⁵ Dadurch entwickelt sich auch der Impfstoff der Leptospiroseimpfung für Hunde immer weiter, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.

Quellenangabe:

¹https://www.kleintierklinik.unibe.ch/e18883/e577296/e577300/pane577302/e577304/Leptospirose-wasmussichwissen_ger.pdf

²https://www.tierklinik-ismaning.de/leptospirose/

³https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/meldepflichtige-tierkrankheiten.html

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Leptospirose.html

https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/impfempfehlungen-fuer-hund-und-katze/infektionskrankheiten-hund/leptospirose/

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