Bindehautentzündung beim Hund: Was steckt dahinter?
Bei Hunden gehört die Entzündung der Bindehaut, Konjunktivitis genannt, zu den häufigsten Infektionen des Auges. Welche Symptome ein Hund mit Bindehautentzündung hat und was Hundehalterinnen und Hundehalter tun können, um ihrem Vierbeiner zu helfen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
💡Hund mit einem entzündeten Auge – das Wichtigste im Überblick
- Erkrankung: Ist das Auge eines Hundes entzündet, handelt es sich meist um eine Bindehautentzündung. In der Fachsprache wird diese Erkrankung des Auges auch Konjunktivitis genannt. Konjunktivitis entsteht häufig im Zusammenhang mit einem grippalen Infekt oder einer Erkältung beim Hund.
- Symptome: Liegt eine Entzündung der Bindehaut bei einem Hund vor, können mögliche Symptome für die Erkrankung eine Rötung der Augen, eine Überproduktion von Tränenflüssigkeit und die Schwellung der Augenlider sein.
- Ursachen: Viren und Bakterien sowie Fremdkörper sind die häufigsten Auslöser für eine Bindehautentzündung bei Hunden. In weniger häufigen Fällen können auch Pilze und Parasiten schuld am entzündeten Auge des Hundes sein.
- Wann zum Tierarzt: Das Auge ist ein hochsensibles Organ, weshalb Hundehalterinnen und Hundehalter nicht zu lange warten sollten, eine Tierpraxis aufzusuchen, wenn das Auge des Hundes entzündet ist. Die petolo Hundekrankenversicherung übernimmt je nach Tarif bis zu 100 % der entstandenen Tierarztkosten.
Die Augen des Hundes sind entzündet – was geht hier vor?
Sind die Augen eines Hundes entzündet, kann es gut sein, dass eine Bindehautentzündung vorliegt. Die Entzündung der Bindehaut beim Hund wird in der Fachsprache auch Konjunktivitis genannt. Sie gehört sowohl bei Menschen als auch Tieren zu den häufigsten Infektionen des Auges.
Die Funktion des Augenlids und der Tränenflüssigkeit besteht darin, Fremdkörper wie Erreger, Staub, Pollen und Zugluft vom Augapfel fernzuhalten. Zudem versorgt die Tränenflüssigkeit das Auge mit Nährstoffen¹ und ermöglicht, dass das Augenlid reibungslos über die Hornhaut gleiten kann.
Werden Fremdkörper nun nicht vom Augenlid oder der Tränenflüssigkeit abgewehrt, kann es entweder zu einer Reizung oder zu einer infektiösen Erkrankung des Auges kommen.
Hat der Hund eine Bindehautentzündung? Symptome bei Erkrankung
In der Regel ist es einfach zu erkennen, ob eine Entzündung der Bindehaut beim Hund vorliegt. Betroffene Hunde verspüren oft ein Jucken oder eine Reizung im Auge und versuchen durch häufiges Blinzeln sowie Zukneifen der Augen für Abhilfe zu sorgen. Einige Vierbeiner verschaffen ihrem Auge auch Linderung, indem sie das Auge mit ihren Pfoten oder an Möbeln reiben. Zudem ist das Auge des Hundes bei einer Bindehautentzündung gerötet. In einigen Fällen kann der vermehrte Ausfluss von Tränen schleimig, eitrig oder gar blutig sein.
Typische Symptome bei einer Bindehautentzündung beim Hund im Überblick:
- Schwellung der Augenlider
- Vermehrter Ausfluss von Tränenflüssigkeit, der klar, schleimig, eitrig oder blutig sein kann
- Juckreiz
- Häufiges Blinzeln und Zukneifen der Augen
- Lichtempfindlichkeit
Wodurch bekommen Hunde eine Bindehautentzündung?
Es gibt eine Reihe von Ursachen, die eine Bindehautentzündung bei Hunden auslösen können. Darunter zählen Erreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten als auch Fremdkörper wie Pollen oder Staub, welche die Schleimhäute reizen können:
- Fremdkörper wie Staub, Pollen, Wimpern und Schmutz
- Erreger wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten
- Zugluft
- Trockene Augen bzw. zu wenig Tränenflüssigkeit
Auch Kämpfe mit anderen Artgenossen oder Gegenstände können eine Verletzung am Auge verursachen, die wiederum die Bindehaut beeinträchtigen kann.
Einige Hunderassen haben aufgrund der Form ihrer Augen ein erhöhtes Risiko, an einer Bindehautentzündung zu erkranken. Dazu zählen unter anderem Möpse, französische und englische Bulldoggen, Boxer und Bluthunde.
