Zwei Hunde messen ihre Kräfte und ziehen an einem Spielzeug.

Bisswunde beim Hund: Was kann ich tun, wenn mein Hund gebissen wird?

Beim Kräftemessen mit Artgenossen ist es schnell passiert: Ein Hund beißt einen anderen und fügt ihm eine Bisswunde zu. Der Schock bei Frauchen und Herrchen ist groß. Jetzt ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren, richtig zu reagieren und die Bisswunde des Hundes schnell behandeln zu lassen.

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste zusammengefasst: Bisswunde beim Hund

  • Was tun: Sehen Sie, dass Ihr Hund gebissen wird, sollten Sie umgehend handeln. Bringen Sie Ihren Hund aus der Gefahrenzone, ohne sich selbst zu gefährden. Ist Ihr Vierbeiner in Sicherheit, leinen Sie ihn an und reden Sie beruhigend auf ihn ein.
  • Erste Hilfe: Blutet Ihr Hund, leisten Sie sofort Erste Hilfe. Versorgen Sie die Bisswunde Ihres Hundes, indem Sie sie desinfizieren und mit einem Verband abdecken. Suchen Sie schnellstmöglich eine Tierarztpraxis auf.
  • In der Tierarztpraxis: Bei Hunden können selbst kleine Bisswunden gefährlich werden. Warten Sie daher nicht ab, sondern bringen Sie den Vierbeiner in eine Praxis oder Tierklinik. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt entscheidet, wie die Bisswunde Ihres Hundes am besten versorgt werden kann.
  • Nachsorge: Prüfen Sie, ob die Bissverletzung richtig verheilt. Nicht selten sind mehrere Tierarztbesuche erforderlich, um eine korrekte Wundheilung sicherzustellen. Wurde Ihr Hund durch einen anderen Hund gebissen, können Sie Anspruch auf Erstattung der Tierarztkosten und Schadensersatz vom gegnerischen Hundehalter haben.

Woran sieht man oder merkt man, ob ein Hund gebissen wurde?

Viele Hundehalterinnen und Hundehalter haben die folgende Situation schon einmal selbst erlebt: Auf einem Ausflug in den Park oder zur Hundewiese tollt Ihr Vierbeiner mit seinen Artgenossen herum, tobt sich aus, hat Spaß. Doch plötzlich wird aus dem unbeschwerten Spiel innerhalb von Sekunden gefährlicher Ernst: Die Hunde kämpfen miteinander und der eine Hund beißt den anderen.

Leider lassen sich solche Situationen bei der Begegnung mit anderen Hunden nicht gänzlich vermeiden – ein gewisses Risiko, dass Ihr Hund gebissen wird, wenn er mit fremden Hunden spielt, besteht immer. Als Hundehalterin bzw. Hundehalter ist es daher umso wichtiger, dass Sie wissen, was zu tun ist, wenn es zu einer Beißattacke kommt.

Während der Rauferei schüttet der Hundekörper Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin aus. Diese versetzen den Hund in Alarmbereitschaft und unterdrücken seine Schmerzempfindung. Da sich die Hormone auch nach der Beißerei noch im Körper befinden, kann es sein, dass Sie Bisswunden und Verletzungen bei Ihrem Hund nicht gleich bemerken – denn durch die Schmerzunterdrückung zeigt der Hund oftmals nicht an, dass er Schmerzen verspürt.

Hat sich die Situation etwas beruhigt, sinkt die Menge an Stresshormonen. Wurde Ihr Hund bei dem Kampf verletzt, wird er durch Stöhnen, Jaulen, Winseln oder starkes Hecheln auf seine Schmerzen aufmerksam machen. Auch wenn Ihr Liebling lahmt oder sich wiederholt an einer bestimmten Körperstelle leckt, kann das auf einen Hundebiss oder eine andere Verletzung hindeuten.

