Gesundheitscheck bei Hunden: Worauf kommt es bei der Vorsorgeuntersuchung an?
Regelmäßige Gesundheitschecks bei Hunden sind wichtig, um Krankheiten früh erkennen und behandeln zu können. Sie sollten aber nicht nur im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung in der Tierarztpraxis stattfinden, sondern auch kontinuierlich Zuhause durch Sie als Tierhalterin bzw. Tierhalter.
Inhaltsverzeichnis
💡Das Wichtigste zusammengefasst: Gesundheitschecks bei Hunden
- Gesundheitscheck: Während des Gesundheitschecks in der Tierarztpraxis wird Ihr Hund eingehend untersucht und Sie als Hundebesitzerin bzw. -besitzer zu möglichen Wesens- und Verhaltensänderungen befragt.
- Untersuchungen: Die Tierärztin bzw. der Tierarzt untersucht u. a. Ohren, Augen, Zähne, Fell und Haut, bestimmt das Gewicht, hört Herz, Lunge und Atemwege ab und misst Blutdruck, Puls und Temperatur Ihres Hundes.
- Häufigkeit: Im Normalfall reicht ein Gesundheitscheck bei Hunden einmal im Jahr aus. Haben Sie einen älteren Hund, kann es ratsam sein, seinen allgemeinen Gesundheitszustand zweimal jährlich von der Tierärztin bzw. dem Tierarzt überprüfen zu lassen.
- Kosten: Für den Gesundheitscheck von Hunden und Katzen entstehen mindestens Kosten von 24 €. Je nach Aufwand der Untersuchung und ggf. weiteren Behandlungen steigen die Kosten.
Was wird beim Gesundheitscheck bei Hunden untersucht?
Beim Gesundheitscheck in der Tierarztpraxis wird Ihr Hund von der Schnauze bis zur Schwanzspitze am ganzen Hundekörper ausführlich untersucht:¹
- Kontrolle von Haut und Fell
- Zahnkontrolle von Zähnen, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat
- Abtasten von Bauch und Lymphknoten auf Veränderungen (Geschwülste, Tumore)
- Kontrolle der Augen und Ohren
- Abhören von Herz, Lunge und Atemwegen
- Überprüfung von Puls und Körpertemperatur
- Gewichtskontrolle
Ist Ihr Haustier bereits älter, kann es sinnvoll sein, im Rahmen des Gesundheitschecks auch eine Urin- und Blutuntersuchung bei Ihrem Hund durchzuführen, da mit zunehmendem Alter die Gefahr von Erkrankungen, die sich auf den ersten Blick nicht erkennen lassen, steigt. Dazu gehören bei höherem Alter etwa Probleme mit dem Herz oder den Nieren.
Neben der körperlichen Untersuchung des Hundes beim Gesundheitscheck befragt Ihre Tierärztin bzw. Ihr Tierarzt Sie als Tierhalterin bzw. Tierhalter zu möglichen Symptomen und Auffälligkeiten im Verhalten und Wesen Ihres Haustieres. Bewegt sich der Hund in letzter Zeit zum Beispiel weniger, zieht sich zurück, zeigt ein erhöhtes Ruhebedürfnis oder ein verändertes Fress- und Trinkverhalten, kann dies ein Anzeichen für eine Erkrankung sein.
Durch die Gewichtskontrolle kann die Tierärztin bzw. der Tierarzt überprüfen, ob der Hund normalgewichtig ist oder zu Über- oder Untergewicht neigt. ² Insbesondere Rassen wie Retriever und Beagles sind häufiger von Übergewicht betroffen. Eine Diät kann dann helfen, Herz-Kreislauf-Problemen vorzubeugen. Untergewicht kann wiederum auf Probleme mit der Nahrungsaufnahme hindeuten, die nicht selten auf Zahnproblemen, wie Zahnfleischentzündungen, Frakturen oder weit fortgeschrittenem Zahnstein bei Hunden, beruhen. Daher ist im Rahmen des Gesundheitschecks des Hundes auch eine Untersuchung der Zähne und des Zahnhalteapparats wichtig.
Beim Gesundheitscheck steht somit nicht nur Ihr Hund im Fokus, sondern auch Sie als Tierhalterin bzw. Tierhalter. Denn Sie kennen Ihr Haustier am besten und können durch eine Analyse seines Verhaltens entscheidend dazu beitragen, auf mögliche Erkrankungen rechtzeitig hinzuweisen.³
Wie oft muss ich mit meinem Hund zum Tierarzt?