Bindehautentzündung durch Erreger
Liegt die Ursache der Bindehautentzündung bei einer Infektion, sind Erreger wie Viren und Bakterien die Auslöser. Die Bindehautentzündung beim Hund ist grundsätzlich ansteckend, wenn Erreger die Auslöser sind. Bei der Erkrankung handelt es sich in der Regel um eine Schmierinfektion. Kommt ein Hund in Kontakt mit kontaminiertem Augensekret und berührt daraufhin sein Auge, kann es zu einer Ansteckung kommen. Auch für Hundehalterinnen und Hundehalter ist bei einer infektiösen Augenerkrankung Vorsicht geboten, da die Bindehautentzündung des Hundes auch für Menschen und andere Tiere ansteckend sein kann.
Die Entzündung der Bindehaut beim Hund muss jedoch nicht nur von Tier oder Mensch zu Hund erfolgen, sie kann auch von Gegenständen übertragen werden. Einige Pilze, Parasiten, Bakterien und Viren sind in der Lage, auch außerhalb des Hundekörpers zu überleben, und können an Gegenständen wie Hundespielzeugen, Näpfen oder Türklinken haften.
Bindehautentzündung durch Fremdkörper
Die Bindehautentzündung ist bei Hunden nicht ansteckend, wenn sie beispielsweise durch eine Allergie gegen Pollen oder Staub ausgelöst wird. Auch mechanische Ursachen wie das Reiben der Augen oder Zugluft haben kein Ansteckungspotential.
Wie kann man die Bindehautentzündung beim Hund behandeln?
Die Behandlung der Bindehautentzündung bei Hunden fällt je nach Ursache unterschiedlich aus.
- Nicht infektiöse Bindehautentzündung: Ist die Augenerkrankung nicht infektiös, können von einer Tierärztin oder einem Tierarzt Augentropfen für den Hund gegen die Entzündung verschrieben werden. Die Augentropfen wirken hier als synthetische Tränenflüssigkeit und können Beschwerden wie Juckreiz und Brennen lindern. Abgesehen von Augentropfen können auch Augensalben oder Augengels für die Behandlung der Bindehautentzündung infrage kommen. Augentropfen, Augensalben und Augengels bilden auf der Horn- und Bindehaut einen Schutzfilm, wodurch weitere Fremdkörper ferngehalten werden und Scheuergefühle, also der Juckreiz, gemildert werden.
- Infektiöse Bindehautentzündung: Etwas komplizierter wird die Behandlung, wenn sie durch Viren, Bakterien oder andere Erreger hervorgerufen wurde. Auch hier kommen für die Behandlung der Entzündung beim Hund Augentropfen, Augensalben oder Augengels infrage, die jedoch eine antibiotische Wirkung haben. Da diese Art der Bindehautentzündung hochansteckend ist, ist es wichtig, dass Hundehalterinnen und Hundehalter vorsichtig beim Auftragen der Medikamente sind und grundsätzliche Hygienemaßnahmen beachten. Der Ausfluss durch eine Infektion kann mithilfe eines warmen, feuchten Waschlappens vom Augenlid entfernt werden, bevor beispielsweise Augentropfen zur Behandlung angewandt werden.
Kann man für die Behandlung der Bindehautentzündung beim Hund auch Hausmittel verwenden?
Ein Hausmittel, um eine Bindehautentzündung bei Hunden zu behandeln, ist Kamillentee. Der Tee wirkt nicht nur beruhigend, sondern auch antiseptisch. Hundehalterinnen und Hundehalter sollten Kamillentee jedoch nur zur Behandlung des Hundeauges anwenden, wenn dies von einer Tierärztin oder einem Tierarzt empfohlen wurde. Grundsätzlich lohnt es sich immer, zunächst eine tierärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Das Auge ist ein hochsensibles Organ, weshalb Hundehalterinnen und Hundehalter nicht eigenmächtig eine Behandlung beginnen sollten.
Ist das Auge Ihres Hundes entzündet und Sie sind sich nicht sicher, ob es sich um eine Bindehautentzündung handelt, können Sie mit der petolo Hundekrankenversicherung ganz bequem von zu Hause aus einen virtuellen Beratungstermin vereinbaren. Bei der Videosprechstunde mit Dr. Fressnapf können Sie alle Fragen und Unsicherheiten abklären lassen. Über die Kamera an Ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop kann eine erfahrene Online-Tierärztin oder ein erfahrener Online-Tierarzt einen genauen Blick auf Ihren Vierbeiner werfen und den Zustand des Auges bewerten. Der Vorteil: Ihr Hund bleibt in seiner gewohnten Umgebung und Sie ersparen ihm den Stress, den eine Fahrt in die Tierarztpraxis mit sich bringen kann. Stellt sich heraus, dass Ihr Liebling tierärztlich behandelt werden muss, können die Online-Tierärztinnen und -Tierärzte Sie direkt an die nächste Tierarztpraxis oder Tierklinik Ihrer Wahl überweisen.
