Ein Hund rennt über eine Wiese.

Hundeführerschein: Regelung, Prüfung & Kosten

Mit dem Hund ein gutes Team zu bilden, ist für Halterinnen und Halter besonders in fremden oder unbekannten Situationen wichtig. Der Hundeführerschein ist eine Bescheinigung, mit dem Hundehalterinnen und Hundehalter nachweisen können, dass sie ihren Hund nicht nur im Alltag unter Kontrolle haben.

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste zum Hundeführerschein im Überblick

  • Hundeführerschein: Der Führerschein für den Hund ist eine freiwillige Prüfung für Hundehalterinnen und Hundehalter. Der Nachweis dokumentiert, dass diese wissen, wie sie ihren Hund unter Kontrolle haben, und dass sie sein Verhalten vorausschauend einschätzen können. 
  • Gesetzeslage: In Deutschland gibt es für Hundehalterinnen und Hundehalter keine Pflicht, einen Hundeführerschein zu besitzen. Im Gegensatz zum Sachkundenachweis handelt es sich um eine freiwillige Prüfung. 
  • Prüfung: Ähnlich wie bei einer Autoführerscheinprüfung gibt es auch beim Hundeführerschein eine theoretische und praktische Prüfung. Bei der Prüfung für den Hundeführerschein wird unter anderem das Sozialverhalten des Hundes im Hinblick auf Kommunikation, Angst oder Aggression geprüft. 
  • Hundehaftpflichtversicherung: Die Voraussetzungen für den Hundeführerschein sind von Wohnort zu Wohnort unterschiedlich. In einigen Bundesländern müssen Hundehalterinnen und Hundehalter eine Haftpflichtversicherung für den Hund abgeschlossen haben, um an der Prüfung teilzunehmen. 

Was versteht man unter einem Hundeführerschein?

Ein Hund überquert eine Straße mit seinem Besitzer.

Der Hundeführerschein ist ein freiwilliger Nachweis für Hundehalterinnen und Hundehalter. Es handelt sich um eine personenbezogene Bescheinigung. Halterinnen und Halter zeigen mit der Bescheinigung, dass:

  • Sie die nötige Sachkunde über ihren Hund besitzen
  • der Hund gehorsam sein kann
  • der Hund sich im öffentlichen Raum benehmen kann
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Gut zu wissen: In Deutschland selbst gibt es keine allgemein verpflichtende Regelung zum Abschluss eines Hundeführerscheins. Je nach Wohnort kann der sog. Sachkundenachweis für Hunde jedoch als verpflichtender Nachweis für Halterinnen und Halter notwendig werden. Da die Prüfung zum Hundeführerschein häufig umfangreicher ist als die Prüfung für den Sachkundenachweis, wird der Hundeführerschein in manchen Bundesländern als Sachkundenachweis akzeptiert.

Welche Bundesländer verlangen Hundeführerschein?

Im Gegensatz zum Sachkundenachweis braucht man in keinem Bundesland einen Hundeführerschein. Dennoch kann es sich lohnen, einen Hundeführerschein zu besitzen. Hundehalterinnen und Hundehalter mit einem Hundeführerschein bekommen in einigen Bundesländern eine Vergünstigung der Hundesteuer. In anderen Bundesländern kann zudem die Leinenpflicht für den Hund entfallen.  

In Bundesländern, in denen für bestimmte oder alle Hunde eine Nachweispflicht über einen Sachkundenachweis besteht, wird der Hundeführerschein häufig alternativ als Nachweis anerkannt. Grund dafür ist, dass die Prüfung für den Hundeführerschein umfangreicher ist als die Sachkundeprüfung. Letzterer lässt sich auch mit einem fremden Hund machen, den Hundeführerschein können Sie nur mit dem eigenen Hund absolvieren. 

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Gut zu wissen: Insbesondere Hundehalterinnen und Hundehalter von Listenhunden sollten sich darüber informieren, ob der Hundeführerschein als gültiger Nachweis akzeptiert wird. In einigen Bundesländern benötigen Halterinnen und Halter von Listenhunden einen Sachkundenachweis, der nachweist, dass sie ihr Tier selbst in Gefahrensituationen unter Kontrolle haben.

Wie bekommt man einen Hundeführerschein?

Ein Golden Retriever schaut zu seinem Herrchen auf.

Um einen Hundeführerschein ausgestellt zu bekommen, müssen Hundehalterinnen und Hundehalter eine theoretische und praktische Prüfung ablegen. Der Inhalt dieser Prüfungen kann nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, sondern auch von Prüfungsstelle zu Prüfungsstelle, da es keine einheitlichen Richtlinien zu den Prüfungsinhalten gibt.

Hundeführerschein: Wo kann man ihn machen?

Es gibt verschiedene Anlaufstellen, bei denen man den Hundeführerschein machen kann. In der Regel wird der Hundeführerschein von Hundeschulen, Vereinen, Hundetrainerinnen und Hundetrainer oder Verbänden angeboten. Dazu zählen unter anderem: 

  • Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV)
  • Berufsverband zertifizierter Hundetrainer (BVZ)
  • Dachverband für Haustierverhaltensberatung in Europa (DHVE)

Gibt es Voraussetzungen für den Hundeführerschein?

Nicht alle Tiere können an der Prüfung teilnehmen. Zum Abschluss eines Hundeführerscheins muss der Hund mindestens 12 Monate alt sein, wobei die Hundehalterin oder der Hundehalter ein Mindestalter von 16 Jahren haben muss. Sobald die Prüfung zum Führerschein für den Hund erfolgreich abgelegt wurde, gilt der Nachweis, solange Hund und Halterin bzw. Halter zusammenleben. 

