Hepatitis beim Hund: Ursachen, Symptome & Behandlung
Hepatitis bei Hunden ist eine ansteckende Leberentzündung, die schwerwiegende Folgen mit sich ziehen kann. In Westeuropa ist die Virusinfektion jedoch nicht weit verbreitet. Welche Symptome Hepatitis bei Hunden hat, ob die Krankheit heilbar ist und wie man sie vorbeugen kann, erklären wir Ihnen.
Inhaltsverzeichnis
💡 Das Wichtigste zur Hepatitis beim Hund auf einem Blick:
- Erreger: Hepatitis contagiosa canis (HCC) bzw. eine akute Leberentzündung wird durch das Canine Adenovirus-1 verursacht. Das umweltresistente Virus ist zwar weltweit verbreitet, kommt in Westeuropa aber nur noch selten vor.
- Ansteckung: Die Infektion erfolgt meist durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden oder über Kontakt mit infiziertem Urin, Kot oder Speichel. Ungeimpfte Hunde und Welpen sind besonders gefährdet.
- Symptome: Zu den Symptomen zählen u. a. Fieber, Erbrechen, Durchfall, Apathie, Bauchschmerzen und Augenentzündungen. Bei akuten Verläufen treten die Symptome plötzlich auf.
- Behandlung: Die Therapie von Hepatitis bei Hunden zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu verhindern. Mit einer frühzeitigen Impfung gegen Hepatitis können Sie Ihren Hund vor der Virusinfektion schützen.
Was versteht man unter Hepatitis beim Hund?
Hepatitis contagiosa canis (HCC) bei Hunden ist eine ansteckende Virusinfektion mit dem Canine Adenovirus-1 als Erreger. Die Krankheit wird auch als ansteckende Leberentzündung bezeichnet. Heutzutage tritt die Erkrankung in ihrer akuten Form eher selten auf, allerdings ist das Canine Adenovirus-1 häufig für die Entstehung einer chronischen Leberentzündung bei Hunden mitverantwortlich. Das Virus ist weltweit verbreitet, umweltresistent und kann bei Zimmertemperatur mehrere Wochen überleben. Eine Infektion mit dem Virus bleibt häufig unbemerkt, da bei Hunden nicht zwangsweise Symptome der Krankheit auftreten. Sind die Tiere mit dem Canine Adenovirus-1 infiziert, bilden sie Antikörper, die vor einer erneuten Infektion mit dem Erreger schützen.
Unser Tipp: Sollte sich Ihr Hund mit Hepatitis contagiosa canis (HCC) infizieren, müssen Sie sich keine Sorgen um die Kosten der Tierarztpraxis machen. Die petolo Hundekrankenversicherung die Kosten für die Behandlung von Hepatitis beim Hund.
Hepatitis beim Hund: Ursachen und Ansteckung
Ursache von Hepatitis bei Hunden ist das Canine Adenovirus-1. Die Ansteckung mit dem Erreger kann über verschiedene Wege erfolgen. Das Virus wird von Hunden über Kot, Urin oder Speichel ausgeschieden. In den meisten Fällen erfolgt die Ansteckung durch direkten Kontakt mit den infizierten Ausscheidungen. Auch über den direkten Kontakt von Hund zu Hund kann eine Infektion entstehen oder durch die Aufnahme von infiziertem Wasser oder Futter. Nachdem die Erkrankung überwunden wurde, kann das Virus noch bis zu einem Jahr später ausgeschieden werden, sodass eine Ansteckung anderer Tiere weiterhin möglich ist. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr in Umgebungen mit vielen Hunden. Am anfälligsten für eine Ansteckung mit Hepatitis sind ungeimpfte Hunde und Welpen.
Gut zu wissen: Ist Hepatitis beim Hund ansteckend für Menschen? Eine Übertragung des Virus von Tier zu Mensch ist nicht möglich. Somit ist Hepatitis beim Hund nicht ansteckend für Menschen. Allerdings können neben Hunden auch andere Tiere an HCC erkranken, wie Dachse, Wölfe, Füchse oder Stinktiere.