Haben Sie die Vermutung, dass Ihr Vierbeiner gebissen wurde, sollten Sie insbesondere die folgenden Körperstellen auf Bisswunden untersuchen:

  • Gliedmaßen
  • Hals und Kehle
  • Bauch- und Brustbereich
  • Kopf
  • Nacken

Hinweis: Seien Sie bei der Untersuchung Ihres Hundes auf Bisswunden unbedingt vorsichtig. Die Kombination aus Angst, Schmerz und Stress kann den gutmütigsten Vierbeiner aggressiv machen. Schützen Sie sich selbst und legen Sie Ihrem Hund, wenn möglich, einen Maulkorb oder eine Maulschlinge an, damit er Sie nicht beißen kann.

Was kann man als Hundehalter bei einer Bisswunde beim Hund tun?

Nach einem Kampf oder einer Beißerei mit einem anderen Hund ist es wichtig, dass Sie als Hundehalterin oder Hundehalter Ruhe bewahren – denn auch, wenn Sie die Extremsituation womöglich selbst in einen Schockzustand versetzt, kann nur die richtige Erste Hilfe nach einer Bisswunde bei Ihrem Hund Schlimmeres verhindern. Holen Sie, wenn nötig, Unterstützung durch andere Personen hinzu und gehen Sie wie folgt vor:

  • Untersuchung: Suchen Sie den Körper Ihres Hundes sorgfältig nach Bisswunden, Quetschungen und anderen Verletzungen ab. Insbesondere Verletzungen durch Fangzähne sind oft schwer auffindbar, da sie nur wenig bluten.
  • Selbstschutz: Seien Sie vorsichtig bei der Untersuchung: Angst, Stress und Schmerzen können Ihren Hund aggressiv machen. Legen Sie Ihrem Hund zum Selbstschutz einen Maulkorb an. Verwenden Sie außerdem, wenn möglich, Handschuhe während der Untersuchung.
  • Stark blutende Wunden: Bedecken Sie stark blutende Bisswunden bei Ihrem Hund mit steriler Wundgaze und legen Sie einen Druckverband an, um die Blutung zu stoppen. Als Notfall-Alternative tut es auch erst einmal eine Packung Papiertaschentücher und ein Tuch, das Sie fest um die blutende Bisswunde Ihres Hundes wickeln.
  • Offene Wunden: Bemerken Sie offene Bisswunden bei Ihrem Hund, müssen Sie diese zunächst desinfizieren. Spülen Sie die Wunde, falls möglich, mit sauberem Wasser aus und decken Sie sie mit einem Verband ab.
  • Große Bisswunden: Bei großflächigen Brust- oder Bauchverletzungen sollte Ihr Hund umgehend in die Tierklinik gebracht werden. Kündigen Sie Ihr Kommen vorab telefonisch an. Sollte die Bauchverletzung so schwer sein, dass Darmschlingen zu sehen sind, wickeln Sie ein warmes, sauberes, feuchtes Tuch um den Bauch Ihres Hundes, um den Darm zu schützen.
  • Bisswunden mit Loch: Kleine Bisswunden mit Löchern können für Ihren Hund lebensbedrohlich sein. Atmet Ihr Vierbeiner schnell, flach oder vernehmen Sie ein pfeifendes Geräusch, kann eine Bisswunde mit Loch auf eine kollabierte Lunge des Hundes hindeuten. Hat der andere Hund mit seinen Fangzähnen den Brustkorb durchstoßen, versuchen Sie, das Loch der Bisswunde abzudichten und bringen Sie Ihren Hund sofort in die Tierklinik.
  • Transport: Legen Sie Ihren Liebling in die stabile Seitenlage und wickeln Sie ihn in eine Hundedecke ein. Damit sich der Vierbeiner auf dem Weg zur Tierklinik nicht noch mehr verletzt, transportieren Sie ihn, wenn möglich, in seiner Hundetransportbox.

Auch wenn es Ihnen verständlicherweise schwerfällt: Versuchen Sie ruhig zu bleiben. Werden Sie zu nervös oder hektisch, überträgt sich Ihre Unruhe auf Ihren Liebling und versetzt ihn ebenfalls in Panik. Trauen Sie sich selbst nicht zu, in einer solchen Extremsituation Auto zu fahren, bitten Sie jemand anderen darum, Sie und Ihren Hund in die Tierarztpraxis oder Tierklinik zu bringen.