Der Gesundheitscheck Ihres Hundes beim Tierarzt sollte einmal pro Jahr durchgeführt werden. Haben Sie einen älteren Hund, kann es sinnvoll sein, seinen Gesundheitszustand zweimal jährlich in der Tierarztpraxis abchecken zu lassen.
Um Ihrem Tier den Stress zusätzlicher Tierarztbesuche zu ersparen, können Sie Termine für Auffrischimpfungen mit der jährlichen Gesundheitskontrolle verbinden, sofern dies zeitlich passt. Sind wichtige Impfungen abgelaufen, sollten Sie jedoch nicht warten, Ihren Hund impfen zu lassen.
Sie haben einen Welpen adoptiert? Dann sollten Sie den Kleinen direkt in einer Tierarztpraxis vorstellen. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt kann bereits bei einem ersten Gesundheitscheck Ihres Welpen prüfen, ob sich der junge Hund richtig entwickelt. Hier spielen etwa Punkte, wie der Knochenbau, Zustand und Stellung der Milchzähne und das Gewicht, eine wichtige Rolle. Auch anstehende Impfungen, wie die Grundimmunisierung Ihres Welpen sowie eventuelle Wurmkuren, sollten beim ersten Gesundheitscheck des Hundes überprüft und durchgeführt werden.
Kann ich meinen Hund auch Zuhause untersuchen?
Ja, das können Sie – und sollten Sie sogar. Denn neben dem jährlichen Gesundheitscheck Ihres Hundes in der Tierarztpraxis helfen vor allem regelmäßige Untersuchungen Zuhause dabei, Wesensveränderungen und Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Beim Gesundheitscheck Ihres Hundes Zuhause sollten Sie – ganz ähnlich dem Gesundheitscheck von Hunden und Katzen beim Tierarzt – folgende Punkte untersuchen:
- Ohren: Die Ohren Ihres Hundes sollten rosa und sauber sein. Eine rote Farbe oder ein unangenehmer Geruch kann auf eine Ohrenentzündung beim Hund hindeuten. Ist das Ohr verschmutzt, können Sie es vorsichtig mit einem feuchten, weichen Tuch oder einem Wattepad reinigen, nicht aber mit einem Ohrstäbchen. Säubern Sie nur den sichtbaren Bereich, aber nicht das Ohreninnere, das Sie nicht sehen können – das kann nur die Tierärztin bzw. der Tierarzt machen. Sie bemerken dunklen Ohrenschmalz? Auch das ist ein Fall für die Tierarztpraxis: Es könnte sein, dass Ihr Hund Milben hat.
- Krallen: Achten Sie darauf, die Krallen Ihres Hundes regelmäßig zu kürzen. Zu lange Krallen können sich in die Pfoten bohren, einwachsen und Schmerzen verursachen. Prüfen Sie nach Spaziergängen in der Natur, ob sich Fremdkörper in den Pfoten oder in den Zwischenräumen befinden, wie etwa Baumnadeln oder hartnäckige Grannen. Entfernen Sie auch diese vorsichtig. Ist die Haut an den Ballen trocken und rissig, hilft eine fettreiche Pflegecreme.
- Fell: Ein gesundes Hundefell ist seidig, weich und bei den meisten Rassen glänzend. Mattes Fell, Schuppen, kahle Stellen oder Rötungen können hingegen auf Erkrankungen, einen Befall mit Parasiten oder auf eine Allergie beim Hund hinweisen. So zeigt sich beispielsweise eine Futtermittelallergie bei Hunden oftmals durch Symptome wie Juckreiz, Ekzeme und offene Stellen am Hundekörper.
- Parasitenbefall: Überprüfen Sie bei der Fellkontrolle auch, ob sich irgendwo ungebetene Gäste eingenistet haben: Milben, Zecken oder Flöhe bei Hunden finden sich vorzugsweise an dünn behaarten Hautstellen, wo sich die Parasiten einfacher festsetzen können. Kontrollieren Sie vor allem Bein- und Schwanzansatz sowie die Haut am Bauch und den Innenschenkeln, aber auch Ohren, Maul, Lefzen, Hals und Pfoten.
- Zähne: Eine regelmäßige Zahnreinigung bei Hunden hilft dabei, Zahnproblemen vorzubeugen. Kontrollieren Sie die Zähne Ihres Vierbeiners auf Verfärbungen, Risse und Löcher und vergessen Sie das Zahnfleisch nicht – dieses sollte leicht rosa sein. Leuchtend-rotes Zahnfleisch ist hingegen ein Anzeichen für eine Entzündung und sollte im Rahmen einer professionellen Zahnprophylaxe des Hundes in der Tierarztpraxis behandelt werden. Gleiches gilt für unangenehmen Maulgeruch des Hundes. Neben Gesundheitscheck und Zahnkontrolle Zuhause sollten Sie zudem mit Hundezahnpasta und -zahnbürste Ihrem Hund die Zähne putzen.