Welche Symptome treten bei Hepatitis beim Hund auf?
Der Verlauf einer Hepatitis-Infektion kann von Hund zu Hund unterschiedlich ausfallen. Einige Vierbeiner bleiben sogar komplett symptomlos, sodass die Erkrankung der Leber gar nicht erkannt wird. Treten nach der Ansteckung mit Hepatitis Symptome beim Hund auf, machen sich diese in der Regel zwei bis fünf Tage danach bemerkbar. Bei einer akuten Leberentzündung nehmen die Symptome nicht schleichend zu, sondern treten plötzlich ein. Zu den Symptomen von Hepatitis beim Hund zählen:
- Verschlechterung des Allgemeinbefindens
- Fieber beim Hund
- Apathie bzw. Teilnahmslosigkeit
- Hund hat Durchfall
- Hund muss erbrechen
- Dehydration
- Bauchschmerzen
- Anorexie
- Wassereinlagerungen am Kopf, Hals und Brustbereich
- Entzündung der Augen (hepatic blue eye) und Nieren
- Trübung der Hornhaut
- Blutungen an Haut und Schleimhäuten
Verlaufsformen von HCC bei Hunden
Welche Symptome und mögliche Spätfolgen bei Ihrem Hund auftreten, ist maßgeblich vom Verlauf der Krankheit abhängig. Man unterscheidet prinzipiell zwischen vier Verlaufsformen:
- Akuter Verlauf: Bei einem akuten Verlauf der Leberentzündung bei Hunden treten die meisten Symptome auf. In der Regel leidet der Hund zunächst an Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber und Apathie. Schwellungen der Leber, Milz, Mandeln und Lymphknoten können folgen. Auch Ödeme und Blutungen der Schleimhäute sind keine Seltenheit bei einem akuten Verlauf.
- Subakuter Verlauf: Der subakute Verlauf unterscheidet sich zunächst kaum vom akuten Verlauf, weshalb eine Auseinanderhaltung der beiden oft schwierig ist. Beim subakuten Verlauf sind die Symptome jedoch weniger ausgeprägt. Hier leiden die Hunde vor allem an Erbrechen, Durchfall, Fieber und der bläulichen Trübung der Hornhaut. Diese Entzündung der Augen verheilt allerdings meist nach einigen Wochen.
- Perakuter Verlauf: Der perakute Verlauf von Hepatitis bei Hunden ist relativ selten, aber umso gefährlicher. Das einzige Symptom sind meist feine Blutungen, die durch Gerinnungsstörungen auftreten. Der Verlauf kann bei infizierten Tieren innerhalb weniger Stunden tödlich enden. Insbesondere Welpen, Junghunde und geschwächte Tiere können von diesem Verlauf betroffen sein.
- Chronischer Verlauf: Eine chronische Hepatitis-Erkrankung beim Hund verläuft oftmals ohne Symptome, wodurch die Krankheit häufig erst spät oder gar nicht erkannt wird. Kann der Körper des Hundes das Virus nicht alleine bekämpfen und die nötigen Antikörper bilden, kann sich der Erreger dauerhaft in der Leber ansiedeln. Durch den chronischen Verlauf kann es langfristig zu einer Leberfibrose und Leberzirrhose kommen. Dadurch wird nach und nach das eigentliche Gewebe der Leber zerstört und durch funktionsloses Bindegewebe ersetzt.
Behandlung von Hepatitis bei Hunden
Eine ursächliche Behandlung der ansteckenden Leberentzündung bei Hunden ist leider nicht möglich. Die Therapie für Hepatitis beim Hund zielt darauf ab, die Symptome bestmöglich zu behandeln und die Verschlimmerung des Gesundheitszustands zu verhindern. Häufig bekommen infizierte Hunde eine intravenöse Infusionstherapie, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Tieres zu stabilisieren. So kann eine Dehydration vermieden werden und die Leberfunktion wird unterstützt. Bei einer chronischen Hepatitis ist für den Hund eine langfristige Behandlung mit Medikamenten und eine regelmäßige Überwachung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt nötig. Dies dient dazu, die Krankheit unter Kontrolle zu halten und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.