Wann sollte ich meinen Hund nach einem Hundebiss zum Tierarzt bringen?

Bisswunden sehen bei Hunden oft harmloser aus, als sie tatsächlich sind. Daher sollten Sie Ihren Hund in jedem Fall zur Tierärztin bzw. zum Tierarzt bringen, wenn er gebissen wurde. In der Tierarztpraxis kann die Bisswunde Ihres Hundes sorgfältig untersucht und gereinigt werden. Außerdem kann die Tierärztin bzw. der Tierarzt durch eine Blutuntersuchung beim Hund feststellen, ob durch den Biss Keime oder andere Bakterien in die Wunde gelangt sind. Dies ist wichtig, um auszuschließen, dass sich nach dem Hundebiss eine Entzündung unter der Haut entwickelt.

Bei Hunden können selbst kleine Bisswunden nach einer Beißerei gefährliche Folgen haben. Das liegt vor allem an der Beschaffenheit der Hundehaut – denn anders als bei uns Menschen ist die Haut bei Hunden nicht fest mit der Unterhaut verwachsen, sondern relativ frei verschiebbar. Zwischen Haut und Unterhaut liegt bei Hunden lockeres Bindegewebe. Wird dieses Bindegewebe durch den Biss geschädigt, können Keime aus dem Speichel des fremden Hundes in das Gewebe eindringen und dort schwere Entzündungen verursachen.

Ohne eine sorgfältige und fachkundige ärztliche Untersuchung lassen sich solche Folgeverletzungen häufig nicht erkennen. Innerhalb von Stunden oder Tagen vermehren sich die Erreger dann in der Wundhöhle und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Deshalb gilt bei der Frage, wann Sie bei einer Bisswunde mit Ihrem Hund zum Tierarzt sollten: Am besten immer.

Aber nicht nur bei Bisswunden, sondern auch bei Quetschwunden ist ein umgehender Tierarztbesuch ratsam. Quetschwunden sind gefährlich, da das gequetschte Gewebe anschwillt und durch die Quetschung nicht ausreichend mit Blut versorgt wird. Ist die Blutzufuhr für längere Zeit unterbrochen, stirbt das betroffene Gewebe ab und es kommt zu schmerzhaften Entzündungen.

Auch starke innere Blutungen, Verletzungen der Organe und Hämatome (Blutergüsse) sind eine ernstzunehmende Folge von Quetschwunden. Diese entstehen vor allem dann, wenn der Hund im Kampf durch den anderen Vierbeiner gepackt und geschüttelt wird. Bei kleinen, leichten Hunden kann dieses sogenannte Totschütteln im schlimmsten Fall einen tödlichen Genickbruch nach sich ziehen.

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Wussten Sie’s? Die Gefahr, dass sich Ihr Hund durch die Bissverletzung mit Tollwut ansteckt, ist hingegen sehr gering. Bereits seit 2008 gilt Deutschland als Land ohne Tollwut.

Bisswunde beim Hund: Behandlung und Heilung

Ein Hund hat eine Bisswunde an der Pfote, die mit einer sterilen Bandage versorgt wurde.

Wurde Ihr Hund gebissen, sollten Sie schnellstmöglich Ihre Tierärztin bzw. Ihren Tierarzt aufsuchen. Das gilt insbesondere bei gefährlichen Bissen am Kopf, am Hals, im Nackenbereich und am Bauch. In der Tierarztpraxis wird Ihr Hund sorgfältig untersucht und die Bisswunde ordnungsgemäß behandelt.

Wie wird eine Bisswunde beim Tierarzt behandelt?

Die Tierärztin bzw. der Tierarzt reinigt die Bisswunde zunächst mit einer sterilen, antiseptischen Lösung, um möglichst viele Keime aus der Wunde zu entfernen. Anschließend wird der Vierbeiner sorgfältig untersucht, um weitere Verletzungen von Nerven, Muskeln, Sehnen und Gelenken sowie Knochenbrüche auszuschließen. Bei einer schweren Beißattacke kann die Ärztin bzw. der Arzt einen Ultraschall beim Hund durchführen, um innere Blutungen und Verletzungen der Organe rechtzeitig zu erkennen. Das Röntgen des Hundes gibt Aufschluss über mögliche Knochenverletzungen.

