Ein Hund sitzt vor seinem Napf und will nicht trinken.

Der Hund trinkt nicht: Was ist normal und wann der Ursache auf den Grund gehen?

Verweigert ein Hund über einen längeren Zeitraum die Aufnahme von Wasser, kann es zu einer Austrocknung (Dehydration) kommen. Besonders gefährdet sind Welpen, alte Hunde und Hunde mit einer Vorerkrankung. In diesem Ratgeber erhalten Sie alle wichtigen Infos zum Trinkverhalten Ihres Vierbeiners.

Inhaltsverzeichnis

💡Wenn der Hund nicht mehr trinkt – alles Wichtige auf einen Blick

  • Erkrankung: Unter einer Dehydration ist ein Mangel an Wasser im Körper zu verstehen, der entsteht, wenn dem Körper weniger Wasser zugeführt wird, als er verliert. 
  • Ursachen: Bei starkem Erbrechen oder Durchfall eines Hundes läuft dieser Gefahr auszutrocknen. Auch starkes Schwitzen bei Hitzewellen kann auf Dauer zu einer Dehydrierung führen. Junge Welpen und ältere Hunde sind besonders gefährdet auszutrocknen, wenn sie nicht trinken.   
  • Anzeichen: Verringerte Urinproduktion, Schwitzen, Trockenheit des Mauls, verminderte Hautelastizität sowie natürlich Durst sind die ersten Anzeichen einer Dehydration, wenn der Hund nicht trinkt. 
  • Absprache mit Tierärztin oder Tierarzt: Spätestens, wenn der Hund nicht trinkt und schlapp ist, sollte eine Tierärztin oder ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine Dehydration kann ernsthafte Folgen wie Organschäden haben. 

Wie viel sollte ein Hund täglich trinken?

Um ihren Durst zu stillen und den Körper fit zu halten, brauchen Hunde genauso wie Menschen jeden Tag frisches Wasser. In der Regel benötigen Hunde 20 bis 100 ml pro Kilogramm Körpergewicht an Flüssigkeit. Wiegt Ihr Hund zum Beispiel 20 Kilogramm, sollte er um die zwei Liter pro Tag trinken. 

Der tägliche Bedarf an Flüssigkeit muss der Hund jedoch nicht unbedingt in Form von Wasser zu sich nehmen. Je nachdem wie die Ernährung eines Hundes gestaltet ist, kann es durchaus sein, dass der Hund einen Großteil seines täglichen Bedarfs an Wasser über die Nahrung wie Nassfutter oder BARF aufnimmt. 

Trinkt ein Hund nicht viel oder will einfach nicht trinken, muss dieser Umstand Hundehalterinnen und Hundehaltern nicht unbedingt Sorgen bereiten. Verminderte Aktivität oder vermindertes Schwitzen bei Kälte beeinflussen den Wasserbedarf eines Hundes. 

💡
Gut zu wissen: Es ist ganz natürlich, dass sich Hundehalterinnen und Hundehalter Sorgen machen, wenn der geliebte Hund nicht mehr trinkt und man den Hund nicht zum Trinken bringen kann. Um sich Gewissheit zu schaffen, ist es wichtig, eine Tierärztin oder einen Tierarzt zu konsultieren. Aber auch die reine tierärztliche Beratung ist meist mit Kosten verbunden. Mit der petolo Hundekrankenversicherung sind Sie vor hohen Tierarztkosten für den Hund geschützt. Wir übernehmen die Kosten bis zum 4-fachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).

Hund will nicht trinken – die ersten Anzeichen einer Dehydrierung

Zum Aufrechterhalten des Wasserhaushalts muss der Hund genügend trinken. Solange das Durstzentrum im Gehirn eines Hundes nicht gestört ist, wird dieses auch ein Durstgefühl beim Hund auslösen. Will der Hund jedoch nicht trinken, wird er dieses Gefühl ignorieren und den Trinknapf nicht anrühren. Anzeichen dafür, dass ein Hund Durst hat, sind häufiges Schlecken des Mauls, Schlecken von anderen Gegenständen, die feucht sind, und der allmähliche Verlust an Energie. 

Hundehalterinnen und Hundehalter haben aber auch die Möglichkeit zu testen, ob ein Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Dafür können Sie folgende Dinge überprüfen:

  • Urinproduktion

Trinkt ein Hund nicht genügend, produziert er stark konzentrierten Urin. Dieser ist meist sehr geruchsintensiv und weist eine dunkelgelbe Färbung auf. In einigen Fällen kann es auch dazu kommen, dass der Hund gänzlich aufhört zu urinieren. 

  • Beschaffenheit des Maules

Das Zahnfleisch eines gesunden Hundes sollte von heller Farbe sein sowie weich und feucht. Bei Hunden, die nicht genügend trinken, ist das Zahnfleisch oft klebrig oder gar trocken. 