Unser Tipp: Um sich vor hohen Tierarztkosten beim Hund zu schützen, falls Ihr Liebling doch mal an Hepatitis erkranken sollte, empfiehlt sich der Abschluss einer Tierkrankenversicherung. Die Hundekrankenversicherung von petolo übernimmt nicht nur die Kosten von tierärztlichen Behandlungen Ihres Hundes, wie z. B. bei einer Leberentzündung, sondern beinhaltet in allen Tarifen ebenfalls eine OP-Versicherung. Mit dem Vollschutz der Versicherung sind Sie und Ihr Hund bestens abgesichert.
Wie wird Hepatitis bei Hunden diagnostiziert?
HCC bei Hunden zu diagnostizieren gestaltet sich oftmals schwer für Tierärztinnen und Tierärzte, da die Symptome auch auf andere Erkrankungen zutreffen und entsprechend fehlinterpretiert werden können. Eine Blutuntersuchung beim Hund kann bei der Diagnose hilfreich sein und bereits zwei Tage nach der Infektion Anzeichen auf die Erkrankung geben. Typisch für Hepatitis sind eine geringe Menge an Blutplättchen und weißen Blutkörperchen. Allerdings können diese Werte auch auf andere Erkrankungen zutreffen, wodurch eine genaue Diagnose erschwert wird. Ebenfalls können Untersuchungen des Urins und Nasensekrets Rückschlüsse auf eine Ansteckung mit dem Canine Adenovirus-1 liefern. Die definitive Diagnose von Hepatitis beim Hund kann meist jedoch erst bei einer Biopsie durch die Untersuchung des Lebergewebes erfolgen.
Prognose: Ist Hepatitis beim Hund heilbar?
Die Heilungschancen für Hepatitis beim Hund hängen stark von der Art und dem Verlauf der Erkrankung ab. Eine akute Hepatitis mit wenigen Symptomen kann bei rechtzeitiger Behandlung gut kontrolliert werden und gegebenenfalls von selbst ausheilen. Allerdings können die Heilungschancen deutlich sinken, wenn die Krankheit mit starken und schwerwiegenden Symptomen einhergeht. In manchen Fällen kann die akute Hepatitis sich zur chronischen Verlaufsform entwickeln. Die chronische Form kann mit medikamentöser Behandlung und der Überwachung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt kontrolliert werden, um die Lebensqualität des Hundes zu steigern. Auch wenn die Krankheit überstanden wird, kann es zu Folgeschäden, wie der Trübung der Hornhaut oder Schäden an Nieren und Leber, kommen.
Fazit: Hepatitis-Impfung zur Vorbeugung
Die richtige Vorsorge ist entscheidend, um Hunde vor Hepatitis contagiosa canis zu schützen. Auch wenn die Krankheit in Westeuropa nicht mehr weit verbreitet ist, empfiehlt sich die Impfung, um eine Infektion mit der potenziell lebensbedrohlichen Krankheit zu verhindern. Insbesondere, wenn Sie mit Ihrem Hund in den Urlaub möchten und z. B. in ein osteuropäisches Land reisen, wo der Erreger noch weiter verbreitet ist, sollte Ihr Hund die Hepatitis-Impfung vorher erhalten. Verabreicht werden kann die Impfung ab der achten Lebenswoche und sollte so früh wie möglich durchgeführt werden. Für einen optimalen Schutz nach der Grundimmunisierung kann die Impfung alle drei Jahre aufgefrischt werden.
Quellenangaben:
- https://www.bionity.com/de/lexikon/Hepatitis_contagiosa_canis.html
- https://www.kleintierpraxis-wandsbek.de/hunde/krankheiten-hunde/hepatitis-contagiosa-canis-hcc/
- https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/impfempfehlungen-fuer-hund-und-katze/infektionskrankheiten-hund/hepatitis-contagiosa-canis/
- https://www.vetpharm.uzh.ch/imscout/Hund/IME_0016.htm