Zwei goldene Retriever beschnuppern einander.

Kastration & Sterilisation bei Hündinnen und Hunden

Viele Hundehalterinnen und Hundehalter stehen vor der Entscheidung: Soll ich meine Hündin oder meinen Hund kastrieren oder lieber sterilisieren lassen? Welche Gründe kann es dafür geben, welche Vor- und Nachteile gibt es und wie hoch sind die Kosten für eine Kastration beim Hund?

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste zur Kastration bei Hunden auf einen Blick

  • Kastration: Bei einer Kastration werden die Keimdrüsen bei einem Rüden bzw. einer Hündin während einer Operation entfernt. Eine Kastration kann nicht rückgängig gemacht werden und sollte nur nach ausführlicher Absprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt durchgeführt werden.
  • Vorteile & Nachteile: Durch eine Kastration können Krankheiten beim Hund vorgebeugt, ungewollte Fortpflanzungen verhindert und stark ausgeprägte Wesenszüge eines Vierbeiners abgeschwächt werden. Auf der anderen Seite birgt die Operation ein Risiko und bedeutet einen Eingriff in den Hormonhaushalt des Tieres.
  • Alternativen: Neben der Kastration kann bei Rüden und Hündinnen auch eine Sterilisation durchgeführt werden, bei der die jeweiligen Keimdrüsen nicht entfernt, sondern nur abgeklemmt werden. Alternativ kann bei Rüden durch ein Implantat die Hormonproduktion für eine gewisse Zeit unterbrochen werden.
  • Kosten: Die Kosten für eine Kastration eines Hundes können je nach Geschlecht des Tieres oder abgerechnetem GOT-Satz mehrere Hundert Euro betragen. Die Hundekrankenversicherung von petolo übernimmt die Kosten für Kastration, Sterilisation oder Chippen im Rahmen des jährlichen Gesundheitsbudgets.

Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation beim Hund?

Wird ein Hund oder eine Hündin kastriert, ist dies ein unwiderruflicher operativer Eingriff. Dabei werden bei einem Rüden die Hoden und bei einer Hündin Gebärmutter, Eierstöcke, Eileiter und der Muttermund entfernt. Bei einer Sterilisation werden die entsprechenden Keimdrüsen, also Eileiter bzw. Samenleiter beim Rüden, nur unterbrochen. Dieser Vorgang kann wieder rückgängig gemacht werden. Das Ziel beider Eingriffe ist es jedoch, das Tier unfruchtbar zu machen und eine Fortpflanzung zu verhindern.

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Wussten Sie’s: Eine relativ neue Methode der Kastration für Rüden stellt ein sog. Kastrationschip dar. Dabei handelt es sich um ein Implantat mit dem Wirkstoff Deslorelin. Dieser bewirkt, dass der Testosteronspiegel und somit die Libido des Rüden für mehrere Monate herabgesetzt werden. Der Wirkstoff wird – je nach Hund, Rasse und Implantat – nach 6-14 Monaten vom Körper abgebaut. Ein solches Implantat kann beispielsweise eingesetzt werden, um für diesen Zeitraum eine Kastration zu simulieren. Für Hündinnen gibt es derzeit noch keine hormonelle Alternative zur Kastration.

Welche Gründe gibt es für eine Kastration beim Hund?

Durch das Tierschutzgesetz ist eindeutig festgelegt, dass Rüden und Hündinnen nur kastriert werden dürfen, wenn die Operation medizinisch angemessen ist. Wer einen Hund oder eine Hündin ohne eine tiermedizinische Empfehlung kastrieren lässt, macht sich demnach in Deutschland strafbar.

