
Bandwürmer bei Hunden erkennen, behandeln & vorbeugen
Es gibt mehrere Arten von Bandwürmern, die Ihren Hund befallen können. Damit Ihr Vierbeiner schnell wieder gesund wird, erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie einen Bandwurmbefall erkennen, behandeln und einer Ansteckung vorbeugen.
Inhaltsverzeichnis
Krankheitssteckbrief: Bandwurm beim Hund
- Ursachen: Ansteckung über kontaminierten Kot mit Bandwurmeiern, rohes Fleisch und befallene Beutetiere, Übertragung durch Zwischenwirte wie Flöhe
- Symptome: Auf dem Hintern rutschen, Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen, aufgeblähter Bauch (Wurmbauch), Erbrechen, Durchfall, Verstopfung
- Verlauf: Zu Beginn oft symptomfrei, bei schwerem Befall sind Organschädigungen möglich
- Schwere der Erkrankung: Abhängig vom Fortschritt und Art des Bandwurms
- Häufigkeit: Selten bis häufig
- Vorkommen: Bei allen Rassen, südliches Europa, Gebiete mit Schafhaltung
- Diagnose: Untersuchung des Kots
- Behandlung: Entwurmung durch Wurmkur
- Prognose: Je nach Schwere des Befalls heilbar
- Ansteckungsgefahr: Ansteckend für Tiere und Menschen
- Fachgebiet: Labordiagnostik
Was sind Bandwürmer beim Hund?

Ein Bandwurm ist ein Parasit, der Hunde befallen kann und sich in seinem Darm ansiedelt. Die Würmer gehören zu der Familie der Plattwürmer und bestehen aus mehreren flachen Segmenten (Proglottiden), die sich wie bei einem Band an den Kopf des Bandwurms aneinanderreihen. Die Proglottiden enthalten Eier und gelangen durch den Kot des Hundes in die Umwelt, da der Wurm sie abstößt, sobald sie reif sind.
Es gibt verschiedene Würmer, die Hunde befallen. Auch Bandwürmer lassen sich in zahlreiche Arten gliedern. Je nach Region kommen einige Arten besonders häufig vor.
Welche Bandwürmer befallen Hunde?
Zu den gängigsten Wurmbandarten, die einen Bandwurmbefall beim Hund auslösen, zählen:
- Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis): Der Fuchsbandwurm lebt in Zwischenwirten wie Mäusen, Bisamratten und anderen Nagetieren. Doch nicht nur der Hund kann für den Bandwurm ein Endwirt sein, sondern auch Füchse oder Katzen. Die Fuchsbandwürmer erreichen eine Größe von bis zu 10 mm. Ihre Larven können im Verlauf auch die Organe des Hundes befallen. Erwachsene Fuchsbandwürmer verankern sich mit ihren vier Saugnäpfen im Darm des Hundes und ernähren sich von den Nährstoffen in der Umgebung.
- Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum): Seinen Namen erhielt der Wurm durch seine Glieder, die Gurkenkernen ähneln. Dabei ist der Gurkenkernbandwurm etwa bis zu 15 cm lang, kann in Ausnahmen jedoch auch eine Länge bis zu 80 cm erreichen. Als Zwischenwirt dienen diesem Parasiten überwiegend Flöhe, aber auch Läuse können die Larven und Bandwurmeier an andere Tiere übertragen. Der Gurkenkernbandwurm ist der häufigste Bandwurm beim Hund und siedelt sich im Dünndarm an.
- Hundebandwurm (Echinococcus granulosus): Dies ist der seltenste Bandwurm, der beim Hund diagnostiziert wird. Beim Hundebandwurm handelt es sich um einen dreigliedrigen Wurm, der sich durch pflanzenfressende Wiederkäuer wie Schafe und Rinder überträgt.
Wo kommen Bandwürmer vor?