Je nachdem, wie stark die Bisswunde des Hundes von Bakterien gefallen ist, entscheidet die Ärztin bzw. der Arzt, ob die Bissverletzung genäht wird oder besser ohne Wundverschluss abheilen sollte:

  • Ist bereits Gewebe durch eine Entzündung der Hunde-Bisswunde abgestorben, wird das tote Gewebe chirurgisch entfernt, um eine gefährliche Wundinfektion zu verhindern. Dazu kann der Hund in Narkose gelegt werden, damit er keine Schmerzen verspüren muss.
  • Bei schweren, tiefen Bisswunden kann die Tierärztin bzw. der Tierarzt dem Hund eine Wunddrainage legen. Diese fördert den Abfluss von Wundsekret durch einen dünnen Kunststoffschlauch, um Keime und Bakterien aus der Wunde herauszutransportieren.
  • Kleinere Bisswunden, die nicht entzündet sind, können nach der Wundreinigung genäht, geklebt oder geklammert werden. Das ist allerdings nur möglich, wenn die Wunde noch frisch ist – das heißt, wenn die Beißerei nicht länger als sechs Stunden zurückliegt.

Nach der Erstversorgung entscheidet die Tierärztin bzw. der Tierarzt, ob Ihr Hund wegen der Bisswunde Antibiotika verschrieben bekommt, um eine Infektion zu vermeiden. Um Ihrem Tier die Schmerzen zu nehmen, kann die Ärztin oder der Arzt ihm außerdem Schmerzmittel verabreichen.

Ein steriler Verband schützt die Wunde und verhindert, dass Keime von außen in die Bisswunde gelangen können. Damit Ihr Hund nicht seine Wunde leckt, kann ihm eine Halskrause verordnet werden. Ist der Biss versorgt und die Behandlung abgeschlossen, können Sie Ihren Vierbeiner mit nach Hause nehmen. Transportieren Sie ihn vorsichtig und gönnen Sie ihm Zuhause viel Ruhe, damit er sich erholen kann.

Wie lange dauert es, bis ein Hundebiss bei einem Hund heilt?

Wie lange es dauert, bis ein Hundebiss heilt, lässt sich leider nicht pauschal sagen. Die Heilung einer Bisswunde bei Hunden hängt davon ab, wie schwer die Verletzung ist und wie schnell die Wunde ordnungsgemäß versorgt wurde. Entzündete Bissverletzungen und großflächige Wunden benötigen mehr Heilungszeit. Meist müssen diese offen unter einem Verband heilen und können nicht genäht, geklebt oder geklammert werden.

Die Heilung von kleinen Bisswunden bei Hunden erfolgt meist schneller. Entstehen keine Komplikationen, heilen kleinere Bisswunden meist innerhalb von zehn Tagen ab. Dann werden bei genähten Wunden auch die Fäden gezogen. Alternativ kann die Tierarztpraxis selbstauflösende Fäden verwenden, sodass ein zusätzlicher Tierarztbesuch für das Fädenziehen nicht notwendig ist.

Wichtig zu wissen: Hat das tiefer liegende Bindegewebe durch den Biss Schaden genommen, brauchen Halterinnen und Halter mehr Geduld. Hier dauert es oft mehrere Wochen, bis die Bissverletzung des Tieres verheilt ist.

Woran erkenne ich, ob die Bisswunde bei meinem Hund heilt?