Gründe für solche medizinischen Indikationen können sein:

  • Verhinderung der (unkontrollierten) Fortpflanzung
  • Medizinische Gründe, wie Vereiterung der Gebärmutter, Prostataerkrankungen oder Tumore
  • Krankheiten vorbeugen, z. B. durch den Wechsel der Sexualhormone beeinflusste Diabetes mellitus
  • Stark aggressives oder aufdringliches Verhalten des Tieres
  • Sich wiederholende Scheinträchtigkeit bei Hündinnen

Nach der Geschlechtsreife der Hündin bzw. des Hundes können Hundehalterinnen und Hundehalter oft aufgrund der hormonellen Schwankungen Veränderungen im Verhalten des Tieres beobachten. Die erste Läufigkeit der Hündin bzw. das Wachsen der Hoden kann beim Vierbeiner den Hormonhaushalt stark durcheinanderbringen. Treffen die Hunde in dieser Zeit auf Artgenossen, kann sich diese Veränderung durch ein schreckhaftes, aber auch durch ein aggressives Verhalten oder einen verstärkten Sexualtrieb äußern. Ist dieses Verhalten, das u. U. für Menschen sogar gefährlich werden kann, durch das Sexualhormon beeinflusst, kann durch eine Kastration diesem extremen Verhalten ggf. wieder entgegengewirkt werden.

Zu beachten ist, dass eine Sterilisation keine Auswirkung auf den Hormonhaushalt der Hündin oder des Hundes hat. Bei der Entscheidung, ob eine Kastration, eine Sterilisation oder ein Kastrations-Implantat die richtige Option für Ihren Vierbeiner ist, sollte eine Tierärztin bzw. ein Tierarzt herangezogen werden. Die Tiermedizinerinnen und -mediziner können über die Risiken sowie über die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden aufklären.

Wann soll man Hündin oder Hund kastrieren?

Ein Welpe und ein ausgewachsener Hund beschnuppern einander.

Hündinnen werden – je nach Rasse – im Alter zwischen 6 und 12 Monaten zum ersten Mal läufig, also geschlechtsreif. Der erste Zyklus mit Läufigkeit sollte mind. einmal durchlaufen werden, bevor ein entsprechender Eingriff stattfindet. Bei Hündinnen sollte die Kastration innerhalb eines Zyklus ca. 3 Monate nach der Läufigkeit durchgeführt werden. Rüden können je nach Rasse bereits in einem Alter von 6–8 Monaten kastriert oder sterilisiert werden. Das Knochenwachstum sollte dabei sowohl bei Hündinnen als auch bei Rüden vollständig abgeschlossen sein.

In einigen Fällen kann eine Kastration des Hundes bzw. der Hündin auch zwingend erforderlich sein. Beispielsweise, wenn bösartige Tumore an den Hoden, den Eierstöcken oder im Analbereich des Tiers zu einem lebensbedrohlichen Risiko werden.

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Gut zu wissen: Es sollte für jeden Hund bzw. jede Hündin im Einzelfall entschieden werden, ob der Eingriff bei einer Kastration sinnvoll ist. Verschiedene Faktoren, wie das Geschlecht, die Hunderasse, das Gewicht, aber auch Alter und das Sozialverhalten des Vierbeiners spielen bei der Entscheidung eine Rolle. In jedem Fall sollte eine enge Abstimmung mit der Tierärztin oder dem Tierarzt stattfinden. 

Vor dem Eingriff

Im Vorfeld findet vor der Operation ein Beratungstermin mit der Tierärztin bzw. dem Tierarzt statt. In der Praxis werden Voruntersuchungen vorgenommen und Sie werden über die Risiken, die bei einem solchen Eingriff entstehen können, aufgeklärt.

Unmittelbar vor der Operation sollte die Hündin bzw. der Hund für mind. 12 Stunden nichts essen, um nüchtern für den Eingriff zu sein. Vor der Praxis sollten Sie mit Ihrem Vierbeiner noch einmal Gassigehen.