Je nach Bandwurmart kann sich ein Hund überall infizieren. Dass sich ein Hund mit einem Bandwurm infiziert, kommt in einigen Regionen und unter bestimmten Bedingungen jedoch häufiger vor. Fuchsbandwürmer sind in Nordamerika, Nord-, Zentral- und Osteuropa vertreten. In Deutschland finden sich diese Parasiten besonders oft in Bayern und in Baden-Württemberg. Hunde, die bei der Jagd beteiligt sind, haben ein höheres Risiko für eine Infektion mit der Bandwurmart.
Eine Ansteckung mit dem Hundebandwurm ist hingegen in Mittelmeerländern und in Gebieten mit Schafhaltung wahrscheinlicher. Aber auch Schlachtabfälle von Rindern können Würmer und Larven des Parasiten bergen und zu einer Infektion anderer Tiere beitragen.
Wie kommt es zu einem Wurmbefall mit Bandwürmern beim Hund?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Hunde sich mit Bandwürmern infizieren können. Unter anderem kann ein Bandwurmbefall beim Hund folgende Ursachen haben:
- Beim Schnüffeln oder Lecken an kontaminiertem Kot können Bandwurmeier in den Organismus des Hundes gelangen
- Rohes Fleisch und Schlachtabfälle vom Rind können Bandwurmeier und Larven enthalten und den Hund infizieren
- Zwischenwirte wie Beutetiere, Nagetiere und andere befallene Tiere können den Vierbeiner anstecken
- Bei der Fellpflege kann der Hund durch das Verschlucken von Flöhen etwa den Gurkenkernbandwurm bekommen
Welche Symptome deuten darauf hin, dass der Hund Bandwürmer hat?
Um einen Fuchsbandwurm, Gurkenkernbandwurm oder Hundebandwurm beim Hund zu erkennen, sollten Sie die Symptome des Vierbeiners nicht aus den Augen lassen. Die folgenden Anzeichen können auf Bandwürmer beim Hund hindeuten:
- jucken am Anus, Hund rutscht auf dem Po (Schlittenfahren)
- Wurmsegmente im Kot oder im Fell
- Aufgeblähter Bauch (Wurmbauch)
- Hund erbricht
- Hund hat Durchfall oder Verstopfung
- Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen, stumpfes Fell
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei einem Bandwurmbefall des Hundes
Besteht der Verdacht, dass der Hund sich mit einem Bandwurm infiziert hat, sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Tierärztinnen und Tierärzte stellen eine Diagnose, bevor sie mit der Behandlung der Bandwürmer beim Hund beginnen.
Wie werden Bandwürmer beim Hund diagnostiziert?
Neben der allgemeinen Untersuchung nehmen Tierärztinnen und Tierärzte eine Kotuntersuchung vor. Unter dem Mikroskop oder im Labor können die Kotproben (in der Regel 3 Proben an aufeinanderfolgenden Tagen) auf Proglottiden, Bandwurmeier, Würmer und Larven geprüft werden. Es lässt sich auch feststellen, ob eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm oder dem Gurkenkernbandwurm vorliegt. Hat der Hund Bandwürmer, beginnt die eigentliche Behandlung.
Behandlungsmöglichkeiten eines Bandwurmbefalls beim Hund
Tierärztinnen und Tierärzte greifen bei der Behandlung von Bandwürmern bei Hunden zu Wurmkuren und Wurmmitteln. Wie genau Sie Ihren Hund entwurmen und wie lange dies dauert, hängt von der Wurmart und dem Präparat ab. Eine Entwurmung tötet jedoch nur die derzeit im Körper befindlichen Würmer, Eier und Larven ab. Es kann in Zukunft wieder zu einer Ansteckung und einem erneuten Wurmbefall kommen.
Sind Bandwürmer für Hunde gefährlich?
Bandwürmer können gefährlich sein, da Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer den Befall häufig nicht erkennen. Dadurch können sich die Würmer ausbreiten und dem Hund Nährstoffe entziehen. Würmer aus der Gattung Echinococcus (wie der Fuchsbandwurm) können zudem die Organe befallen, diese schädigen oder Zysten bilden. Dies erreichen die Larven, indem sie den Darm über die Darmwand verlassen und über den Blutkreislauf wandern. Besonders betroffen sind davon meist Welpen und immungeschwächte Hunde, weswegen Sie Bandwürmer rechtzeitig erkennen und behandeln sollten.