Je schneller eine Bisswunde professionell durch die Tierärztin bzw. den Tierarzt versorgt wird, desto besser sind die Chancen auf eine unkomplizierte und schnelle Heilung. Da während des Heilungsprozesses ein erhöhtes Risiko für Entzündungsreaktionen und Infektionen besteht, sollten Sie die Bisswunde Ihres Hundes genau beobachten. Bei einer heilenden Hunde-Bisswunde klingt die Entzündung in der Regel nach einigen Tagen von allein ab. Sie können dies prüfen, indem sie vorsichtig erfühlen, ob die Haut um die Wunde warm ist. Schwellungen und Rötungen deuten darauf hin, dass die Bissverletzung weiterhin entzündet ist.

Kommt es zu einer Verletzung des zarten, frischen Gewebes oder treten plötzliche Beschwerden bei Ihrem Hund auf, sollten Sie nicht abwarten und Ihren Vierbeiner schnellstmöglich erneut in die Tierarztpraxis bringen.

Zu diesen Beschwerden gehören insbesondere:

  • Abgeschlagenheit, Apathie
  • Schmerzen
  • Appetitverlust (Hund frisst nicht)
  • Vereiterungen und Abszesse
  • Wundinfektionen
  • Hund hat Fieber
  • Wundheilungsstörungen
  • Anzeichen einer Blutvergiftung (Sepsis)

Zu Wundheilungsstörungen kommt es vor allem bei vorerkrankten Tieren. Leidet Ihr Hund zum Beispiel an Krankheiten wie Diabetes oder ist bereits älter, versorgt der Körper die Wunde schlechter mit Sauerstoff. Dies verzögert den Heilungsprozess, da die Haut weniger gut durchblutet ist. Auch ein geschwächtes Immunsystem und bestimmte Medikamente können die Heilung der Bisswunde Ihres Hundes erschweren.

Worauf sollte ich als Hundehalter noch achten, wenn mein Hund gebissen wurde?

Ein Hund trägt einen Schutzkragen, damit er seine eigene Bisswunde nicht erneut leckt.

Wurde Ihr Tier unbeabsichtigt durch einen anderen Hund angegriffen, hat der Hundebiss auch zivilrechtliche Folgen: Sie haben das Recht, die Tierarztkosten für die Behandlung der Bissverletzung von der Halterin bzw. dem Halter des angreifenden Hundes einzufordern. So gehen Sie vor:

  • Kontaktdaten anfordern: Ist der erste Schock verdaut und die Bissverletzung versorgt, sollten Sie – sofern es möglich ist – unbedingt die Kontaktdaten der anderen Hundebesitzerin bzw. des Hundebesitzers anfordern. Wurde Ihr Hund durch einen fremden Hund gebissen, haben Sie eventuell Anspruch auf Schadensersatz.
  • Zeugenaussagen einholen: Haben andere Personen die Beißerei mitbekommen, schreiben Sie sich auch deren Kontaktangaben auf. Kommt es mit der gegnerischen Versicherung zum Streitfall, sind Zeugenaussagen extrem wichtig, um Ihre Position zu stärken, Schäden geltend zu machen und gegebenenfalls einen Wesenstest des fremden Hundes durchzusetzen.
  • Dokumentation: Wurde Ihr Hund von einem anderen Hund angegriffen, machen Sie Fotos von den Bissverletzungen. Auch alle anderen Schäden – etwa zerrissene Leinen, Geschirr oder beschädigte Kleidung –, sollten zu Beweiszwecken dokumentiert werden.
  • Schäden melden: Melden Sie den Vorfall schnellstmöglich bei der gegnerischen Versicherung. Zeigt sich die andere Hundehalterin bzw. andere Hundehalter nicht kooperativ, kann es sinnvoll sein, die Polizei einzuschalten.
  • Eigenen Schaden prüfen: Wurden auch Sie durch den Hundebiss verletzt, steht Ihnen womöglich Schmerzensgeld zu. Daneben können die Behörden einen Wesenstest bei dem beißenden Hund anordnen. Schmerzensgeld lässt sich mit juristischer Unterstützung einfordern.