Ablauf einer Kastration

Hund

  • Der Rüde erhält eine Vollnarkose
  • Die Tierärztin bzw. der Tierarzt entfernt alle Haare an der entsprechenden Stelle und desinfiziert den Intimbereich
  • Ein Schnitt am Hodensack legt die Hoden frei
  • Per Skalpell werden die Samenleiter zunächst abgebunden und dann durchtrennt
  • Die Wunde wird vernäht und der Rüde bleibt noch ein paar Stunden zur Beobachtung in der Tierarztpraxis

Hündin

  • Die Hündin erhält eine Vollnarkose
  • Die Tierärztin bzw. der Tierarzt entfernt alle Haare am Bauch der Hündin und desinfiziert diesen Bereich
  • Es wird ein relativ großer Schnitt mit einem Skalpell am Unterbauch der Hündin gemacht
  • Eierstöcke und Eileiter werden nacheinander abgebunden und entfernt
  • Je nach angewandter Methode wird die Gebärmutter zurück platziert oder der gesamte Uterus entfernt
  • Die Wunde wird vernäht und die Hündin bleibt noch ein paar Stunden zur Beobachtung in der Tierarztpraxis

Ablauf einer Sterilisation

Hund

  • Der Rüde erhält eine Vollnarkose
  • Die Tierärztin bzw. der Tierarzt entfernt alle Haare an der entsprechenden Stelle und desinfiziert den Intimbereich
  • Die Samenleiter werden abgebunden
  • Die Wunde wird vernäht und der Rüde bleibt noch ein paar Stunden zur Beobachtung in der Tierarztpraxis

Hündin

  • Die Hündin erhält eine Vollnarkose
  • Die Tierärztin bzw. der Tierarzt entfernt alle Haare am Unterbauch und desinfiziert den Intimbereich
  • Die Eileiter werden abgeklemmt
  • Die Wunde wird vernäht und die Hündin bleibt noch ein paar Stunden zur Beobachtung in der Tierarztpraxis

Nach dem Eingriff

Nach der OP sollte das Tier geschont werden, da es sich – gerade bei der Kastration – um einen größeren Eingriff handelt und insbesondere bei Hündinnen eine große Wunde entsteht. Hund und Hündin sollten also auf große Sprünge sowie Herumtoben verzichten. Frauchen und Herrchen sollten außerdem täglich die Wunde untersuchen, ob sich Entzündungen gebildet haben. Damit das Tier nicht an der Wunde leckt, kann in den ersten Tagen nach der Operation eine Halskrause oder ein spezieller Hundebody getragen werden. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt gibt Ihnen in der Regel zudem Schmerzmittel für den Vierbeiner mit, die Sie nach Anweisung verabreichen sollten. Je nach Art des Eingriffes müssen einige Tage nach der Operation im Zuge der Nachbehandlung die Fäden gezogen werden.

Hinweis: Durch die Hormonumstellung direkt nach der Kastration eines Rüden kann dessen Sexualverhalten zunächst verstärkt werden. Der Hund sollte außerdem weitere ca. 8 Wochen von läufigen Hündinnen ferngehalten werden, da er erst nach dieser Zeit wirklich zeugungsunfähig ist.

Risiken bei der Hunde-Kastration

Obwohl es sich bei einer Kastration beim Hund um einen Routineeingriff handelt, der von Tierärztinnen und Tierärzten relativ häufig durchgeführt wird, handelt es sich bei der Operation um einen größeren Eingriff mit Narkose, bei dem Komplikationen auftreten können.

Zudem kann es durch die Kastration auch zu Erkrankungen des Tieres kommen: Je nach Rasse oder Geschlecht können vermehrt Tumore an den Knochen oder dem Herz entstehen. Durch die Hormonumstellung kann es zudem zu Veränderungen im Verhalten, Fell oder Gewicht kommen. Auch Fehlbildungen am Bewegungsapparat oder Gelenkschäden können die Folge einer Kastration sein.

Kosten der Kastration bei Hunden

Ein Hund wird von einem Tierarzt untersucht.

Die Kosten für die Kastration eines Hundes liegen laut neuer „Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)“ vom November 2022 bei ca. 70–210 Euro.