  • Hautelastizität

Auch die Haut wird in Mitleidenschaft gezogen, wenn ein Hund kein oder nicht genügend Wasser trinkt. Bahnt sich eine Dehydrierung an, vermindert sich die Hautelastizität des Hundes. Insbesondere am Nacken eines Hundes können Hundehalterinnen und Hundehalter die Elastizität der Haut überprüfen. Dafür wird vorsichtig an der Nackenhaut des Hundes gezogen und nach wenigen Sekunden wieder losgelassen. Springt die Haut nicht in den ursprünglichen Zustand zurück, kann es sein, dass der Hund nicht genug Wasser trinkt.

Der Hund will nicht trinken – hat das etwas mit dem Futter zu tun?

Ein Hund schaut in seinen Futternapf.

Wie Hundehalterinnen und Hundehalter ihren Vierbeiner ernähren, hat große Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes. Für die Ernährung eines Hundes kommen in der Regel Trockenfutter, Nassfutter oder BARF infrage. Man kann nicht pauschal sagen, dass die eine Futterart besser ist als die andere, jedoch hat das Futter auch Einfluss auf den täglichen Wasserbedarf eines Hundes. 

Anders als bei Nassfutter besitzt Trockenfutter einen geringen Feuchtigkeitsanteil, weshalb es für Hundehalterinnen und Hundehalter so wichtig ist, darauf zu achten, dass der tägliche Wasserbedarf eines Hundes bei einer Trockenfutter-Ernährung gedeckt ist. BARF steht für “Biologisch artgerechtes rohes Futter”. Das Futter besteht hier fast ausschließlich aus frischem, rohem Fleisch. Ähnlich wie beim Nassfutter braucht ein Hund bei dieser Futterart weniger Wasser als beim Trockenfutter. 

💡
Gut zu wissen: Eine abrupte Futterumstellung kann auch dazu führen, dass der Hund kein Wasser mehr trinken möchte oder der Hund nicht fressen will. Um das Trinkverhalten eines Hundes durch eine Futterumstellung negativ zu beeinflussen, bietet es sich für Hundehalterinnen und Hundehalter an, die Umstellung allmählich erfolgen zu lassen. Insbesondere, wenn auf Trockenfutter umgestellt wird, lohnt es sich immer, ein wenig mehr Wasser in den Napf zu füllen.

Weitere Ursachen für das veränderte Trinkverhalten eines Vierbeiners 

Abgesehen davon, dass ein Napf nicht mit genügend Wasser gefüllt ist oder der Hund durch eine abrupte Futterumstellung den Trinknapf nicht anrühren möchte, gibt es noch andere Gründe, warum ein Hund nicht trinkt. Dazu gehören unter anderem: 

  • Futterallergien: Ist ein Hund gegen einen Inhaltsstoff im Futter allergisch, kann es beispielsweise zu Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit kommen. Infolgedessen trinkt der Hund häufig nicht aus seinem Napf.
  • Erhöhter Stresspegel: Auch Stress kann ein Faktor sein, warum der Hund auf einmal nicht mehr säuft. Stress kann bei Hunden durch eine läufige Hündin, eine neue Umgebung oder Familienzuwachs ausgelöst werden. 
  • Operationen: Trinkt ein Hund nach einer OP nicht, kann das die Folge einer Narkose oder anderen Medikamenten sein. Tiere reagieren in der Regel sensibler auf Medikamente als Menschen, da ihnen nicht selten von diesen schlecht wird. Andererseits kann eine Infusion der Grund dafür sein, warum der Hund nach einer OP nicht trinkt, da diese den Flüssigkeitshaushalt ausgleicht, sodass Ihr Liebling keinen Durst verspürt. 
  • Probleme mit dem Gebiss: Bei Zahnfleisch- oder Zahnproblemen säuft der Hund nicht, da er empfindlich auf kaltes Wasser reagiert. Hundehalterinnen und Hundehalter können solche Gebissprobleme mit der richtigen Zahnpflege ihres Hundes vermeiden. 
  • Erkrankung des Magen-Darm-Trakts: Liegt eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts vor, kann es schwierig werden, den Hund zum Trinken zu bringen. Häufig erbricht der Hund und leidet an Durchfall. 
  • Nierenerkrankungen und Diabetes: Bei diesen Krankheiten kommt es zu einem erhöhten Harndrang des Hundes, wodurch dieser schneller an Flüssigkeit verliert. Insbesondere im Anfangsstadium dieser Krankheiten verringert sich das Durstgefühl Ihres Hundes. Später kommt es zu einem gesteigerten Durst und Hunger. 
💡
Wichtig: Erbricht ein Hund oder hat zusätzlichen Durchfall, steigert sich das Risiko einer Dehydration enorm. Insbesondere für alte Hunde und neugeborene Welpen, die nicht trinken, kann dieser Umstand schnell lebensbedrohlich werden. Suchen Sie in solchen Fällen schnellstmöglich eine Tierarztpraxis auf. Mit der petolo Hundeversicherung werden je nach Tarif bis zu 100 % der Kosten übernommen.