Wann sollte man zum Tierarzt, wenn der Hund eine Bindehautentzündung hat?
Die Bindehautentzündung beim Hund kann sehr schmerzhaft und unangenehm sein. Für Hundehalterinnen und Hundehalter ist es also wichtig, nicht allzu lange mit der Konsultierung einer Tierärztin oder eines Tierarztes zu warten. Dieser kann durch eine umfassende Untersuchung feststellen, ob es sich um eine infektiöse Ursache oder um eine allergische Reaktion handelt.
In den meisten Fällen kann die Entzündung der Bindehaut mit synthetischer Tränenflüssigkeit wie Augentropfen oder Augensalben behandelt werden. In anderen Fällen benötigt es antiseptische Augentropfen. Nisten sich beispielsweise Parasiten wie Zecken im entzündeten Auge des Hundes ein, ist ein operativer Eingriff nötig.
Wie hoch sind die Kosten für die Behandlung einer Bindehautentzündung beim Hund?
Wie hoch die Kosten für eine Behandlung einer Bindehautentzündung beim Hund sind, kann man nicht pauschal beantworten. Die Kosten stehen in direkter Abhängigkeit zur Ursache. So kann beispielsweise eine Entfernung von Knorpel an Nick- und Bindehaut 60 € oder mehr kosten.
Um Ihnen einen Überblick über mögliche Kosten einer Behandlung zu geben, haben wir einen groben Überblick zu verschiedenen Leistungen einer Tierärztin oder eines Tierarztes erstellt. Diese Untersuchungen und Behandlungen könnten infrage kommen, wenn das Auge eines Hundes entzündet ist:
Tierärztliche Behandlung | Kosten nach dem 1-fachen GOT-Satz |
---|---|
Untersuchung der Augen und Adnexe (Adspektion, Palpation) |
13,74 € |
Tränenapparat: Schirmer-Tränentest, je Auge |
8,21 € |
Anwenden einer Lupenbrille zur Untersuchung |
32,00 € |
Spülung des Lidbindehautsackes, je Auge |
9,72 € |
Nickhautknorpel: teilweise Entfernung, je Auge |
60,00 € |
Lidbindehaut, Behandlungskatheter einlegen, je Auge |
67,50 € |
Mit petolo müssen Sie sich um die Kosten für einen Tierarztbesuch keine Sorgen mehr machen. Je nach Tarif werden mit der petolo Hundeversicherung bis zu 100 % der Tierarztkosten übernommen.
Fazit: So handeln Sie richtig, wenn Ihr Hund eine Bindehautentzündung hat
Ist das Auge gerötet oder scheint es ständig zu jucken, kann der Hund an Bindehautentzündung leiden. Die Auslöser für eine Bindehautentzündung reichen von einer Allergie gegen Pollen, Staub oder Gräser über lichtempfindliche Augen bis hin zu einer infektiösen Erkrankung. Die Bindehautentzündung ist für den Hund oft unangenehm bis schmerzhaft.
Zwar könnten einige Hausmittel wie Kamillentee für Linderung sorgen, jedoch sollte dies immer in Absprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt erfolgen. Das Auge ist ein hochsensibles Organ, weshalb Vorsicht geboten ist und für die Behandlung lieber eine Tierklinik aufgesucht werden sollte.
Auch sollte das entzündete Auge eines Hundes nicht unbehandelt bleiben, da die Infektion sich möglicherweise ausbreiten kann und im schlimmsten Fall das Sehvermögen Ihres Lieblings beeinträchtigen könnte.
Um eine Entzündung der Bindehaut bei einem Hund vorzubeugen, können folgende Maßnahmen getroffen werden:
- Hund vor Klimaanlage und Zugluft schützen
- Stärkung des Immunsystems durch artgerechte Hundeernährung
- Bekannte Auslöser für Reizungen wie Allergien meiden
- Grundlegende Hygienemaßnahmen beachten
- Regelmäßige und tierärztliche Augenpflege
Quellenangaben
¹ https://www.ukw.de/augenklinik/schwerpunkte/hornhaut-und-bindehaut/das-trockene-auge