Der Hundeführerschein ist ein personenbezogener Nachweis. Damit ist gemeint, dass er nicht auf andere Menschen wie Familienangehörige oder Freunde übertragbar ist. Zudem gilt der Nachweis nur für einen bestimmten Hund. Die Prüfung zum Hundeführerschein muss bei mehreren Hunden also für jeden Vierbeiner separat abgelegt werden. 

Zudem sind ein ausreichender Impfschutz und eine Hundehaftpflichtversicherung in einigen Bundesländern weitere Voraussetzungen für die Zulassung zum Hundeführerschein. Auch wenn es in einigen Bundesländern keine Pflicht zur Hundehaftpflicht gibt, kann der Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung trotzdem sinnvoll sein. Verursacht der Hund einen Schaden, müssen Hundehalterin oder Hundehalter ohne entsprechenden Haftpflichtschutz für den entstandenen Schaden aufkommen. 

Die petolo Hundehaftpflichtversicherung sichert Hundehalterinnen und Hundehalter finanziell ab, falls ihrem Vierbeiner ein Missgeschick unterläuft und so einen Schaden verursachen. So müssen sich Hundehalterinnen und Hundehalter im Alltag keine Sorgen um ihren Vierbeiner machen.

Die petolo Übersicht der Hundehaftpflichttarife.

Prüfung zum Hundeführerschein

Bei der Prüfung zum Hundeführerschein werden Hundehalterinnen bzw. Hundehalter unter anderem zu Themen wie Sachkunde, Sozialverhalten und Kontrolle des Hundes abgefragt. Um die Prüfung zu bestehen, ist es wichtig, dass Halterinnen und Halter mit ihrem Hund ein Team bilden und sich aufeinander verlassen können.

Theorieprüfung abschließen

Die Theorieprüfung ist der erste Teil zum Abschluss des Hundeführerscheins. Es werden tierbezogene Fragen in – je nach Bundesland – etwa 35 Multiple-Choice-Fragen gestellt. Oftmals kann die Theorieprüfung auch online abgelegt werden. Die Fragen umfassen Themengebiete wie:

  • Sozialverhalten
  • Kommunikationsverhalten
  • Lerntheorie und Erziehung
  • Angst und Aggression
  • Haltung und Pflege
  • Kenntnisse zur Rasse
  • Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung
  • Hundegesetze

Wie lange man für den theoretischen Teil einer Prüfung zum Hundeführerschein braucht, hängt von der jeweiligen Anlaufstelle ab. In der Regel kann man zwischen 60 und 120 Minuten für die Prüfung einplanen. 

Praktischen Teil abschließen

Erst nach erfolgreichem Abschluss der Theorieprüfung sind Hundehalterinnen und Hundehalter zur praktischen Prüfung zugelassen. Diese findet häufig an öffentlichen Orten statt, um die Reaktion auf andere Hunde und Menschen sowie Alltagssituationen zu testen. In der praktischen Prüfung stellen Halterinnen und Halter unter Beweis, dass sie ihren Vierbeiner im Alltag unter Kontrolle haben. Aufgaben, die die Prüfer unter anderem stellen, sind: 

  • Wie verhält sich der Hund im öffentlichen Raum? 
  • Kann der Vierbeiner ohne Leine oder locker an der Leine geführt werden? 
  • Wie reagiert der Hund auf Menschengruppen oder Verkehr?  
  • Bleibt der Hund in Stresssituationen entspannt?
  • Kann das Tier Kommandos wie Sitz, Bleib oder Platz befolgen?
  • Zeigen Halterinnen und Halter tiergerechtes und vorausschauendes Verhalten?

In der Regel beträgt die Dauer der praktischen Prüfung zwischen 2 und 3 Stunden. Das Verhalten der Hundehalterin oder des Hundehalters wird genauso in die Bewertung miteinbezogen wie das Verhalten des Tieres.

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Gut zu wissen: Je nach Wohnort befreit der Hundeführerschein Hunde von der Leinenpflicht, wie beispielsweise in Berlin und Hamburg. Dies wird von der am Wohnort zuständigen Tierärztekammer geregelt.

Wie hoch sind die Kosten für den Hundeführerschein?

Die Kosten für den Hundeführerschein betragen in der Regel zwischen 70 und 130 €. Mögliche Kosten für die Vorbereitung sind in diesen Kosten noch nicht enthalten.  

Hundeschulen bieten häufig Vorbereitungskurse für den Hundeführerschein an, da die praktische Prüfung in der Regel schwieriger ist als die theoretische. Für den theoretischen Teil können Hundehalterinnen und Hundehalter im Fachhandel Fachbücher kaufen oder sich online informieren, um sich vorzubereiten.  

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Gut zu wissen: Für den Fall, dass Hundehalterinnen und Hundehalter die Prüfung zum Hundeführerschein nicht bestehen, können sie die Prüfung beliebig oft wiederholen. Dies gilt für die Theorie- und Praxis-Prüfung.

Fazit: Darum lohnt sich ein Hundeführerschein

Ein Hund läuft brav neben seinem Herrchen.

Einen Hundeführerschein braucht man in keinem Bundesland, dennoch lohnt sich der Nachweis sowohl für den Hund als auch Hundehalterinnen und Hundehalter. Letztere lernen ihr Tier genauer kennen und können so ein tieferes gegenseitiges Vertrauen zum Hund aufbauen. So können Sie als Hundehalterin oder Hundehalter entspannter sein, wenn sie mit ihrem Vierbeiner im öffentlichen Raum unterwegs sind. 

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  • Schutz bei Deckschäden (gewollt & ungewollt)
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Quellenangaben:

¹https://hundefuehrerschein.net/theoretische-pruefung/

²https://www.bvz-hundetrainer.de/Hundefuehrerschein-Pruefungsablauf.html