Hat Ihr Hund eine Bisswunde durch den Angriff eines fremden Hundes erlitten, müssen dessen Besitzende für Ihre Schäden aufkommen. Dazu gehören auch die Tierarztkosten für die Versorgung der Bisswunde Ihres Hundes. Hat die andere Halterin bzw. der Halter keine Hundehaftpflichtversicherung und weigert sich, die Kosten aus eigener Tasche zu bezahlen, bleibt Ihnen nur der Rechtsweg, um Ihre Ansprüche durchzusetzen. Da solche Rechtsstreitigkeiten meist sehr langwierig sind, ist es besser, wenn Sie sich und Ihr Tier zusätzlich abgesichert haben.

Wir von petolo übernehmen selbstverständlich die Kosten der tierärztlichen Versorgung Ihres Vierbeiners, wenn dieser gebissen wurde. Die Folgekosten der Bisswunden-Behandlung des Hundes mit Antibiotika und schmerzstillenden Medikamenten sind bei petolo ebenso abgedeckt wie die Kosten einer Notfall-OP bei schweren Bissverletzungen.

Mit welchen Tierarztkosten muss ich bei einer Bisswunde beim Hund rechnen?

Hat Ihr Hund eine Bisswunde, sollten Sie ihn schnellstmöglich zur Tierarztpraxis bringen – denn auch kleine Wunden können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, die Sie auf keinen Fall unterschätzen sollten.

Wie hoch sind die Kosten für die Behandlung einer Bisswunde bei Hunden?

Die Kosten, die Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt für eine Behandlung abrechnen kann, bestimmen sich an der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Die Tierarztpraxis darf für die Erst- und Nachversorgung einer Bisswunde bei Ihrem Hund also keine beliebigen Summen abrechnen, sondern muss sich an den gesetzlichen Kostenrahmen orientieren. Je nachdem, wie aufwendig die Behandlung ist, kann die Tierarztpraxis diesen aber mit einem bestimmten Gebührensatz (1-facher, 2-facher oder 3-facher GOT-Satz) multiplizieren, wodurch die Tierarztkosten beim Hund steigen.

Die Behandlung von Bissverletzungen bei Hunden ist kein eigenständiger Kostenpunkt in der Gebührenordnung für Tierärzte. Da sich die Behandlung aus mehreren Posten zusammensetzt, lässt sich keine pauschale Aussage zur Kostenhöhe treffen. Folgende Leistungen könnte die Praxis für die Behandlung der Bissverletzung Ihres Hundes abrechnen:

Behandlungskosten
(1-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(2-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(3-facher GOT-Satz)
Untersuchung der Wunde 16,50 € 33,00 € 49,50 €
Ausführliche
Untersuchung
der Wunde
28,00 € 56,00 € 84,00 €
Wundspülung 16,00 € 32,00 € 48,00 €
Wund-Drainage 44,00 € 88,00 € 132,00 €
Wundverschluss
(nähen, klammern)
20,54 € 41,08 € 61,62 €
Fäden ziehen,
Klammern entfernen
8,21 € 16,42 € 24,63 €

Zu diesen Kosten können zusätzliche Kosten für Medikamente sowie für weitere Untersuchungsmethoden wie Ultraschall oder Röntgen hinzukommen.

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Gut zu wissen: Kommt es beim Sonntagsspaziergang im Park oder zu sonstigen Zeiten außerhalb der regulären Sprechstunde zu einer Bisswunde, müssen Sie mit Ihrem Hund den tierärztlichen Notdienst aufsuchen. Während der Notdienstzeiten dürfen Tierärztinnen und Tierärzte zwischen dem 2-fachen und dem 4-fachen Gebührensatz abrechnen. Hinzu kommt eine Notdienstgebühr von 50 € netto. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zu den Tierarztkosten im Notdienst.

Übernimmt die Hundeversicherung die Kosten?

In der Regel übernehmen Hundeversicherungen die Behandlungskosten, wenn Ihr Hund gebissen wurde. Mit der richtigen Hundekrankenversicherung müssen Sie sich um die Tierarztkosten nach einer Bissverletzung Ihres Hundes keine Sorgen machen. Warten Sie daher nicht zu lange – und lassen Sie jede Bisswunde tierärztlich abchecken. Ihre Tierärztin bzw. Ihr Tierarzt weiß, welche Behandlungsschritte notwendig sind und kann die Bisswunde beim Hund fachgerecht versorgen.