Bei Hündinnen können für die Ovariohysterektomie (die Kastrations-Methode, bei der nicht nur die Eierstöcke, sondern auch die Gebärmutter chirurgisch entfernt werden) Kosten von ca. 200–580 Euro fällig werden.

Neben den Kosten für die Operation selbst kommen Kosten für Vor- und Nachuntersuchungen, die Narkose, Medikamente usw. in Höhe von ca. 100–300 Euro hinzu.

Die genauen Kosten, die entstehen, wenn ein Hund kastriert wird, werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

  • Aufgerufener GOT-Satz der Tierärztin, des Tierarztes oder der Tierklinik
  • Geschlecht des Vierbeiners (höherer Aufwand bei Hündinnen als bei Hunden)
  • Größe und Gewicht des Rüden oder der Hündin
  • Komplikationen während der OP
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Unser Tipp: Es kann sich lohnen, sich vor dem Eingriff zwei oder mehr Angebote einzuholen, um die Kosten für die Operation miteinander vergleichen zu können.

Werden die Kosten für eine Kastration von der Hundekrankenversicherung übernommen?

Je nach Versicherer und gewähltem Tarif werden die Kosten für Kastration oder Sterilisation von einer Hundekrankenversicherung übernommen. Bei einem Vergleich verschiedener Versicherer und Anbieter kann es sich also lohnen, zu vergleichen, ob die Kosten übernommen werden, wenn der Rüde oder die Hündin kastriert werden.

Rundum-Schutz mit der Hundekrankenversicherung von petolo

Wir unterstützen Sie und Ihren Hund, wo wir nur können. Aus diesem Grund ist in unserem jährlichen Gesundheitsbudget nicht nur die Kostenübernahme für Vorsorgeuntersuchungen oder Zahnprophylaxe enthalten, sondern auch die Kastration, die Sterilisation oder das Chippen des Hundes. Mit der petolo Hundekrankenversicherung inkl. OP-Schutz ist Ihr Hund vom ersten Beratungsgespräch bis zur Nachsorgeuntersuchung abgesichert.

Profitieren Sie von diesen Vorteilen:

  • Alle 3 Tarife beinhalten eine Hunde-OP-Versicherung und eine Krankenversicherung für Ihren Hund. Der Unterschied liegt in der Höhe der Kostenübernahme, des Gesundheits- und SOS-Budgets und der Leistungsgrenzen in den ersten 2 Versicherungsjahren.
  • Unsere Hundekrankenversicherung ist ohne Wartezeit – in allen 3 Tarifen.
  • Ob Online-Tierarzt oder lokale Tierklinik: Sie haben freie Tierarztwahl.
  • Wählen Sie den Tarif der Hundeversicherung, der am besten zu Ihnen und Ihrem Tier passt.
Die Tarifübersicht von petolo.

Zusammenfassung: Vorteile & Nachteile von Kastration bei Hunden

3 junge Hunde spielen mit einem Stock.

Bei der Frage, ob Hundehalterinnen und Hundehalter ihren Hund oder ihre Hündin kastrieren oder sterilisieren lassen möchten, sollten verschiedene Faktoren gegeneinander abgewogen werden.

Einerseits bedeutet die Operation im Falle einer Kastration einen massiven Eingriff in den Hormonhaushalt des Tieres. Auf der anderen Seite kann damit Krankheiten vorgebeugt und eine ungewollte Fortpflanzung verhindert werden. Die letztendliche Entscheidung sollte jedoch für jede Hündin und jeden Rüden individuell getroffen werden und auf alle Fälle in Absprache mit der Tierärztin bzw. dem Tierarzt erfolgen.

Mit der Krankenvollversicherung von petolo ist Ihr Vierbeiner für alle Fälle abgesichert. Die Kosten für die Behandlung Ihres Haustiers mit dem OP-Schutz sind je nach Tarif und durch unser Gesundheitsbudget bis zu 100 % abgesichert.

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