Mit petolo müssen Sie sich um die Kosten für einen Tierarztbesuch keine Sorgen mehr machen. Je nach Tarif werden mit der petolo Hundeversicherung bis zu 100 % der Tierarztkosten übernommen.

Die Tarifübersicht von petolo für Hundekrankenversicherungen.

Wie kann man einen Hund zum Trinken bringen?

Sofern die Verweigerung von Flüssigkeit nicht einer Erkrankung geschuldet ist, gibt es mehrere Möglichkeiten, um einen Hund, der nicht aus seinem Napf trinkt, zum Trinken zu animieren. Dazu zählen beispielsweise:

  • Verschiedene Wasserquellen wie etwa farbige Wassernäpfe, ein Trinkbrunnen oder interaktive Trinknäpfe
  • „Infused Water“, damit ist gemeint, dass das Wasser für den Hund mit Fleischsaft, Knochenbrühe oder Obststückchen verfeinert werden kann 
  • Anpassung der Trinkwassertemperatur, um beispielsweise Zahnschmerzen zu vermeiden

In jedem Fall sollten Sie einem Hund, der nicht trinkt, sei es aus einem Napf oder einem anderen Gefäß, Ruhe und Privatsphäre bieten. 

💡
Tipp: Trinkt ein alter Hund oder ein neugeborener Welpe nicht oder nur wenig Wasser, kann es bereits helfen, den Napf etwas zugänglicher für das Tier zu machen. Möglicherweise könnte ein niedriger Trinknapf oder ein anderer Standort die Lage verbessern. 

Sprechstunde bei Dr. Fressnapf

Die Ursache für die Flüssigkeitsverweigerung von Hunden ist nicht immer etwas Ernsthaftes. Trotzdem sollten Hundehalterinnen und Hundehalter ihren Vierbeiner bei jedem untypischen Verhalten genau beobachten und im Ernstfall eine Tierärztin oder einen Tierarzt konsultieren. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Hund nicht trinkt und zusätzlich schlapp ist. Sind Sie sich unsicher, ob Ihr Hund eine tierärztliche Behandlung benötigt, können Sie alle Ihre Fragen und Unsicherheiten bei einer Videosprechstunde mit Dr. Fressnapf von zu Hause aus abklären lassen. Über die Kamera an Ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop kann eine erfahrene Online-Tierärztin oder ein erfahrener Online-Tierarzt einen genauen Blick auf Ihren Vierbeiner werfen und den Gesundheitszustand des Hundes beurteilen. Der Vorteil: Ihr Hund bleibt in seiner gewohnten Umgebung und Sie ersparen ihm den Stress, den eine Fahrt in die Tierarztpraxis mit sich bringen kann. Stellt sich heraus, dass Ihr Liebling tierärztlich behandelt werden muss, können die Online-Tierärztinnen und -Tierärzte Sie direkt an die nächste Tierarztpraxis oder Tierklinik Ihrer Wahl überweisen.

Fazit: Der Hund trinkt nicht: Was beachten? 

Ein Hund ist mit seinem Frauchen beim Tierarzt.

Dehydration kann eine der Folgen sein, wenn ein Hund nicht mehr trinkt. Insbesondere für Welpen, die einen erhöhten Wasserbedarf haben, kann dies verheerend sein. Auch alte Hunde können plötzlich die Aufnahme von Wasser verweigern. In solchen Fällen sollten Hundehalterinnen und Hundehalter schnell reagieren und eine Tierarztpraxis aufsuchen. Bei andernfalls gesunden und ausgewachsenen Vierbeinern können Hundehalterinnen und Hundehalter zunächst einmal abwarten und beobachten, wie sich das Trinkverhalten des Hundes über die nächsten 1 bis 2 Tage verändert. Unsere freudigen Vierbeiner sollten in der Regel etwa 20 bis 100 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag trinken. Bessert sich das Trinkverhalten Ihres Hundes nicht nach einigen Tagen oder treten zusätzlich Erbrechen und Durchfall auf, sollte eine Tierärztin oder ein Tierarzt konsultiert werden

💡
Gut zu wissen: Dem Flüssigkeitsmangel, also der Dehydration, kann am besten mit Wasser vorgebeugt werden. Andere Flüssigkeiten wie Milch, Tee, Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke sollten nicht vom Hund konsumiert werden. Koffein ist für Hunde giftig und Milch kann vom Hund nicht verdaut werden.
Krankheiten