Die Hundekrankenversicherung von petolo deckt die Behandlungskosten für die Erst- und Nachversorgung der Bisswunde des Hundes sowie die Kosten für Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel ab. Sollte aufgrund einer schweren Bissverletzung eine Operation notwendig werden, übernehmen wir von petolo auch hier sämtliche Tierarztkosten vor, während und nach der OP.

Dank der Hundekrankenversicherung inklusive OP-Schutz von petolo können Sie sich auf folgende Vorteile verlassen:

  • Auswahl aus drei Tarifen – je nach individuellen Bedürfnissen und Budget
  • Hundekrankenversicherung samt Hunde-OP-Versicherung in allen Tarifen inklusive
  • Ebenfalls in allen Tarifen: Hundekrankenversicherung ohne Wartezeit
  • Je nach Tarif bis zu 100%ige Kostenübernahme Ihrer Tierarztkosten
  • Pro Jahr Gesundheitsbudget von 80 € bis zu 120 € für Vorsorgeuntersuchungen, Zahngesundheit, Alternativmedizin und weitere Leistungen (abhängig vom Tarif)
  • Pro Jahr SOS-Budget von 160 € bis zu 240 € für Traumabehandlungen, Tierpension und Tiersitter sowie für weitere Leistungen (abhängig vom Tarif)
  • Ob beim Online-Tierarzt oder lokale Tierklinik: Bei petolo haben Sie freie Tierarztwahl

Mit der Hundekrankenversicherung inklusive OP-Schutz sichern Sie Ihren Liebling umfassend ab. Für die größtmögliche Flexibilität suchen Sie sich einfach aus unseren drei Tarifen den aus, der am besten zu Ihnen und Ihrer Fellnase passt.

Die petolo Tarifübersicht für Hundekrankenversicherungen.

Wussten Sie schon? Neben dem OP-Schutz ist in all unseren Tarifen auch eine kostenlose Videosprechstunde mit erfahrenen Online-Tierärztinnen und -Tierärzten von Dr. Fressnapf inklusive. Beim Verdacht einer Erkrankung oder einer Bissverletzung nach einer Beißerei können Sie ganz einfach von zu Hause aus per Tablet oder Smartphone mit erfahrenem tiermedizinischem Personal sprechen. Ist die Tierärztin bzw. der Tierarzt der Ansicht, dass Ihr Hund behandelt werden sollte, werden Sie und Ihr Liebling direkt in die nächste Praxis oder Tierklinik überwiesen.

Fazit: Bisswunden bei Hunden ernstnehmen und richtig behandeln

Zwei Hunde spielen unbeschwert mit ihren Herrchen und Frauchen im Meer.

Eine Bisswunde bei Hunden kann immer vorkommen und lässt sich leider nicht gänzlich verhindern. Schnell wird aus einer anfänglichen spielerischen Rauferei gefährlicher Ernst und der Hund trägt eine Bissverletzung davon. Da oberflächliche Bisswunden oftmals nur mäßig bluten, können sie auf den ersten Blick harmlos wirken. Doch auch kleine, unauffällige Bisse können größere Schäden nach sich ziehen – beispielsweise, wenn das unter der Haut gelegene Gewebe verletzt wird oder Keime in die Wunde gelangen.

Als Hundehalterin bzw. Hundehalter sollten Sie auch kleine Bisswunden bei Ihrem Hund unbedingt ernst nehmen. Leisten Sie Erste Hilfe bei Ihrem Vierbeiner und bringen Sie ihn anschließend in die Tierarztpraxis. Dort wird die Tierärztin bzw. der Tierarzt die Bisswunde beim Hund fachgerecht versorgen. Lassen Sie sich die Kontaktdaten der anderen Hundehalterin bzw. des Hundehalters geben, um mögliche Schadenersatzansprüche mit der gegnerischen Hundeversicherung zu klären. Je schneller eine Bisswunde fachgerecht versorgt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Quellenangaben:

Behandlungen