- Stuhlgang: Durchfall oder sehr harter Kot können darauf hindeuten, dass Ihr Hund Probleme mit seiner Verdauung hat. Die Darmgesundheit des Vierbeiners kann z. B. durch falsches Futter aus dem Gleichgewicht geraten – aber auch ein Befall mit Giardien oder Würmern, Entzündungen des Darmes oder gar eine Vergiftung des Hundes lassen sich am Hundekot ablesen. Bemerken Sie Blut im Kot, sollten Sie umgehend Ihre Tierarztpraxis aufsuchen. Überprüfen Sie beim Gesundheitscheck des Hundes auch den After: Ist er verschmiert, geschwollen oder gerötet, kann eine Analdrüsenentzündung beim Hund vorliegen.
Während Sie etwa Zecken bei Hunden selbst entfernen und auch die Ohren Ihres Haustiers Zuhause reinigen können, sind Blut im Stuhl, Knubbel unter der Haut, Zahnstein und weitere ernsthafte Krankheitsanzeichen ein Fall für die Tierärztin bzw. den Tierarzt. Zögern Sie nicht und bringen Sie Ihre Fellnase in die Praxis oder Tierklinik, wenn Sie beim Gesundheitscheck Ihres Hundes Zuhause ungewöhnliche Veränderungen und Auffälligkeiten bemerken.
Was kostet ein Gesundheitscheck beim Hund?
Ein Gesundheitscheck beim Hund in der Tierarztpraxis kostet laut Gebührenordnung für Tierärzte (GOT):⁴
- Gesundheitscheck Hund (1-facher Satz): 23,62 €
- Gesundheitscheck Hund (2-facher Satz): 47,24 €
- Gesundheitscheck Hund (3-facher Satz): 70,86 €
Je nachdem, wie kompliziert sich die Untersuchung des Hundes gestaltet, kann die Tierarztpraxis zum 1-fachen, 2-fachen oder 3-fachen GOT-Gebührensatz abrechnen. In der Regel können Sie für die Routineuntersuchung Ihres Vierbeiners aber mit Kosten zwischen ca. 24 und 47 € rechnen. Darin enthalten ist eine allgemeine Untersuchung mit anschließender Beratung durch die Tierärztin bzw. den Tierarzt. Sollen weitere Gesundheitschecks wie Impfen, Röntgen, Blut- oder Urinuntersuchung oder ein Ultraschall beim Hund durchgeführt werden, fallen zusätzliche Kosten an.
Haben Sie eine Hundekrankenversicherung abgeschlossen, übernimmt diese je nach Versicherer die Kosten für den jährlichen Gesundheitscheck des Hundes. Bei der petolo Hundekrankenversicherung inklusive Hunde-OP-Versicherung sind die Kosten im jährlichen Gesundheitsbudget abgedeckt: Abhängig vom gewählten Tarif zahlen wir zwischen 80 und 120 € pro Jahr für Vorsorgeuntersuchungen Ihres Vierbeiners.
Unser Tipp: Der jährliche Gesundheitscheck bei Hunden und Katzen kann zwar nur vor Ort in der Tierarztpraxis durchgeführt werden – doch viele Fragen lassen sich auch von Zuhause aus beantworten. Ganz ohne stressige Anfahrten und Wartezeiten geht das dank der kostenlosen Videosprechstunde von Dr. Fressnapf. Diese ist in allen Tarifen unserer Hundekrankenversicherung inklusive.
Fazit: Warum ein regelmäßiger Gesundheitscheck bei Hunden sinnvoll ist
Oftmals ist es für Tierhalterinnen und Tierhalter nur schwer, wenn überhaupt zu erkennen, dass es dem geliebten Hund nicht gut geht. Regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt und Zuhause sind daher umso wichtiger, um Krankheiten und gesundheitliche Probleme frühzeitig aufzudecken, zu behandeln und somit für ein langes und glückliches Hundeleben zu sorgen. Mit der passenden Hundekrankenversicherung müssen Sie sich zudem keine Gedanken um anfallende Tierarztkosten machen.
Quellenangaben:
¹ https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21230
³https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0029-1202904
⁴https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/beruf/got/