Können Bandwürmer vom Hund auf den Menschen übertragen werden?

Ja, auch Menschen können sich mit Bandwürmern beim Hund anstecken und als Fehlwirt dienen. Der Fuchsbandwurm und der Hundebandwurm können beim Menschen etwa eine Echinokokkose auslösen. Unter Umständen zeigen sich folgende Symptome:
- Bildung von Zysten in Organen, etwa Leber oder Lunge
- Bauchschmerzen, Gelbsucht
- Fieber, allergische Reaktionen
- Schmerzen in der Brust, aushusten von Blut
Die Ansteckung erfolgt meist oral, etwa nach dem Kontakt mit infizierten Tieren, Obst, Gemüse oder Erde. Daher können Menschen am besten vorbeugen, indem sie sich die Hände gründlich waschen - insbesondere nach einem Kontakt mit einem Hund, der Bandwürmer hat.
Wie können Sie Bandwürmer beim Hund vorbeugen?
Bandwürmer können nicht nur andere Hunde, sondern auch Tiere und Menschen infizieren. Um eine Infektion mit einer Bandwurmart (z. B. Hundebandwurm) vorzubeugen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Entwurmung: Regelmäßige Entwurmungen mit einer Wurmkur wirken zwar nicht präventiv, können jedoch eine Infektion bereits in der frühen Phase behandeln. Für Hunde, die Auslauf und Kontakt zu anderen Tieren haben, empfiehlt die European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP), 4 Entwurmungen pro Jahr. Höhere Risikogruppen sollten sogar häufiger entwurmt werden.
- Flöhen vorbeugen: Beugen Sie Flöhen vor, da diese den Hund mit Bandwürmern infizieren können. Eine präventive Flohkur kann hier Abhilfe schaffen.
- Regeln aufstellen: Behalten Sie Ihren Hund beim Spaziergang im Blick und bringen Sie ihm bei, möglichst kein Aas oder Kot zu fressen.
- Hygiene: Waschen Sie sich gründlich die Hände, damit die Bandwürmer vom Hund nicht auf Sie übertragen werden. Dies gilt auch für Kinder, die womöglich in infizierter Erde spielen oder einen Hund gestreichelt haben.
- Rohes Fleisch meiden: Der Hund sollte möglichst keine rohen Nagetiere und rohes Fleisch zu sich nehmen, da dies die Gefahr einer Infektion mit Bandwurmeiern und Würmern erhöht.
Fazit: Klären Sie Symptome frühzeitig ab
Eine Infektion mit Bandwürmern kann durch Flöhe, Zwischenwirte und andere befallene Tiere erfolgen. Da der Bandwurmbefall häufig symptomfrei verläuft, sollten Sie Ihren Vierbeiner aufmerksam beobachten. Zeigen sich beim Hund Symptome, die auf einen Hundebandwurm oder einen anderen Bandwurm hindeuten, sollten Sie diese mit Tierärztinnen und Tierärzten frühzeitig besprechen. Die richtige Hundekrankenversicherung hält Ihnen finanziell den Rücken frei.
Denken Sie für die Vorbeugung auch an die regelmäßigen Wurmkuren. Denn damit senken Sie das Risiko, dass sich Ihr Hund, andere Tiere oder Menschen mit dem Bandwurm anstecken können.
Quellenangabe:
- https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/fuchsbandwurm/index.html
- https://parasitenportal.de/parasiten/wuermer/gurkenkernbandwurm/
- https://www.msdmanuals.com/de/heim/infektionen/parasiteninfektionen-zestoden-bandw%C3%BCrmer/echinokokkose-infektion-mit-dem-hundebandwurm
- https://www.esccap.de/parasiten/wuermer/wie-oft-hunde-entwurmen/